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Gregor und der Fluch des Unterlandes

Gregor und der Fluch des Unterlandes

Titel: Gregor und der Fluch des Unterlandes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Collins
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Vikus.
    Gregor schlug ein paarmal anerkennend dagegen. »Gut.«
    »Wie kommt es, dass dir das auf einmal Sorgen bereitet?«, fragte Vikus.
    Wenn Gregor Vikus von den Ratten erzählen wollte, dann wäre jetzt der richtige Zeitpunkt dafür. Aber Ripred hatte gesagt, er solle den Fluch nicht erwähnen, und Gregor hatte sich heute schon genug Schwierigkeiten dadurch eingehandelt, dass er nicht auf Ripred gehört hatte. Es war wohl besser, nichts zu verraten.
    »Ich dachte nur«, sagte Gregor.
    So musste er sich zumindest nicht damit auseinandersetzen, ob er den Fluch töten sollte oder nicht. Schließlich könnte der Fluch ja auch entkommen. Und wenn Ripred ihn irgendwo in den Tunneln fand, würde er ihn dann nicht gleich töten? Oder würde er sich vielleicht besinnen und versuchen, dem Fluch zu helfen? Aber das war wohl ziemlich unwahrscheinlich.
    Gregor spielte in dieser Nacht die unterschiedlichsten Möglichkeiten durch, doch er glaubte an keine davon. Es gab eine Prophezeiung, von der ihm niemand erzählen wollte. Und diese Prophezeiung drehte sich um Gregor und den Fluch.

5. Kapitel
    I n den nächsten Wochen unternahm Gregor fast täglich einen Ausflug ins Unterland, doch von Ripred hörte er kein Wort. Er wusste nicht, was er daraus schließen sollte. Hatte Ripred die weiße Ratte einfach getötet und war dann wieder zur Tagesordnung übergegangen? Oder steckte er in Schwierigkeiten? Zwar gab es im ganzen Unterland niemanden, der so unverwüstlich war wie Ripred, aber als er so lange nichts von sich hören ließ, fragte Gregor sich allmählich, ob ihm nicht doch etwas zugestoßen war.
    Gregor merkte, dass auch Vikus sich Sorgen machte. »Es sieht Ripred gar nicht ähnlich, mich so lange im Ungewissen zu lassen«, sagte er zu Gregor, der ständig gegen die Versuchung ankämpfte, Vikus alles zu verraten. Das durfte er auf keinen Fall. Nicht nur, weil Ripred ihn um Stillschweigen gebeten hatte, sondern auch, weil Vikus mit dem bevorstehenden Prozess gegen seine Frau Solovet genug Sorgen hatte; Gregor wollte ihn nicht noch zusätzlich belasten. Erst hatte es so ausgesehen, als würde Solovet mit einer Verwarnung davonkommen, allenfalls ihres Amtes enthoben werden. Doch als bekannt wurde, wie viele der Pest zum Opfer gefallen waren, forderten nicht nur die Ratten, sondern auch die Menschen immer lauter, dass man ihr den Prozess machen müsse. Die Leute sagten, die Forscherin Dr. Neveeve, die die Pestexperimente durchgeführt hatte und dafür hingerichtet worden war, sei nur der Sündenbock gewesen. Die eigentliche Verantwortung liege bei Solovet, die als Oberbefehlshaberin der Armee von Regalia angeordnet hatte, die Pest als Waffe zu entwickeln.
    Also behielt Gregor seine Gedanken für sich und versuchte, die guten Seiten dieser Sommerferien zu sehen. Zum Beispiel, dass es seiner Mutter von Tag zu Tag besser ging, dass es Lizzie, ihren Briefen nach zu urteilen, im Ferienlager richtig gut gefiel und dass man im Unterland, wenn man nicht gerade angegriffen wurde, großen Spaß haben konnte. Man konnte schwimmen, Höhlen erforschen und auf Fledermäusen Ballspiele machen. Und ab und zu gab es sogar ein Fest.
    Eines Morgens, Gregor und Boots waren gerade in der Hohen Halle gelandet, kam Hazard mit einer kleinen Papierrolle in der Hand auf Gregor zugestürmt. »Das ist eine Einladung! Zu meiner Geburtstagsfeier! Ich werde sieben! Ihr kommt doch, oder?«, platzte er heraus, bevor Gregor die Rolle überhaupt öffnen konnte.
    »Klar kommen wir«, sagte Gregor. »Und was wünschst du dir?«
    »Ich weiß nicht«, sagte Hazard. Er schaute Hilfe suchend zu Luxa.
    »Vielleicht würde er sich über irgendetwas aus dem Überland freuen. Etwas, das es bei uns nicht gibt«, schlug sie vor.
    Hazard nickte heftig. »Ja, irgendwas, was ich noch nie gesehen habe!«
    »Hm, da muss ich mal überlegen …«, sagte Gregor. Aber er hatte schon eine Idee.
    Die Geige aus dem Museum hatte ziemlich viel Geld gebracht. So viel, dass sie ein halbes Jahr davon leben konnten. Im Moment mussten sie nicht auf jeden Cent achten. Also fuhr Gregor am Morgen von Hazards Geburtstag mit Boots zu dem großen Spielwarenladen im Zentrum, um ein Geschenk zu besorgen. Gregor fand sofort, was er suchte: eine Plastikscheibe mit zahlreichen Abbildungen von Tieren. Man drehte einen Pfeil, bis er auf ein Tier zeigte, und wenn man dann einen Hebel herunterdrückte, war der entsprechende Tierlaut zu hören. Hazard war ein begnadeter Tierstimmenimitator, und Gregor war

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