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Gregor Bd. 5 - Gregor und das Schwert des Kriegers

Gregor Bd. 5 - Gregor und das Schwert des Kriegers

Titel: Gregor Bd. 5 - Gregor und das Schwert des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Collins
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gewittert. Der Schmerz versetzte ihm einen zusätzlichen Adrenalinstoß und er vergaß zu fokussieren, vergaß alles, was Perdita ihm mit dem Dolch beigebracht hatte, vergaß, dass er die Maulwürfe eigentlich mochte, dachte nur noch ans nackte Überleben.
    Die rosa Blüten! Die wogenden Tentakel! Das waren jetztseine Ziele. Und zwischendurch ein kleines leuchtend schwarzes Auge oder die Unterseite einer erhobenen Pfote, während er herumwirbelte. Für jemanden, der nicht richtig tanzen konnte, machte er sich erstaunlich gut. Seine Füße bewegten sich in einer komplizierten Schrittfolge, die er in einem ruhigen Moment ganz bestimmt nicht wiederholen könnte. Das Blut, das der Maulwürfe und sein eigenes, roch er, ehe er es sah. Aber dann war es überall, es spritzte ihm ins Gesicht, und irgendwie wusste er, dass er nicht mehr allein kämpfte. Soldaten auf Fledermäusen waren heruntergekommen, sie stießen den Maulwürfen das Schwert in den Rücken und ins Gesicht, töteten sie. Zitternd blieb Gregor stehen, gerade als der letzte Maulwurf mit einem einzigen Schlag von Solovets Schwert geköpft wurde. Dann erteilte Solovet mit lauter Stimme Befehle, so wütend, dass er nichts verstand. Er schnappte einzelne Wörter auf, Überländer … Krankenhaus … Vertragsbruch … Wühler. Wühler. Wühler!
    Gregor war schwindelig und ihm war übel. Jemand zog ihn auf eine Fledermaus und er schrie. Die Wunde an seiner linken Hüfte tat höllisch weh. Wenige Minuten später fand er sich im Krankenhaus auf dem Operationstisch wieder. Er spürte einen bitteren Geschmack im Mund. Dann nichts mehr.
    Später wachte er von dem Schmerz an der Hüfte auf. Der war jetzt nicht mehr so stechend, eher ein heißes Pochen. Benommen schlug er die Augen auf. Vor der Operation mussten sie ihm das schnell wirkende Betäubungsmittel verabreicht haben, das, wie Howard ihm einmal erzählt hatte, für Notoperationen bestimmt war. Neben seinem Bett nahm Gregor verschwommen Vikus’ Gesicht wahr. Es war gut zu wissen, dass Vikus wieder in Regalia war. Er war der Einzige, der Gregor vor Solovet beschützen konnte. Ihn wenigstens vor dem Kerker bewahrte.
    »Wer?«, fragte Gregor, mehr brachte er nicht heraus. Doch Vikus verstand ihn.
    »Wir kennen sie als die Wühler. Wir hatten geglaubt, sie seien alle lange tot«, sagte Vikus. »Doch einige müssen im Unterland geblieben sein und dort im Verborgenen gelebt haben. Diese vier auf dem Feld können nicht alle gewesen sein. Es muss noch mehr geben. Und sie haben sich mit dem Fluch verbündet.«
    »Warum?«, fragte Gregor.
    »Dieses Land, das Land, auf dem Regalia erbaut wurde, hat vor vielen Jahren einmal ihnen gehört«, sagte Vikus müde. »Als Sandwich kam, wollte er es für sich haben. Die Wühler wollten nicht weichen. Also begann er einen Krieg.«
    »Und hat gewonnen«, sagte Gregor. Obwohl er so benebelt war, begriff er, dass das ein großes Unrecht war. Es war ein schönes Stück Land, auf dem Regalia stand. Mit Flüssen und Quellen. Ziemlich leicht zu verteidigen. Wie lange war es die Heimat der Wühler gewesen, bevor Sandwich aus dem Überland heruntergekommen war und es für sich beansprucht hatte?
    »Ja, er hat gewonnen. Erst gab es eine Schlacht, und als sie zu seinen Ungunsten auszugehen drohte, vergiftete er die Wasservorräte der Wühler. Auf diese Taktik waren sie nicht vorbereitet. Man glaubte, nur einigen wenigen sei die Flucht gelungen und keiner hätte überlebt«, sagte Vikus.
    »Töter. Ihr«, sagte Gregor. Hazard hatte erzählt, dass die Menschen von den anderen Lebewesen im Unterland so genannt wurden, aber nur heimlich. »Deshalb also.«
    »Ja, das ist der Grund«, sagte Vikus. »Deshalb hassen und fürchten uns noch immer so viele. Deshalb wollen die Wühler noch immer unseren Tod.«
    »Haben mich nicht angegriffen«, sagte Gregor. »Nicht gleich.« Erst als er gesagt hatte, sie befänden sich auf dem Gebiet der Menschen.
    »Sie müssen gemerkt haben, dass du keiner von uns bist«, sagte Vikus. »Zumindest entschieden sie im Zweifel für den Angeklagten.«
    Gregor schloss die Augen und ließ das Gehörte auf sich wirken. Sandwich, der Begründer Regalias, der Mann mit den gespenstisch exakten Visionen, der diese neue Welt tief unter der Erde errichtet hatte, war also ein Schlächter. Und trotzdem bemühten sich alle, die schönen Worte zu verstehen, die er in dem Raum mit den Prophezeiungen eingemeißelt hatte. Alle richteten sich danach. Die Prophezeiungen wurden so

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