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Gregor Bd. 5 - Gregor und das Schwert des Kriegers

Gregor Bd. 5 - Gregor und das Schwert des Kriegers

Titel: Gregor Bd. 5 - Gregor und das Schwert des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Collins
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Aufgaben lösen, die über den Horizont der anderen Achtjährigen weit hinausgingen.
    »Wirklich?«, sagte Ripred. »Wie viel ist zwölf mal elf?«
    »Hundertzweiunddreißig«, sagte Lizzie.
    »Schwieriger«, sagte Gregor. »Sie rechnet gern mit Dreierpotenzen.«
    »Wie viel ist sechs hoch drei?«, fragte Ripred.
    »Zweihundertsechzehn«, sagte Lizzie.
    »Und dreizehn?«, fragte Ripred.
    »Zweitausendeinhundertsiebenundneunzig«, sagte Lizzie, ohne zu zögern. Sie schien sich ein wenig zu beruhigen.
    »Versuch’s mal mit siebenunddreißig«, erklang eine heisere Stimme hinter Ripred. Das war Heronian. Die Maus hatte es schließlich geschafft, sich auf die Vorderbeine zu stützen.
    Lizzie keuchte einen Augenblick, dann platzte sie heraus: »Fünfzig­tausend­sechs­hundert­drei­und­fünfzig.«
    Ripred schaute Heronian fragend an und die Maus nickte einmal kurz. Selbst Gregor war von der Lösung der letzten Aufgabe ziemlich beeindruckt.
    »Das stimmt. Offenbar stimmt es«, sagte Ripred. Er begann hin- und herzugehen, was immer ein Zeichen dafür war, dass er über etwas nachdachte. »Lizzie? Machst du gern Rätsel?« Sie nickte. »Die können nämlich auch beruhigend wirken. Ah, ich weiß ein lustiges. Wir können es gleich hier machen. Hast du Lust?«
    »Okay«, sagte Lizzie. Gregor merkte, dass sie schon weniger zitterte. Nichts konnte Lizzie so sehr fesseln wie ein Rätsel. Er dachte an das Rätselheft, das er ihr damals auf der Straße gekauft hatte. Da hatte sie freiwillig auf ihren kranken Vater aufgepasst, während Gregor mit Boots zum Schlittenfahren in den Central Park gefahren war, und er hatte ihr ein Geschenk mitbringen wollen. Das große, dicke Rätselheft. Wie sie sich darüber gefreut hatte.
    Ripred machte es sich ein Stück von Lizzie entfernt bequem. »Also gut. Mal sehen. Boots, geh du mal zu Temp.«
    »Oh, ein Spiel!«, sagte Boots und flitzte aufgeregt zu Temp.  
    »Also, Lizzie, hier siehst du sieben Lebewesen. Zwei Menschen, einen Überländer und eine Unterländerin, eine Fledermaus, eine Maus, eine Kakerlake, eine Spinne und eine Ratte. Wir haben gerade zu Mittag gegessen und jeder hat seine Leibspeise bekommen. Keiner von uns hat dieselbe Leibspeise wie einer der anderen. Es wurde Fisch gegessen, Käse, Kuchen, Kekse, Brot, Pilze und Shrimps in Sahnesoße. Und jetzt kommen die Hinweise«, sagte Ripred.
    »Ich höre«, sagte Lizzie und hielt ihre Hände umklammert. Die Tüte brauchte sie nicht mehr.
    Ripred sprach schnell und deutlich. »Die Leibspeise der Fledermaus ist entweder Pilze oder Kuchen. Kekse sind nicht die Leibspeise der Kakerlake. Die Maus isst zwar Käse, heute aber nicht. Die Leibspeise der Unterländerin ist entweder Kekse oder Shrimps in Sahnesoße. Die Pilze und die Kekse wurden nicht von Säugetieren gegessen. Die Leibspeise des Überländers ist entweder Kuchen oder Brot. Die Frage ist also, wer hat den Käse gegessen?«
    Das ist gemein, dachte Gregor. Aus diesem Quatsch konnte niemand schlau werden. Aber Lizzie hatte sich jetzt wirklich beruhigt.
    Sie starrte zu Boden und presste die Hände so fest zusammen, dass die Knöchel weiß hervortraten. Etwa dreißig Sekunden vergingen, dann schaute sie Ripred in die Augen und lächelte ein kleines, triumphierendes Lächeln. »Du«, sagte sie.
    Falsch, dachte Gregor. Ripreds Leibspeise war Shrimps in Sahnesoße.
    »Hmm«, macht Ripred und schlug so heftig mit dem Schwanz, dass es klang wie ein Peitschenschlag. »Temp, wiewär’s, wenn du Boots mit ins Spielzimmer nimmst und sie die Mäusebabys füttern lässt? Hast du Lust, Boots?«
    »Jaa!«, sagte Boots. Temp kam unter dem Tisch hervorgetrippelt und Boots hüpfte auf seinen Rücken.
    Ripred ging ihnen nach und rief in den Flur: »Und ihr braucht erst zurückzukommen, wenn ich euch rufen lasse!«
    Gregor hörte das Gemurmel der anderen im Zimmer. Sie wirkten jetzt lockerer, fast heiter. Min, die Kakerlake, steckte den Kopf aus ihrer Kammer und Dädalus flatterte mit den Flügeln. Waren sie vielleicht nur froh darüber, dass sie Boots los waren? Nein, es schien mehr dahinterzustecken. Aber was?
    In diesem Moment kam Ripred wieder zurück. Er lächelte Lizzie an, kein Zweifel. »So«, sagte er. »So, so, so.« Er setzte sich auf die Hinterbeine, dann machte er eine gekonnte Verbeugung. »Willkommen im Unterland, Prinzessin.«

Teil 2
    DIE ZEIT LÄUFT

10. Kapitel
    R ipreds Worte trafen Gregor wie ein Sack Ziegelsteine. Prinzessin! Das konnte nur eins bedeuten: Ripred hielt

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