Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gregor Bd. 5 - Gregor und das Schwert des Kriegers

Gregor Bd. 5 - Gregor und das Schwert des Kriegers

Titel: Gregor Bd. 5 - Gregor und das Schwert des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Collins
Vom Netzwerk:
aufgetaucht waren. Sie wühlten hinter der Verteidigungslinie der Menschen herum. Wenn Solovet wüsste, dass sie da waren, würde sie gnadenlos zuschlagen. Wie gnadenlos, das wollte Gregor sich lieber nicht vorstellen. Er musste schnell handeln.
    »Hey!«, sagte er. »Hey, Maulwürfe! Ihr müsst hier weg!« Er zeigte zu den Gängen. »Lauft weg! Kusch! Lauft dahin, wo ihr hergekommen seid!«
    Jetzt hatte Gregor die Aufmerksamkeit der Maulwürfe. Sie wandten ihm die Köpfe zu und beschnupperten ihn nicht mehr. Aber keiner ging weg. Gregor sprach jetzt drängender. »Passt auf, ihr müsst von hier verschwinden. Versteht ihr mich? Es ist ein Krieg im Gange. Die wollen euch bestimmt nicht hier haben.« Er versuchte den Maulwurf, der ihm am nächsten war, zu einem Loch zu schieben, aber genauso gut hätte er versuchen können, einen Bus wegzuschieben.
    Anstatt zu verschwinden, begannen die Maulwürfe sich aufgeregt zu bewegen. Gregor hatte das Gefühl, dass sie ihn zumindest teilweise verstanden.
    Eine Kundschafterin flog mit einer Fledermaus über seinem Kopf und Gregor sah ihren erschrockenen Gesichtsausdruck. Sie flog schnurstracks zu der Mauer, wo Solovet die Schlacht überwachte. Jetzt konnte es nicht mehr lange dauern, bis Soldaten auf die armen Tiere losgingen.
    »Haut ab!«, rief er den Maulwürfen zu. »Haut ab, bevor sie euch angreifen! Sie wollen euch hier nicht haben! Das Land gehört den Menschen! Den Menschen!«
    Kaum hatte er die letzten Worte gesagt, da drehten die Maulwürfe durch. Ihr Schnaufen wurde laut und wütend, sie knurrten ihn an.
    »Was ist? Was hab ich gesagt?«, rief Gregor und zog seine Waffen. Er wollte nicht gegen die Maulwürfe kämpfen – er wollte sie doch beschützen! –, aber es sah so aus, als bliebe ihm keine Wahl.
    Auf einmal fiel ihm ein, was Vikus ihm in dem Raum mit den Prophezeiungen gesagt hatte: »Vergiss nicht, dass auch im Krieg bisweilen Zurückhaltung geboten ist. Manchmal ist es besser, das Schwert nicht zu ziehen.« Jetzt schien so ein Moment zu sein. Gregor wusste nicht, weshalb die Maulwürfe zum Angriff übergegangen waren, aber es handelte sich bestimmt um ein Missverständnis. Er wollte sie nicht töten. Sie sollten nur das Feld räumen. Er versuchte alles, um sie sich vom Leib zu halten, ohne sie zu verletzen.
    Die Maulwürfe hatten sich von sanften, verwirrten Tieren in wilde Bestien verwandelt. Sie waren viel schneller, als Gregor gedacht hätte. Im Nu war er umzingelt und musste Schläge der furchterregenden Krallen von allen vier Seiten abwehren. Ihm blieb keine andere Wahl als der Wirbelangriff. Er versuchte sich zu erinnern, wie man mithilfe von Ultraschallortung einen Fixpunkt ausmachte, aber es war noch zu neu für ihn. Er musste sich auf seine Augen verlassen. Also suchte er sich einen Wagen in der Ferne, prägte ihn sich ein und versuchte ihn nach jeder Umdrehung einmal kurz zu fixieren. Das war schwer, denn er musste sich auf so viel anderes konzentrieren.
    Vier Maulwürfe mal zehn Vorderkrallen, das ergab vierzig Messer, die ihn angriffen. Den Biestern muss mal einer die Nägel schneiden, dachte er. Doch er merkte schnell, dass das unmöglich war. Sein Schwert prallte von den Krallen einfach ab, auch wenn er noch so hart schlug. Es gab ein Klirren, fast wie Metall auf Metall. Er konnte ihre Angriffe abwehren, aber er konnte ihnen die Krallen nicht abschneiden. »Woraus bestehen die bloß?«, sagte er laut. Dann dachte er daran, dass sich die Maulwürfe, um zu dem Feld zu gelangen, durch hartes Gestein gegraben hatten. Vielleicht sogar über eine längere Strecke. Ihre Krallen mussten aus einem sehr harten Material bestehen. Jetzt konzentrierte er sich nur noch auf die Abwehr und hoffte, dass sein Schwert das aushielt.
    Nachdem er noch eine Weile herumgewirbelt war, merkte er, dass er bald erschöpft sein würde, und dann würde eins der Viecher ihn zweiteilen. Bei der nächsten Umdrehung trennte er ein paar Tentakel von einer rosa Nase ab. Der Maulwurf jaulte vor Schmerz so auf, dass Gregor fast innegehalten und nachgesehen hätte, wie es ihm ging. In diesem Moment traf ihn eine Kralle an der linken Seite, riss ihm das T-Shirt auf und durchschnitt den Gürtel seines Schwerts. Er baumelte um seine Füße und Gregor verlor eine Sekunde, um ihn beiseitezutreten. Da erwischte ihn die nächste Kralle und diesmal trug er eine tiefe Wunde an der Hüfte davon. Solovet hatte recht, seine linke Seite war wirklich schwach! Und das hatten die Maulwürfe sofort

Weitere Kostenlose Bücher