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Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr

Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr

Titel: Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PacTys
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Keller. Sein
Vater war so schwach, dass er kaum helfen konnte,
aber Douglas war in diesem Moment so wütend, dass
er glaubte, den Vater ewig tragen zu können. Sie hatten kaum den halben Weg zurückgelegt, als ein
Wachmann überraschend aus einer Seitentür kam. Er
öffnete den Mund, um zu schreien, und Douglas
schoss ihn nieder. Der Wachmann fiel tot zu Boden,
aber der Lärm des Disruptorschusses rief weitere
Wachleute im Laufschritt auf den Plan. Douglas
fluchte kurz. Er hatte das Schwert einstecken müssen, um den Vater zu tragen. Er setzte den Weg zum
Weinkeller fort, hörte aber Laufschritte, die ihm folgten. Also setzte er William mit dem Rücken an die
Wand, zog das Schwert und wandte sich zu den
Feinden um.
Ein ganzer Schwarm Wachleute kam um die Ecke
gestürmt, nur um stolpernd anzuhalten, als sie sahen,
dass Douglas sie erwartete. Etwas in seinem Gesicht
und seinem Blick machte sie nachdenklich, ungeachtet ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit. Das war König Douglas, früher Paragon auf Logres, einer der
berühmtesten Kämpfer des Zeitalters. Douglas lachte
rau – ein kurzer, gefährlicher Laut – und stürzte sich
auf die Wachleute. Im Nahkampf waren Strahlenwaffen nutzlos, also wurde es zu einer Frage des Stahls.
Die Wut, die in Douglas brannte, trieb ihn an wie
eine Peitsche, und sein Schwert blitzte in kurzen,
blutigen Bögen auf. Er haute sich den Weg durch die
Wachleute frei, als wären sie unbewaffnet, und die
paar Schnitte, die er dabei einsteckte, spürte er gar
nicht. Ein paar Dutzend Mann fielen schreiend vor
ihm, ehe der Rest einfach umdrehte und floh. Man
zahlte ihnen nicht genug, um es mit Douglas Feldglöck aufzunehmen.
Er blieb für einen Augenblick stehen und ergötzte
sich am Anblick toter Feinde, während er wieder zu
Atem kam. Theoretisch war es natürlich möglich,
dass es sich bei den Wachleuten um gute Männer
gehandelt hatte, die nur ihre Arbeit taten, aber Douglas scherte sich nicht darum. Schon die Tatsache,
dass sie sich hier aufhielten, machte sie schuldig. Er
hätte hundert von ihnen umbringen können für das,
was sie seinem Vater und seinem Heim angetan hatten, und dabei nie eine Regung von Mitleid empfunden. Er zerrte William auf die Beine und setzte den
Weg zum Weinkeller fort.
Weitere Wachen tauchten auf und versuchten, ihm
den Weg zu versperren, und er tötete sie alle. Und
jedes Mal, wenn er einen tötete, sah er Finns Gesicht
und lächelte.
Unterwegs entdeckte er einen Gravoschlitten und
legte den Vater darauf, um das Fahrzeug als Trage zu
benutzen. Danach kamen sie schneller voran. William lag beunruhigend reglos und still darauf, während
Douglas den Schlitten mitzog und dabei aus voller
Kraft Richtung Keller rannte. Hinter sich hörte er
zunehmenden Lärm. Endlich erreichte er den Keller,
zog den Schlitten hinein und verschloss und verkeilte
die Tür, ehe er den Schlitten mit seinem Vater in den
Tunnel manövrierte. Und so verließen Vater und
Sohn das Haus, das einmal ihr Zuhause gewesen war,
und nahmen Kurs auf die Freiheit und eine Ungewisse Zukunft.
Douglas lenkte seine Flugmaschine Richtung Parade der Endlosen zurück. Nicht weil er geglaubt hätte, dass er dort Sicherheit fand, sondern weil sein Vater eindeutig schnell medizinische Hilfe brauchte.
Und seit er wusste, was Finn dem alten König angetan hatte, war Douglas recht sicher, dass er seine
Sicht der Dinge würde öffentlich machen können.
Nicht mal Finn konnte sämtliche Nachrichtenagenturen kontrollieren; es gab einfach zu viele davon. Und
falls doch alles schief ging … blieb immer noch der
Slum. Dort interessierte sich niemand dafür, wer man
war, und für den richtigen Preis war jede Art von
Versorgung und Schutz erhältlich. Im Slum fand man
Leute, die Douglas seit seiner Zeit als Paragon noch
den einen oder anderen Gefallen schuldeten, und ihm
war danach, alte Schulden einzutreiben. Er hörte, wie
William sich neben ihm regte, und blickte zum Copilotensitz hinüber. William saß dort schlaff, aufrecht
gehalten nur vom Sicherheitsgurt.
»Wohin fliegen wir, mein Sohn?«
»Wir besorgen dir medizinische Hilfe. Und dann
zerren wir Finn vom Thron und trampeln auf ihm
herum.«
»Klingt nach einem guten Plan. James ist übrigens
nicht dein Bruder. Nicht dieser James. Es ist ein
Klon.«
»Ah, klar. Das wäre meine zweite Vermutung gewesen.«
»Was? Nuschel nicht, Junge, das ist eine schlechte
Angewohnheit. Sie haben sein Grab entweiht, Douglas. Haben

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