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Gregor und der Fluch des Unterlandes

Gregor und der Fluch des Unterlandes

Titel: Gregor und der Fluch des Unterlandes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Collins
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so sehr danach, dass er manchmal allzu vertrauensselig wird. Erinnerst du dich an unseren Besuch bei den Spinnern? Wir endeten als ihre Gefangenen«, sagte Luxa.
    »Aber sie haben uns nicht umgebracht«, sagte Gregor.
    »Mich haben sie beinahe umgebracht!«, sagte Luxa.
    »Weil du fliehen wolltest«, sagte Gregor.
    »Erst als Gorger und seine Armee die Spinner niederzumetzeln begannen, haben sie sich mit uns verbündet«, sagte Luxa.
    »Vielleicht hätten sie das nie getan, wenn sie Vikus nicht vertraut hätten«, sagte Gregor.
    »Vielleicht«, sagte Luxa.
    »Ich will ja nur sagen, dass es schön ist, wenn keiner umgebracht wird«, sagte Gregor.
    »Das ist eine hübsche Rede aus dem Munde eines Kriegers«, sagte Luxa. »Vor einer Schlacht solltest du das nicht gerade rufen.« Sie äffte ihn nach. »Denkt daran, es ist schön, wenn keiner umgebracht wird!«
    Gregor lachte. »Wer weiß? Vielleicht sollte ich genau das vor einer Schlacht rufen.«
    Für die Lage, in der er sich befand, war er eigenartig gut gelaunt. Er war weit weg von zu Hause, von Feinden umzingelt, viele seiner Gefährten waren verletzt, seine Familie war krank vor Sorge, die Mäuse wurden Gott weiß wohin getrieben, der Fluch hatte sich in einen ebenso begnadeten wie gefährlichen Führer verwandelt, und auf Gregor wartete eine weitere verhängnisvolle Prophezeiung. Und hier saß er und scherzte mit Luxa. Vielleicht war es nur die Erleichterung darüber, dass sie noch am Leben waren. Vielleicht war es auch etwas anderes …
    Luxa lehnte sich wieder an seinen Rucksack und legte den Kopf auf seine Schulter. Howard flog vorbei und sah Gregor missbilligend an. Was sollte das? Schließlich war die Sitzordnung nicht Gregors, sondern Howards Idee gewesen. Es war einfach bequemer, wenn man sich während des Flugs an jemanden anlehnen konnte. Wahrscheinlich musste Gregor sich demnächst noch eine Predigt über Dates und Königinnen und so weiter anhören. Und wie unmöglich es war, dass er Luxa mochte.
    Was soll’s, dachte Gregor. Meine Mutter schickt mich wahrscheinlich sowieso nach Hause, sobald wir in Regalia ankommen. Aber dieser Gedanke stimmte ihn nicht froh.
    Die Wände und der Boden des Tunnels waren jetzt nicht mehr stumpf und grau, sondern schwarz glänzend. Das Licht von Gregors Taschenlampe und von Boots’ Zepter tanzte auf der Oberfläche und wurde zurückgeworfen. Als sie an einem Tümpel mit einer Quelle Rast machten, stieg Gregor ab und fühlte über den Boden. Er war glatt. Fast spiegelglatt.
    Auch Luxa untersuchte den Boden. »Wie schwarzes Glas.«
    »Ich glaube, es könnte Obsidian sein«, sagte Gregor.
    Boots fand schnell heraus, wie glatt der Boden war. »Guck mal, Gre-go, ich laufe Schlittschuh!«, sagte sie. Sie schlitterte ausgelassen über die schwarze Fläche und schwenkte das Zepter.
    »Das will ich auch probieren!«, sagte Hazard.
    Howard hielt Hazard fest, bevor er richtig in Fahrt kam. »Nein, Hazard, das lässt du schön bleiben. Noch eine Kopfverletzung kannst du jetzt wirklich nicht gebrauchen.«
    Luxa starrte noch immer auf den Boden. »Was ist … Obsidian?«, fragte sie.
    »Das ist ein Gestein, das man in der Nähe von Vulkanen findet«, sagte Gregor. »Es besteht aus Lava.«
    »Gewiss hast du recht«, sagte Luxa. »Die Feuerländer sind für ihre Vulkane bekannt.«
    »Tätige Vulkane?«, fragte Gregor. »Funktionieren sie noch?«
    »Warum nicht?«, sagte Luxa. »Sie können doch nicht kaputtgehen.«
    »Aber erlöschen. So als ob sie schlafen«, sagte Gregor.
    »Das weiß ich nicht. Niemand ist je lange genug geblieben, um sie zu untersuchen. Für einen längeren Aufenthalt ist die Luft zu schlecht«, sagte Luxa.
    Plötzlich hoben alle vier Fledermäuse den Kopf, normalerweise ein Zeichen dafür, dass sie Gefahr witterten.
    »Was ist, Aurora?«, fragte Luxa.
    »Ich weiß nicht. Irgendein Lebewesen bewegt sich hier drin«, sagte Aurora und machte eine Kopfbewegung in die Richtung, in die Boots gerade schlitterte.
    »Ich kann nicht feststellen, was für eine Form es hat«, sagte Ares verwundert.
    »Komm wieder her, Boots!«, rief Gregor.
    Doch entweder hörte sie ihn nicht, oder sie wollte nicht hören. »He, das meine ich ernst!«, sagte er und lief ihr nach. Nach etwa zehn Schritten rutschte er aus und landete auf dem Hosenboden. »Boots!«
    »Huiii!«, rief Boots, als sie über den Boden wirbelte. Dann machte sie plötzlich »Oh!« und verschwand aus Gregors Blickfeld.
    »Wo ist sie?«, rief Hazard.
    »Aua!«, sagte

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