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Gray Kiss (German Edition)

Gray Kiss (German Edition)

Titel: Gray Kiss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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dann fragte er: „Was hast du?“
    Seit ich Stephens Nachricht gekriegt hatte, ging mir eine Sache nicht aus dem Sinn. Seit wir bei der Barriere gewesen waren. Und ich war mir absolut sicher, das Richtige zu tun.
    „Ich möchte dir etwas geben“, erklärte ich entschlossen. „Ich will, dass du für mich darauf aufpasst, denn ich traue niemandem anderen damit.“
    „Was ist es?“
    Ich drückte ihm das goldene Medaillon in die Hand. So ein kleines Ding für das, was es barg! Bishop betrachtete entsetzt das Schmuckstück an der Kette, die nun in seiner Hand lag.
    „Heute Nacht sind mir zwei sehr wichtige Dinge klar geworden.“
    Er sah wieder mich an. „Erstens?“
    „Dass ich meine Seele nicht zurückhaben kann. Noch nicht jedenfalls. Was hier in Trinity geschieht, ist größer als ich. Größer als jeder von uns. Und jetzt, wo Zach und Cassandra tot sind …“ Meine Stimme brach. „Ihr Jungs braucht so viel Hilfe wie möglich. Und wenn meine Seele wieder in mir ist, stehen mir meine Nexus-Fähigkeiten nicht mehr zur Verfügung. Als Mensch wäre ich euch keine Hilfe.“
    Bishops Blick wanderte wieder zu dem Medaillon, als könnte er nicht glauben, dass ich ihm etwas so Kostbares anvertraute. „Und was ist der zweite Grund dafür, dass du mir das hier gibst?“
    Ich musste lächeln und zuckte kurz die Achsel. „Ich schätze, ich stehe auf symbolträchtige Gesten.“
    Als er mich diesmal ansah, las ich in seinen blauen Augen tausend Fragen und tausend Zweifel, doch er sprach keine einzige davon laut aus.
    „Also?“, fragte ich, da mir sein Schweigen zu lange andauerte. „Wirst du meine Seele nehmen und sicher für mich aufbewahren, bis ich sie zurück möchte?“
    Endlich nickte er, dann streifte er sich die Kette über den Kopf und versteckte das Medaillon unter seinem T-Shirt. „Ich verspreche dir, dass ich gut darauf aufpassen werde.“
    „Danke.“
    Und schließlich lächelte er mich an. Mein Herz raste so vor Freude, dass ich fast dachte, es würde mir aus der Brust hüpfen.
Trotzdem - das fühlte sich gut an.
    Dann zog Bishop mich an sich und küsste mich. Einmal mehr war ich wie elektrisiert von den Emotionen, die mich durchströmten.
    Endlich konnte ich Bishop küssen, ohne Angst davor zu haben, etwas zu verlieren. Bis auf mein Herz.

30. KAPITEL
    In meinem Schlafzimmer wartete ein Dämon.
    Er hatte es sich auf meinem Bett bequem gemacht, lag mit hinter dem Kopf verschränkten Armen da.
    Ich blieb im Türrahmen stehen.
    „Was willst du hier?“
    „Harte Nacht, was?“, erwiderte Kraven.
    „Raus aus meinem Bett!“
    Er grinste. „Das klingt nicht schlecht. Dein Bett. Und ich drin.“
    „Ich warne dich, Kraven. Fall mir nicht auf die Nerven.“
    Er setzte sich auf und schaute sich um. „Dein Zimmer ist zwar etwas rüschiger und pinker, als ich gedacht hätte, allerdings gar nicht schlecht. Ich könnte mich dran gewöhnen.“
    Er legte es darauf an, mich zu ärgern. Ich beschloss, ihm die Freude nicht zu machen. Also ging ich nicht zu ihm, sondern ich stemmte die Hände in die Hüften und funkelte ihn aufgebracht an.
    „Aua! Das tut doch weh!“ Er schwang seine Beine von der Matratze und richtete sich auf. „Ich habe gerade meinen kleinen Bruder von hier verschwinden sehen. Hattet ihr zwei Turteltäubchen nicht vor, gemeinsam die Nacht zu verbringen? Traurig, Gray-Mädchen. Sehr traurig. Ach nein, du bist ja gar keine Gray mehr, stimmt ja. Jedoch hast du die Stase durchlaufen. Das weiß ich, denn es ist vor meinen eigenen Augen passiert. Du sahst gar nicht gut aus dabei. Und plötzlich geht es dir wieder bestens!“
    Ich hob die Hände und tat mein Bestes, um nicht auf seine spöttischen Bemerkungen in Bezug auf Bishop zu reagieren. „Ich bin tot. Und kam zurück.“
    Er musterte mich. „Als was genau?“
    „Als ich, als nichts sonst. Und ich fühle mich super.“
    „Du bist nicht böse?“
    „Nein.“
    „Schade. Böse sein macht Spaß.“ Er schritt auf mich zu, ohne den Blick von mir abzuwenden. Es war mir unangenehm, mit ihm allein zu sein.
    Ich glitt mit der rechten Hand über meinen Oberschenkel, um den Dolch zu ertasten. „Wehe, du willst mir was tun.“
    Kurz lachte er überrascht auf. „Traust du mir das wirklich zu?“
    „Was weiß ich, wozu du in der Lage bist.“
    „Stimmt auch wieder. Da kannst du dir nie sicher sein.“
    „Es war eine anstrengende Nacht, Kraven. Ich möchte, dass du verschwindest.“
    „Wir haben heute zwei Engel verloren. Zach konnte ich sogar

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