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Gray Kiss (German Edition)

Gray Kiss (German Edition)

Titel: Gray Kiss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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Schloss. Langsam und quietschend öffnete sich die Tür. Mein Mund wurde trocken vor Angst. „Jetzt zum Beispiel.“
    Ich taumelte nach hinten und tastete zum ersten Mal, seit ich wieder bei Bewusstsein war, mit den Fingern nach meinem Dolch. Leider war das Lederetui leer.
    „Dieser Arsch“, murmelte ich. Er hatte mir das Handgelenk gebrochen, als ich den Dolch zog. Natürlich hatte er ihn behalten.
    Stephen betrat den Raum und schloss die Tür hinter sich.
    Er musterte uns eine nach der anderen, dann lehnte er sich an die Wand. „So sieht man sich wieder.“
    Ich warf einen Blick auf die Tür, unsere einzige Fluchtmöglichkeit. Bestimmt hatte er den Schlüssel in der Tasche. „Willst du mich wieder schachmatt setzen?“, fragte ich in eisigem Tonfall.
    „Jetzt nicht. Vielleicht später.“
    „Du musst uns freilassen“, mischte Jordan sich ein. Ihre Stimme brach.
    Ich war gespannt auf seine Reaktion, doch da kam keine. Seine Miene blieb starr und unbeteiligt.
    „Ihr geht nirgendwo hin. Noch nicht.“
    „Raus mit der Sprache“, stieß ich knurrend hervor. „Was hast du mit uns vor?“
    „Wieso denkst du, dass ich etwas mit euch vorhabe?“
    „Kombinationsgabe. Du hast uns beide hierher verschleppt und zusammen eingesperrt. Und du hast Jordan nicht wehgetan.“
    Er zuckte die Achseln. „Ich musste sie bewusstlos schlagen, weil ich das Chloroform nicht rechtzeitig bei der Hand hatte. Ich musste ihren Schädel gegen eine Betonwand klatschen. Das hat ihr bestimmt wehgetan.“
    Ich schaute zu Jordan rüber, die bei der Erinnerung daran zusammenfuhr. Jetzt bemerkte ich auch die Spur von getrocknetem Blut an ihrer rechten Schläfe. Ich musterte Stephen misstrauisch. „Was ist los mit dir? Warum tust du so was?“
    Er hielt meinem Blick stand. „Manchmal muss man eben auch schwierige Entscheidungen treffen.“
    Ich schnappte ihn mit der linken Hand vorne am Hemd. Wütend schrie ich: „Lass uns endlich raus!“
    Er grinste nur. „Na, na, na.“
    Dann packte er im Gegenzug mich und schleuderte mich wie mit übermenschlicher Kraft weg. Jordans Schrei gellte durch den kleinen Raum, während ich krachend an der Wand landete. Ich glitt zu Boden und lag keuchend und nach Luft schnappend da.
    Grays waren normalerweise nicht so stark. Nur dieser Super-Gray, der Cassandra den Rücken gebrochen hatte. Mir gefror das Blut in den Adern.
    „Du hast die Stase hinter dir“, zwang ich mich zu sagen und versuchte, mich aufzurappeln.
    „Meine Entwicklung lief schneller vonstatten als erwartet.“ Stephen stand über mich gebückt, seine Augen funkelten. Als ich probierte, mich zu erheben, stellte er mir einen Fuß auf die Schulter und drückte mich wieder runter. „Zwing mich nicht, dir mehr Schmerzen als nötig zuzufügen. Bleib liegen.“
    Ich mochte es einfach nicht, wenn man mir Befehle erteilte. Doch als ich gegen ihn ankämpfen wollte, verlagerte er sein volles Gewicht auf mein Schulterblatt.
    „Hier ist kein Engel, um dich zu heilen. Ich schlage vor, du bewegst dich nicht, sonst muss ich dir noch mehr Knochen brechen, Samantha. Denn für das, was ich von dir möchte … muss dein Körper nicht intakt sein.“
    Ich hörte sofort auf, mich zu wehren. Er riss mich hoch und schleuderte mich einmal mehr so fest an die Wand, dass mir die Luft wegblieb.
    „Lass sie in Ruhe!“, schrie Jordan. Sie stürmte auf ihn zu und klammerte sich an seinem Arm fest. Sie war zwar groß, aber natürlich hatte sie nur die Kraft eines siebzehnjährigen Mädchens. Keine Chance gegen so etwas wie Stephen.
    Er gab ihr einen leichten Schubs, und sie stolperte und fiel hin.
    Stephen warf ihr einen finsteren Blick zu. „Bleib unten.“
    Er hob mich hoch, sodass meine Beine in der Luft zappelten. Diesmal hatte er mir zwar nichts gebrochen, aber mit Sicherheit war meine Schulter ausgekugelt. Die Schmerzen machten mich nur noch wütender. Zum Glück vergaß ich darüber kurzzeitig meine Klaustrophobie.
    „Endlich kannst du dich mal wie ein Mann fühlen, wenn du zwei Mädels zusammenschlägst“, zischte ich. „Du bist ein peinlicher Loser. Und warst es immer schon.“
    Da war sein hasserfülltes Grinsen wieder, das sein hübsches Gesicht so verunstaltete. „Du irrst dich. Ich bin ein echter Gewinner. Weißt du, wie es sich anfühlt, wenn man die Stase durchlaufen hat? Zuerst dachte ich, es wäre toll, seine Seele zu verlieren. Plötzlich hatte ich ein völlig neues Selbstvertrauen. Die Mädels umschwirrten mich viel mehr als vorher - alle

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