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Gregor Bd. 5 - Gregor und das Schwert des Kriegers

Gregor Bd. 5 - Gregor und das Schwert des Kriegers

Titel: Gregor Bd. 5 - Gregor und das Schwert des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Collins
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auseinanderreißen konnte. »Ich nehme das hier«, sagte Gregor. »Du behältst das, auf dem wir zusammen tanzen.« Das sollte sie in Erinnerung behalten, wenn der Krieg zu Ende war, den einzigen Abend, an dem sie glücklich waren.
    »Ich glaube, unsere halbe Stunde ist gleich um«, sagte Luxa leise.
    »Ja«, sagte Gregor. Ripred wartete an der Mauer auf sie. »Luxa, falls wir uns so nicht mehr wiedersehen … dann sollst du wissen … dass ich …« Jetzt war es nicht Angst, was ihn davon abhielt, die Worte auszusprechen, es war einfach zu schmerzlich. Zu wissen, dass es keine Zukunft gab. Er konnte nicht weiterreden.
    »Ich weiß«, sagte Luxa. »Ich dich auch.«
    Was dann geschah, hätte vermutlich Monate, wenn nicht Jahre gebraucht, wäre die Zeit nicht so knapp gewesen, hätte derKrieg nicht alles beschleunigt und ihnen zu verstehen gegeben, dass alles, was sie noch unbedingt machen wollten, jetzt oder nie geschehen musste.
    Ihre Gesichter waren so nah beieinander, dass er kaum den Kopf drehen musste, als sie sich küssten. Etwas, das dem Wütergefühl nicht unähnlich war, nur wärmer und kribbeliger, durchströmte seinen Körper. Als sie sich voneinander lösten, sah er, dass sie genauso empfand.
    Im Flur war ein Schlurfen zu hören und Miravet kam mit Gregors Rüstung herein. »Hier steckst du also. Ich habe im ganzen Palast nach dir gesucht. Ich habe den Befehl, dich für die Schlacht zu rüsten«, sagte sie. Sie scheuchte Gregor auf und zog ihn sofort an. »Luxa, dir würde es auch nicht schaden, dich fertig zu machen.«
    »Solovet will nicht, dass sie kämpft«, sagte Gregor.
    »Wenn die Wühler sich in den Palast graben, wird es kaum eine Rolle spielen, was Solovet will. Alle Männer, Frauen und Kinder hier werden kämpfen«, erwiderte Miravet. »Es ist besser, wenn sie darauf vorbereitet ist.«
    »Ja. Aber ich muss erst zur Stadtmauer«, sagte Luxa.
    »Und dann kommst du zu mir, meine Liebe«, sagte Miravet streng, doch sie tätschelte Luxa die Wange. Wie anders sie war als Solovet, von der Luxa nie ein Zeichen der Zuneigung bekam.
    Als Gregor seine schwarze Rüstung anhatte, ging er mit Luxa in die Hohe Halle, wo Ares auf sie wartete. Bis zur Stadtmauer war es nur ein kurzer Flug. Gregor hatte das Gefühl, dass sie etwas zu spät kamen, aber Ripred sagte nichts dazu. Er war zu sehrdamit beschäftigt, gemeinsam mit Solovet zu beobachten, was unter ihnen geschah.
    »Sollen wir jetzt aufs Schlachtfeld?«, fragte Gregor.
    »Noch nicht, Gregor. Aber halte dich bereit«, sagte Solovet. Dann sah sie Luxa. »Hier ist jetzt nicht dein Platz. Ich brauche dich im Kriegszimmer.«
    »Ripred hat mich hierher befohlen«, entgegnete Luxa.
    »Da hat Ripred einen Fehler gemacht, das sieht er jetzt ein«, sagte Ripred.
    »Ich möchte aber lieber bleiben«, sagte Luxa.
    »Nein. Vikus wird gleich Verhandlungen mit den Spinnern und den Krabblern führen, um sie für unsere Sache zu gewinnen. Wir sind beide der Ansicht, dass deine Gegenwart dabei förderlich wäre. Ajax wird dich hinbringen«, sagte Solovet.
    »Dann also gut«, sagte Luxa. Als Ajax abhob, schaute sie Gregor ein letztes Mal an. Er konnte den Blick nicht von ihr lösen, während sie immer kleiner wurde.
    Ripred stieß ihm mit dem Schwanz in die Seite. »Solovet ist der Meinung, dass Luxa ein gewisses Mitglied unserer Armee ablenken würde«, sagte er. »Und das können wir jetzt nicht gebrauchen.«
    Gregor sagte nichts. Insgeheim war er froh, dass sie Luxa weggeschickt hatten. Sie lenkte ihn wirklich ab. Selbst jetzt fragte er sich, was sie wohl machte. Er gab sich alle Mühe, seine Aufmerksamkeit auf das zu richten, was sich vor seinen Augen abspielte.
    Die Schlacht war im Gange. Sie ähnelte der vor einigen Tagen, als sich die Ratten in einer Formation auf dem Feld aufgestellt hatten. Doch da waren sie immer über zwanzig Meter von der Kommandozentrale entfernt gewesen. Jetzt kämpften sie direkt an der Stadtmauer. Die Mauer war etwa zehn Meter hoch, so hoch, dass keine Ratte hinaufspringen konnte. Doch manche versuchten sie zu erklimmen. Die Außenwand bestand aus großen glatten Steinplatten, aber zwischen den einzelnen Platten waren schmale Fugen. Die geschickteren unter den Ratten schafften es, in den Fugen Fuß zu fassen.
    Ripred beugte sich über die Mauer und schaute zu, wie eine besonders wendige Ratte die Mauer halb hochkletterte, bis ein Unterländer auf einer Fledermaus angesaust kam und sie mit dem Schwert durchbohrte. Die Ratte fiel zu

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