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Gregor und der Fluch des Unterlandes

Gregor und der Fluch des Unterlandes

Titel: Gregor und der Fluch des Unterlandes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Collins
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Taschenlampe verloren hab«, murmelte Gregor.
    »Und in diesem Moment wurde ihm klar, dass er beim Unterricht lieber hätte aufpassen sollen und dass …?« Ripred wartete.
    »Dass du recht hattest, Ripred«, sagte Gregor.
    »Dass du recht hattest, Ripred«, sagte die Ratte langsam und ließ sich jedes Wort auf der Zunge zergehen. »Weißt du, allein das war es die Sache schon wert, dass ich das aus deinem Mund hören darf«, sagte Ripred. »Ist noch Fischbrei da? Ich hab schon wieder Hunger.«
    Ripred steckte die Nase in den restlichen Brei und fraß ihn auf.
    Gregor spürte, wie sich Luxas Blick in ihn hineinbohrte.
    »Und wann gedachtest du uns zu erzählen, dass der Fluch und seine drei Freunde unter unserem Palast herumlaufen?«, fragte sie.
    »Möglichst gar nicht«, sagte Gregor. »Ich dachte, das wär nicht so wichtig.«
    »Für dich wäre es aber sehr wichtig, wenn es sich um dein Zuhause handeln würde«, sagte Luxa.
    »Vikus hat gesagt, die Tür ist stabil«, sagte Gregor.
    »War die Tür verriegelt, als du gegen die Ratten kämpftest?«, fragte Luxa.
    »Nein«, gab Gregor zu. Hätte er die Ratten nicht mit der Öllampe abgewehrt, hätten sie ohne Weiteres in den Palast eindringen können. »Aber ich wusste ja gar nicht, dass sie da waren. Ich dachte, es wären nur Ripred und der Fluch.«
    »Sie sind überall, Gregor«, sagte Howard leise. Und da wusste Gregor, wie fahrlässig er gehandelt hatte. Howard ging nicht bei jeder Kleinigkeit in die Luft wie Luxa. Wenn er sich Sorgen machte, war es wirklich ernst.
    »Ich hab die Tür während des Unterrichts nie verriegelt«, sagte Gregor. »Vikus hat mir nie gesagt, dass ich das tun soll.«
    »Weil er wusste, dass ich da war und niemanden in den Palast lassen würde. Lasst den Krieger in Ruhe. Gebt mir die Schuld oder Vikus, wenn ihr unbedingt jemandem die Schuld geben wollt«, sagte Ripred.
    »Ich gebe euch allen die Schuld«, sagte Luxa.
    »Wenn es unbedingt sein muss. Aber gerecht ist das nicht«, sagte Ripred.
    »Es ist nicht deine Stadt!«, sagte Luxa.
    »Eure ist es vielleicht auch nicht mehr lange, Eure Hoheit, wenn solche Versager wie Gregor und ich sie nicht mehr verteidigen!«, stieß Ripred wütend hervor. »Oder habt Ihr die Prophezeiungen nicht richtig gelesen?«
    »Eure Verteidigung ist überhaupt keine Garantie, oder hast du die Prophezeiungen nicht richtig gelesen?«, gab Luxa zurück. »Und wenn ich dich dahinsiechend in einerGrube finde, überzeugt mich das nicht gerade von deiner Schlagkraft!«
    »Schluss damit!« Howard sprang auf. »Ihr macht den Kindern Angst. Ihr macht uns allen Angst. Es bringt überhaupt nichts, wenn ihr so aufeinander losgeht.«
    Gregor schaute sich um. Es stimmte. Hazard und Boots standen neben Temp, sie sahen verschreckt aus und hielten sich fest an den Händen. Die Fledermäuse raschelten aufgeregt mit den Flügeln. Cartesian wälzte sich unruhig im Schlaf.
    »Wer warst du doch gleich?«, sagte Ripred zu Howard.
    Gregor dachte, Ripred wolle Howard beleidigen. »Halt die Klappe, Ripred. Du weißt genau, wer er ist«, sagte er.
    »Nein, weiß ich wirklich nicht«, sagte Ripred.
    »Ach so. Er heißt Howard. Er ist Luxas Cousin. Sein Vater regiert am Quell«, erklärte Gregor.
    »Also, ich wollte nur sagen, dass ich ganz Howards Meinung bin«, sagte Ripred. »Es bringt uns überhaupt nicht weiter, wenn wir uns streiten, Eure Hoheit. Wenn wir Euren Freunden helfen wollen, haben wir viel zu tun.«
    »Ich brauche deine Hilfe nicht, Ripred«, sagte Luxa.
    »Ach so, Ihr erledigt die Armee des Fluchs ganz allein«, sagte Ripred.
    »In ein paar Tagen wird die Armee von Regalia hier sein. Sie werden die Huscher befreien«, sagte Luxa.
    »In ein paar Tagen«, sagte Ripred, »wird es keine Huscher mehr geben, die man befreien könnte.«

20. Kapitel
    N ach Ripreds Bemerkung gab Luxa ihre feindselige Haltung schließlich auf. »Wie meinst du das?«, fragte sie.
    »Was glaubt Ihr denn, was der Fluch hier vorhat?«, sagte Ripred.
    »Wir haben seine Rede gehört. Er hat gesagt, er will die Huscher zu einem Ort treiben, von dem es keine Wiederkehr gibt«, sagte Howard.
    »Und hat er erwähnt, wo das sein soll?«, fragte Ripred.
    »Irgendwo außerhalb des Unterlands«, sagte Gregor unsicher.
    »In den Ländern, die nicht auf der Karte verzeichnet sind«, sagte Luxa.
    »Aus den Ländern, die nicht auf der Karte verzeichnet sind, könnten die Huscher zurückkehren. Sie bräuchten bloß ihre eigene Spur zurückzuverfolgen«, sagte Ripred.

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