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Gregor Bd. 5 - Gregor und das Schwert des Kriegers

Gregor Bd. 5 - Gregor und das Schwert des Kriegers

Titel: Gregor Bd. 5 - Gregor und das Schwert des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Collins
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hinter Lizzie, zog sie in seine Arme und hielt sie fest. »Hey, Liz. Es ist alles gut. Alles ist gut. Keiner kann dir was tun.«
    »Oh! Gregor! Du musst … nach Hause kommen! Jetzt!«, stieß Lizzie hervor.
    »Warum? Was ist passiert?«, fragte Gregor. Plötzlich bekam er es selbst mit der Angst zu tun. Was war so Schlimmes passiert, dass Lizzie sich überwunden hatte, ins Unterland zu kommen?
    »Großmutter … im Krankenhaus. Dad … wieder sehr krank. Ich kann nicht … für ihn sorgen!«, sagte Lizzie.
    »Was? Aber Dad schreibt die ganze Zeit, es wär alles in Ordnung.« War es gerade erst passiert oder hatte sein Vater ihm etwas verschwiegen, damit er sich keine Sorgen machte? »Was ist mit Mrs Cormaci?«, fragte Gregor. Die hatte ihnen bisher immer geholfen.
    »Ist bei … Großmutter. Total erschöpft. Du musst … nach Hause kommen!«, sagte Lizzie. Und dann erbrach sie sich über den Fußboden.
    Gregor hielt sie und versuchte aus ihren Worten schlau zu werden. Seine Probleme hier unten hatten ihn so beschäftigt, dass er kaum einen Gedanken an zu Hause verschwendet hatte. Großmutter im Krankenhaus? Sein Vater wieder krank? Es musste wirklich schlimm sein.
    Als Lizzie sich nicht mehr übergeben musste, nahm er sie hoch und ging mit ihr zur anderen Seite des Zimmers. Er saß nur da und hielt sie auf dem Schoß; er spürte, wie sie zitterte. »Es ist gut. Alles wird gut, Lizzie. Ich kümmere mich darum«, sagte er. Aber er hatte keine Ahnung, wo er anfangen sollte.
    »Ich hab … eine Tüte … dabei. In meinem … Rucksack«, sagte Lizzie.
    Ihr Rucksack lag neben dem Erbrochenen. »Hey, Boots! Kannst du mir Lizzies Rucksack bringen?«, sagte Gregor.
    »Ja!«, sagte Boots und lief sofort hin, um den Rucksack zu holen. »Ich kann auch die Tüte holen!« Ihre kleinen Knubbelfinger kämpften mit dem Reißverschluss, aber sie schaffte es, den Rucksack zu öffnen und die gefaltete Papiertüte herauszuholen.
    Gregor faltete die Tüte auseinander und hielt sie Lizzie vors Gesicht.
    »Jetzt atmen. Schön langsam. Ganz ruhig.«
    Das half, denn bei einer Panikattacke gerät zu viel Sauerstoff in den Blutkreislauf, und wenn man in eine Papiertüte atmet, bekommt man wieder mehr Kohlendioxid in die Lunge. Gregor rieb Lizzie über den Rücken, um die verkrampften Muskeln zu lockern. Allmählich schien sie sich ein klein wenig zu beruhigen.
    »Alles gut, Lizzie. Es ist alles gut«, sagte Boots und tätschelte der großen Schwester die Hand. Lizzies Panikattacken gehörten zu den wenigen Ereignissen, die Boots aus der Fassung brachten. »Ich bin da.«
    Zwei Unterländer, die Nerissa gerufen hatte, kamen, wischten das Erbrochene auf und verschwanden wieder. Dann saßen alle ganz still, als wüssten sie, dass selbst die kleinste Bewegung Lizzies Angst verschlimmern könnte. Alle warteten ab, was weiter geschah.
    Und so fand Ripred sie, als er ins Zimmer gesaust kam. »Was ist denn hier los?« Seine Nase zuckte, er erkannte den Geruch von Erbrochenem. Dann landete sein Blick auf Lizzie und da erstarrte auch er, bis auf die Schwanzspitze, die hin und her zuckte. Auf sein Gesicht trat ein Ausdruck, den Gregor noch nie bei ihm gesehen hatte. Hätte er ihn benennen müssen, hätte er ihn als zärtlich beschrieben. Ripreds Stimme wurde regelrecht sanft. »Ich wusste nicht, dass wir Besuch haben. Aber ich wette, dass ich weiß, wer du bist. Lizzie, stimmt’s?«
    Lizzie nahm den Kopf aus der Tüte und schaute die riesige, narbige Ratte an. »Du bist Ripred«, flüsterte sie.
    »Das stimmt. Freut mich, dich endlich kennenzulernen. Ich möchte dir für all die Leckereien danken, die du mir immer zukommen lässt. Sie sind jedes Mal der Höhepunkt des Tages«, sagte Ripred.
    Gregor wurde aus Ripreds Benehmen nicht schlau. Weshalb war er so freundlich zu Lizzie? Zu Boots war er noch nie freundlich gewesen.
    Ripred kam langsam näher. »Manchmal hilft es, wenn man redet«, sagte er. »Wenn man sich irgendwie ablenkt.«
    Gregor schaute ihn überrascht an. Was wusste Ripred über Panikattacken? Er selbst hatte bestimmt noch nie eine gehabt. »Mein Vater macht immer Rechenaufgaben mit ihr«, sagte Gregor.
    »Rechnen ist gut«, sagte Ripred. »Lizzie, wie viel ist acht plus sieben?«
    »Fünfzehn«, sagte Lizzie.
    »Da musst du dir schon was Besseres einfallen lassen. Sie ist ein ziemlicher Mathe-Crack, oder, Lizzie?«, sagte Gregor. Das stimmte. Die Lehrer in der Schule wussten gar nicht, was sie mit ihr anfangen sollten. Sie konnte

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