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Gregor Bd. 5 - Gregor und das Schwert des Kriegers

Gregor Bd. 5 - Gregor und das Schwert des Kriegers

Titel: Gregor Bd. 5 - Gregor und das Schwert des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Collins
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Fluchtweg nach hinten heraus zu erkämpfen, sodass Nike mit deinen Schwestern, Hazard, Temp, Heronian und Reflex entkommen konnte. Doch Ripred selbst wurde überwältigt und in den Abgrund geschleudert. Sobald wir davon erfuhren, schickten wir einen Rettungstrupp aus. Als sie ankamen, war seine Leiche bereits von den fleischfressenden Mücken in dem Nest dort bis auf die Knochen abgenagt worden. Du kennst sie. Wir sind ihnen einmal auf dem Wasserweg begegnet.«
    »Die Mücken, die Pandora getötet haben«, sagte Gregor.
    »Genau die«, sagte Mareth.
    »Dann habt ihr Ripred also gar nicht gefunden«, sagte Gregor störrisch.
    »Wir fanden Rattenskelette. Drei an der Zahl. Eines davon gehörte zu einer großen männlichen Ratte, die den Sturz offenbar überlebt hatte und sich etwa zwanzig Meter weit schleppen konnte, ehe die Insekten sie überwältigten«, sagte Mareth. »Der Rettungstrupp sah nur so viel, dann musste er fliehen. Dochsage selbst: Wer außer Ripred könnte einen solchen Kraftakt vollbringen?«
    »Niemand«, sagte Gregor leise. Trotzdem kam es ihm unwirklich vor. Dass Ripred tot sein sollte. Ripred konnte nicht sterben. Er war unbesiegbar. Ein Wüter. Da fielen ihm Ripreds Worte wieder ein: »Selbst einen Wüter kann man besiegen, wenn man in der Überzahl ist. Ab vierhundert zu eins wird’s auch für mich schwierig.« In dem Nest waren garantiert mehr als vierhundert Mücken gewesen. Tausende und Abertausende.
    »Und außerdem haben wir nichts von ihm gehört. Es ist unwahrscheinlich, dass er, der im Krieg solch eine entscheidende Rolle spielte, sich anschließend in Schweigen hüllt«, sagte Mareth.
    »Ja«, sagte Gregor. Zu seiner Überraschung war er über Ripreds Tod ebenso verzweifelt wie über Ares’. Ares hatte wenigstens gewusst, wie Gregor zu ihm stand. Aber Ripred hatte er seine Dankbarkeit nie gezeigt. Hatte ihm nie gesagt, wie sehr er ihn bewunderte. Dass er ihn vielleicht sogar gernhatte. Über so etwas sprachen sie nicht.
    »Mit so was … hatte ich nicht gerechnet. Bis zu dem letzten Morgen … war ich mir sicher, dass ich sterben würde. Und dann hat Ripred …« Gregor verstummte. Er sollte ja nicht weitererzählen, dass Ripred nicht an Sandwichs Prophezeiungen glaubte. Spielte das jetzt, wo er tot war, noch eine Rolle? Vielleicht würde Ripred wollen, dass alle erfuhren, was er dachte. Und jetzt gab es einen Beweis, denn er hatte recht damit behalten, dass Gregor den Krieg überleben würde. Aber mit wem konnte Gregor darüber sprechen? Mit Luxa? Vikus? Jetzt war erzu schwach, um das Thema zu vertiefen. »Ripred hat mich aufgebaut. Er hat gesagt, ich könnte den Fluch schlagen.«
    »Das hast du ja auch getan«, sagte Mareth.
    »Aber nicht allein«, sagte Gregor. Seine rechte Hand schloss sich um Ares’ Fuß, er wollte ihn nicht loslassen. Aber er musste. Ares würde nicht zurückkommen. Auch nicht, wenn Gregor seinen Fuß festhielt. Der Fuß sollte mit seinem übrigen Körper begraben werden. »Howard hat gesagt, ich könnte meine Hand baden.«
    »Er hat dir eine Schale hiergelassen«, sagte Mareth. Er stellte die Schale neben Gregors Bett und führte seine Hand in das Wasser.
    »Du brauchst nicht zu bleiben, Mareth«, sagte Gregor. »Ich weiß, dass jetzt jede Hilfe gebraucht wird. Ich komme schon klar.«
    Mareth schien zu verstehen, dass Gregor lieber allein sein wollte. »Ich werde ab und an nach dir sehen«, sagte er und ging.
    Das Wasser war warm und wohlig. Langsam lockerte Gregor seinen Griff. Das Blut, mit dem seine Hand an Ares’ Fuß festgeklebt war, löste sich auf. Seine Finger wurden einer nach dem anderen befreit, sie waren steif, Gregor streckte sie. Der Fuß glitt aus seiner Hand und schwamm in der Schüssel.
    Auf einmal stand Luxa mit einem Handtuch da. Mit ernster Miene nahm sie den Fuß und wischte das restliche Blut ab. Als er sauber war, wickelte sie ihn in ein weißes Tuch und legte ihn neben Gregor auf den Tisch. Dann setzte sie sich aufs Bett, nahm Gregors Hand und trocknete sie vorsichtig ab. »Sie scheint nicht verletzt zu sein. Wie fühlt sie sich an?«, fragte sie.
    »Leer«, sagte Gregor. Luxa verschränkte ihre Finger mit seinen. Ihre Haut war warm, wie das Wasser, aber lebendig. »Das ist besser.«
    Es gab tausend Dinge, die sie einander hätten sagen können, aber sie blieben einfach so sitzen, stundenlang, bis Gregors Vater aus einem Albtraum hochfuhr und Gregor ihm versichern musste, dass alles gut würde. Wenn wir es uns immer wieder sagen,

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