Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gray Kiss (German Edition)

Gray Kiss (German Edition)

Titel: Gray Kiss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
Vom Netzwerk:
zwei gefangene Mädchen. „Hast du kein Handy da?“
    „Oh mein Gott!“, schrie Jordan enthusiastisch. „Mein Handy! Ich könnte ja jemanden anrufen!“ Sie starrte mich finster an. „Natürlich hat er es mir abgenommen. Gleich als Erstes.“
    Mürrisch erwiderte ich ihren Blick. „So bist du keine große Hilfe.“
    „Warum macht Stephen das nur?“ Ihre übliche großspurige Art war Angst und Verwirrung gewichen. „Warum tut er mir das an?“
    „Vielleicht hättest du ihn besser in Ruhe lassen sollen.“
    „Ja klar. Und ihn dir überlassen.“
    Mir rann kalter Schweiß den Rücken herunter. Es machte mich wahnsinnig, auf engstem Raum eingesperrt zu sein. „Glaub mir endlich - ich will ihn nicht. Es gibt nur eine Sache, die ich von Stephen will - und die hat garantiert nichts mit seinem Körper zu tun.“
    Jordan verzog die Unterlippe. „Er ist ein Monster.“
    „Hat er dich geküsst?“, fragte ich beunruhigt. Da sie mich nur verwirrt anstarrte, ohne zu antworten, musste ich mich zurückhalten, sie nicht zu schütteln. „Hat er dich geküsst?“
    Sie schaute mich feindselig an. „Nein. Er war viel zu sehr damit beschäftigt, mich bewusstlos zu schlagen. Außerdem würde ich ihn sowieso nie mehr küssen, nach allem, was er mir angetan hat. Dieser Scheißkerl!“
    „Gut.“
    „Oh, ich verstehe. Du bist wohl das einzige Mädchen, das der Psycho jetzt küssen darf, oder was?“
    „Spar dir deine Eifersucht, Jordan. Sie nützt uns nichts.“ Ich ging zur Tür und legte meine flache Hand auf das glatte, kühle Metall. Innen gab es keinen Griff oder Riegel, da war nur die flache Metallfläche.
    Ich fing an, dagegen zu hämmern. „Stephen! Lass uns sofort raus!“
    Jordan berührte meine Schulter. „Was machst du denn?“
    Ich schubste sie weg. Ihre Seele war wie eine verführerische zweite Haut, die sie trug. Auf keinen Fall wollte ich Gefahr laufen und jetzt meinen letzten Rest Selbstbeherrschung verlieren. „Habe ich dir nicht gesagt, du sollst von mir wegbleiben?“
    Sie sah mich völlig entgeistert an. „Stephen hat genau dasselbe gesagt, als er mich hergebracht hat.“
    „Ach ja?“
    „Ja. Ich dachte einfach, er mag mich nicht mehr.“
    „Und ich glaube, er mag dich zu sehr“, murmelte ich. Dann hämmerte ich weiter gegen die Tür, bis meine linke Hand schmerzte. Das erinnerte mich daran, dass meine Nexus-Fähigkeiten leider nichts mit Superkräften gemein hatten - zumindest nicht, wenn kein Engel oder Dämon im Spiel war. Nein, man konnte mich durchaus hinter einer massiven Metalltür einsperren. Und mein einziges, besonderes Talent als Gray bestand darin, ein immer stärkeres Verlangen nach Jordans Seele zu entwickeln.
    Meine schlimmste Angst war wahr geworden. Ich hatte meinem Hunger nichts entgegenzusetzen. Was mit Colin geschehen war, war ein Vorbote dessen, was sich bald in diesem Raum abspielen würde.
    „Stephen ist einer von ihnen“, flüsterte Jordan. Nervös knetete sie ihre Hände. „Er ist einer von denen, die den Menschen etwas antun und irgendwie ihre Energie aufsaugen. Die Morde, von denen ich in der Zeitung gelesen habe, wo die Opfer keinerlei Verletzungen aufweisen, nur diese komischen Linien rund um den Mund … Die Polizei hat keine Ahnung, was das sein könnte, aber ich weiß es. Ich habe es schon mal gesehen, und Stephen ist einer von ihnen. Er hat uns hier eingesperrt und hat vor, uns umzubringen.“
    Ich schaute sie an, vollkommen überrascht über das, was sie herausgefunden hatte - auch wenn sie keinen Schimmer hatte, was. „Ich denke nicht, dass sein Plan einfach nur beinhaltet, uns zu töten.“
    „Du hältst mich nicht für verrückt? Wieso flippst du nicht aus?“
    Dabei schlug mein Herz wie verrückt, doch ich bemühte mich, mir nichts anmerken zu lassen. „Ich habe Angst, glaub mir.“
    „Ich war in der Modelagentur. Doch … Doch diese Frau …“
    „Sie hat nichts mit Julies Tod zu tun“, bestätigte ich ihr. „Ich weiß. Ich war auch bei ihr.“
    Erstaunt sah sie mich an. „Ja?“
    „Ja.
    „Wieso?“
    „Ich wollte sichergehen, dass sie dich nicht auch in den Selbstmord treibt.“
    Die Mischung aus Erstaunen und Dankbarkeit in Jordans Blick verschwand schnell. „Das war nicht besonders schlau. Denn wir werden sowieso sterben.“
    „Ist klar. Gern geschehen. Wir werden nicht sterben. Stephen … hat andere Gründe, warum er uns hier festhält. Und ich schätze, wir werden bald herausfinden, welche das sind.“ Ein Schlüssel drehte sich im

Weitere Kostenlose Bücher