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Gregor Bd. 5 - Gregor und das Schwert des Kriegers

Gregor Bd. 5 - Gregor und das Schwert des Kriegers

Titel: Gregor Bd. 5 - Gregor und das Schwert des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Collins
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Stadtmauern. Die Bewohner Regalias waren zu ihrem eigenen Schutz alle in den Palast befohlen worden. Der Fluch war noch näher, als Gregor gedacht hatte.
    Als er ins Codezimmer kam, war eine kleine Gruppe zu einer Mahlzeit auf dem Boden versammelt. Lizzie und Boots stürmten auf ihn zu und umarmten ihn.
    »Hallo, du! Hallo, du, du, du!«, sagte Boots. In ihrer Stimme klang eine Besorgnis durch, die er bei ihr noch nie gehört hatte.
    »Du bleibst doch, oder? Bleibst du jetzt hier?«, fragte Lizzie und packte ihn fest am Handgelenk, als hätte sie Angst, er würde auf der Stelle wieder verschwinden.
    »Klar, wenn ihr hier noch Platz für einen mehr habt«, sagte Gregor.
    Da erschien Luxa in dem Durchgang zur Rattenkammer. Sie sah viel besser aus. Ihre Haut war nicht mehr so glühend rot, und wenn sie auch noch ab und zu hustete, schien sie doch normal zu atmen. Ihre violetten Augen sahen müde aus, aber sie waren klar.
    Es war das erste Mal, dass er sie wiedersah, seit er ihr das Foto gegeben hatte. Er hätte gedacht, es würde ihm peinlich sein, aber er war nur froh, dass er in ihrer Nähe war.
    »Wohnst du jetzt auch hier?«, fragte Gregor.
    »Ich habe meine Gemächer den Verwundeten überlassen. Ripred war so freundlich, Hazard und mir die Rattenkammer anzubieten«, sagte Luxa mit einem schiefen Lächeln.
    Auch Aurora und Nike waren ins Codezimmer gezogen, sie teilten sich mit Dädalus das Fledermausquartier. Und Temp war da, er wachte wie immer über Boots.
    »Wir alle sind unter der Bedingung hier, dass wir, wenn die anderen an dem Code arbeiten, entweder still in unserer Kammer bleiben oder gehen«, sagte Luxa. »Das hat Ripred sehr deutlich gemacht. Doch jetzt essen wir zu Abend. Bist du hungrig?«
    Und ob Gregor hungrig war. Er setzte sich zu den anderen auf den Boden und aß etwa drei Liter Rindereintopf. In letzter Zeit kam er sich vor wie ein Raubtier, ein Löwe oder so, das sich vollfraß, um dann tagelang nichts zu sich zu nehmen. Er war es eigentlich gewohnt, dreimal täglich zu essen, aber das war im Krieg etwas schwierig.
    Irgendwann kam auch Ares herein. Gregor fasste Ares’ Fußzum Zeichen ihrer Verbundenheit, doch sie wechselten nur wenige Worte. Ares schlang ein paar Fische hinunter und verzog sich gleich darauf in die Fledermauskammer, um zu schlafen.
    Dann kam Ripred und befahl allen, sechs Stunden zu ruhen. Gregor beachtete er kaum, er sagte nur: »Dich brauchen wir vielleicht bald auf dem Feld.«
    Luxa stand auf und reichte ihm die Hände, um ihm aufzuhelfen. Doch als er stand, ließ er sie nicht los. Er hielt sie nur noch fester.
    »Ins Bett!«, sagte Ripred und stieß ihm mit der Nase an die verletzte Hüfte.
    »Wir reden morgen«, sagte Luxa.
    Die Menschenkammer bot ausreichend Platz für zwei normal große Betten. Es gab auch eine kleine abgetrennte Nische mit einer Toilette und einem Waschbecken mit fließend kaltem Wasser. Gregor versuchte sich möglichst an die gewohnte Routine zu halten. Er und seine Schwestern putzten sich die Zähne, wenn auch mit den Fingern. Er achtete darauf, dass Boots noch einmal zur Toilette ging, damit sie nicht ins Bett pinkelte. Dann legte er die beiden zusammen ins Bett.
    »Erzähl mir eine Geschichte über mich«, bat Boots. Sie liebte es, wenn er von ihr erzählte. Er hatte inzwischen schon ein ganz ordentliches Repertoire an Boots-Geschichten. Aber er konnte sich nicht dazu durchringen, eine fröhliche Geschichte von Boots auf dem Karussell, Boots auf der Halloweenparty oder Boots und der Geburtstagstorte zu erzählen. Für schöne Erinnerungen fehlte ihm im Moment die Kraft. Wenn er nun anfinge zu weinen? Sie würde sich zu Tode erschrecken.
    »Heute nicht, Boots«, sagte Gregor. »Heute müssen alle sofort ins Bett.« Er gab beiden einen Kuss auf die Stirn.
    »Ich bin froh, dass du da bist«, flüsterte Lizzie.
    »Ich auch«, sagte Gregor. Er legte sich in das zweite Bett und drehte sich herum, bis er die am wenigsten unbequeme Position für seine Hüfte gefunden hatte. Aber es tat trotzdem weh. Außerdem hatte er zu viel gegessen. Und die Sorge war größer als die Müdigkeit. Über eine Stunde lag er wach, bis die regelmäßigen Atemzüge seiner Schwestern ihn in den Schlaf sinken ließen.
    »Gregor! Gregor!«, hörte er seine Mutter rufen und fuhr hoch, ehe ihm seine Hüfte wieder einfiel. Er hielt die Hand auf die Wunde, als würde das gegen den pochenden Schmerz helfen, und schaute sich um. Nein, natürlich war seine Mutter nicht da. Und selbst

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