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Gregor Bd. 5 - Gregor und das Schwert des Kriegers

Gregor Bd. 5 - Gregor und das Schwert des Kriegers

Titel: Gregor Bd. 5 - Gregor und das Schwert des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Collins
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Ripred einmal kräftig geschnuppert. Also konnten Ratten nicht nur Angst riechen, sondern auch Liebe.
    »In den Feuerländern hätte es ihn fast das Leben gekostet, nur weil ich erwähnte, es gehe ihr nicht gut«, fuhr Ripred fort. »Na, denk mal ein halbes Jahrhundert zurück, Solovet. Du weißt doch, wie das ist.«
    »Er ist in Luxa verliebt?«, fragte Solovet amüsiert. »Ist das wahr, Gregor? Ist das der Grund dafür, dass du meinen Befehl nicht befolgtest?«
    Gregor gab keine Antwort. Sein Gesicht brannte wie Feuer.
    »Wenn dem so wäre, dann wäre ich weit eher geneigt, dich freizulassen, da nicht anzunehmen ist, dass Luxa in nächster Zeit irgendwelche Ausflüge planen wird«, sagte Solovet. »Doch ich würde es gern aus deinem Munde hören.«
    Gregor starrte zu Boden und überlegte, wie er sich an Ripred rächen könnte, falls er je freikam.
    »Nicht? Dann bist du im Kerker vielleicht doch besser aufgehoben«, sagte Solovet.
    Die Wachen wollten ihn gerade abführen, als Mareth herausplatzte: »Schaut in seine Hemdtasche!«
    Gregor sah Mareth fassungslos an. Das war ein noch viel schlimmerer Verrat als der von Ripred. Da ihm die Hände auf den Rücken gebunden waren, konnte er nur hilflos zusehen, wie Solovet auf ihn zukam und das Foto aus der Tasche seines T-Shirts zog. Sie betrachtete es eingehend, dann lachte sie und zeigte es Ripred.
    »Was hab ich dir gesagt?«, sagte Ripred und stopfte sich eine Ladung Shrimps in sein dummes Maul.
    Da wusste Gregor, dass das Foto alles verriet. Alles, was es brauchte, um seine Gefühle für Luxa zu beweisen, war in diesem Schnappschuss festgehalten. Es war dämlich gewesen, das Foto mit sich herumzutragen. Aber wie hätte er ahnen sollen, dass es so kommen würde?
    »Das erleichtert mir die Arbeit erheblich.« Solovet steckte das Foto wieder in Gregors Tasche, tätschelte sie kurz und lächelte Gregor an. »Keine Sorge, bei mir ist dein kleines Geheimnis gut aufgehoben.« Sie nickte den Wachen zu. »Bindet ihn los, er ist frei.«

8. Kapitel
    K aum hatten sie ihm die Fesseln durchgeschnitten, drehte Gregor sich auf dem Absatz um und ging davon. Er war stocksauer auf Ripred und Mareth, weil sie Solovet verraten hatten, wie er für Luxa empfand. Erstens ging es niemanden etwas an. Es war einzig und allein seine Sache! Und zweitens konnten sie sich doch ausrechnen, dass Solovet ihn mit Luxa erpressen würde. So machte sie es mit allen, an denen ihm etwas lag. Und dadurch würde sie noch mehr Macht über ihn gewinnen. Und was wäre, wenn Luxa davon erführe? Er hatte keine Ahnung, wie sie zu ihm stand. Sie hatten nie darüber gesprochen. Jetzt würde es ihr jemand erzählen, wie peinlich! Er musste zu Ares und nach Hause fliegen und …
    Als er ans Ende des Flurs kam, huschte etwas an ihm vorbei und plötzlich versperrte Ripred ihm den Weg. »Warte mal, Kleiner.«
    Im Nu hatte Gregor das Schwert gezogen. »Hau ab. Auf der Stelle.«
    Ripred hob scheinbar erschrocken die Pfoten. »Ojemine. Kämpfen wir hier und jetzt auf Leben und Tod? So bald hatte ich nicht damit gerechnet.«
    »Hau ab, Ripred!«, sagte Gregor und zielte nach ihm. Ripred wich dem Schwert aus, verlor aber immerhin ein paar Zentimeter Schnurrhaar auf einer Seite.
    »Entweder werde ich alt oder du bist ein ganzes Stück besser geworden«, sagte Ripred. »Aber ich würde dir nicht empfehlen, das noch mal zu versuchen.«
    Gregor hob schon wieder das Schwert, als zwei starke Arme ihn von hinten in den Schwitzkasten nahmen. »Hör auf, Gregor! Du weißt nicht, was für einen Gefallen er dir getan hat!«, sagte Mareth.
    »Lass mich los, verdammt!«, sagte Gregor und versuchte sich zu befreien. Aber Mareth war zu stark, und obwohl Gregor wütend war, hätte er ihn nicht mit dem Schwert angreifen können. Mareths Verrat schmerzte Gregor noch viel mehr als Ripreds. Mareth war für ihn ein richtiger Freund geworden. Aber damit war es jetzt vorbei. Also wehrte er sich weiter, bis Mareth ihn auf den Rücken warf und am Boden festhielt. Dann stieg Ripred auf ihn drauf – uff! Er wog bestimmt dreihundert Kilo – und stieß ihm seinen Shrimpsatem ins Gesicht. »Sag Bescheid, wenn du zuhören willst.«
    Gregor musste schon bald aufgeben, weil er kaum Luft bekam. Außerdem schauten Mareth und Nerissa Ripred so besorgt über die Schulter, dass Gregor unmöglich an ihrer Aufrichtigkeit zweifeln konnte. Er zwang sich, lockerzulassen, was nicht ganz leicht war, denn der Wüter in ihm schien jetzt allgegenwärtig zusein; wenn

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