Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gray Kiss (German Edition)

Gray Kiss (German Edition)

Titel: Gray Kiss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
Vom Netzwerk:
er wirkte sehr wütend. Er wandte sich Cassandra zu, holte seinen Dolch hervor und überreichte ihn ihr.
    „Geh schon mal vor“, sagte er. „Wir holen dich ein. Check die Lage, und wenn sie außer Kontrolle gerät, weißt du ja, was zu tun ist.“
    Cassandra sah mich kurz an. Sie schien besorgt, allerdings auch äußerst entschlossen.
    Offensichtlich war sie echt gut in ihrem Job. Deswegen hatte man sie auch hergeschickt. Sie sollte sich um diesen verlorenen Engel kümmern. Sobald das erledigt war, konnte sie das restliche Team in Sachen Grays unterstützen. Und sich ihrem Techtelmechtel mit Roth widmen.
    Je schneller dieser böse Engel weg war, desto besser. Hoffentlich würde Cassandra es jedoch zuerst mit Argumenten versuchen.
    Doch Kraven stellte sich ihr in den Weg, sowie sie los wollte.
    „Willst du Ärger machen, Dämon?“, fragte sie.
    „Nein, Blondie. Um dich geht es mir nicht heute Nacht. Schwirr ab dahin, wo du gebraucht wirst. Ich glaube, Roth ist schon da. Er wird sich freuen, dich zu sehen.“
    Da war sie wieder, seine typische ätzende Art.
    Also war er auch im Bilde über Cassandra und Roth.
    Er wusste wirklich mehr, als ihm guttat.
    Cassandra warf ihm einen Blick zu, der dasselbe verhieß, dann rannte sie in Richtung des Hauses davon.
    Ich zog meine Jacke enger um mich, da ich fror. Bishop wollte zwar, dass ich im Wagen wartete, dennoch stieg ich nicht wieder ein.
    Es war so kalt heute Nacht, als hätten wir Minusgrade. Jedenfalls fühlte es sich für mich so an.
    Stärkeres Frieren, stärkerer Hunger .
    Ich bemühte mich, Stephens Prophezeiung aus meinem Kopf zu verbannen. Denn ich war nicht wie er. Ich hatte ganz besondere Eltern. Und deshalb war auch ich besonders. Bei mir würde alles anders sein.
    Ich gab die Hoffnung nicht auf.
    „Da wären wir also“, stellte Kraven fest und verschränkte die Arme vor der Brust. Er kam auf uns zu und schaute Bishop mit einem Raubtierblick an. „Du, ich und deine kleine Freundin. Oder ist sie das gar nicht? Ich bin etwas verwirrt. Du darfst sie nicht küssen. Sie ist eins von den Dingern, die wir bekämpfen sollen. Auch wegen ihr sind wir hier gefangen. In ihrer Nähe zu sein, bedeutet größte Qual für dich. Ich frage mich, was du daran findest. Ich begreif es einfach nicht.“
    „Willst du jetzt den ganzen Abend lang rumfaseln, oder kommst du endlich mal zur Sache?“, erkundigte sich Bishop.
    „Wie du meinst. Eins verstehe ich schon. Du bist abhängig. Sie ist abhängig. Irgendwie süß - wenn man auf Junkies steht. Aber das wird kein gutes Ende nehmen, das garantiere ich euch.“
    „Wenn mich deine Meinung interessieren würde, James“, entgegnete Bishop ihm, „hätte ich sie schon längst aus dir herausgeprügelt.“
    Kraven grinste ihn an. „Ist dir mal aufgefallen, dass du gerade die einzige Waffe in dieser Stadt aus der Hand gegeben hast, mit der man jeden von uns beiden töten kann? Hast du das etwa mit Absicht getan?“
    „Was glaubst du wohl?“
    „Ich würde mal sagen: ja. Weil du Angst hat, ich könnte dich umbringen.“
    „Eher umgekehrt, oder nicht?“ Bishop sah mich an. „Vielleicht gehst du doch lieber nach Hause.“
    „Und dann verpasse ich euren Streit? Auf keinen Fall!“
    Oh nein, das würde ich mir nicht entgehen lassen. Nach allem, was ich gesehen und gehört und mir zusammengereimt hatte, wollte ich mehr erfahren. Über sie beide.
    Kraven lachte hohl. „Du hast ihr nie was vormachen können mit deinem engelhaften Gehabe. Sie weiß, dass zwischen uns Blut floss.“
    „Das habe ich von Anfang an gewusst“, mischte ich mich ein. „Dazu brauchte ich Bishops Erinnerungen nicht zu sehen.“
    Bishop fuhr zusammen.
    „ Bishop „, wiederholte Kraven angewidert. “Ich habe dich noch nie danach gefragt, aber … Hat dir jemand anderer diesen geschmacklosen Namen gegeben, oder hast du ihn dir selbst ausgesucht?“
    Bishop zuckte nicht mit der Wimper. „Er wurde mir gegeben.“
    „Eine neue Identität, ein neues Leben. Glaubst du, du kannst vergessen, wer du wirklich bist? Einfach so?“
    „Ich versuche es.“
    „Das wird nie geschehen.“
    „Du hast mich heute Abend gerettet, Kraven. Erzähl mir jetzt nicht, du wolltest mich eigentlich ins Schwarz stoßen, denn das wolltest du nicht.“ Er presste die Zähne aufeinander. „Das bedeutet mir etwas.“
    Kraven verzog spöttisch das Gesicht und richtete seine Aufmerksamkeit auf das italienische Restaurant, vor dem er mich neulich nachts geküsst hatte, um meinen Hunger

Weitere Kostenlose Bücher