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Gregor und der Fluch des Unterlandes

Gregor und der Fluch des Unterlandes

Titel: Gregor und der Fluch des Unterlandes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Collins
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eine kleine Stimme aus der Dunkelheit. »Wir sind zusammengestoßt.« Sie tapste mit ihren Sandalen herum. »Ich kenne dich!«, sagte sie. »Oh, aua …« Aber dieses zweite Aua drückte keinen Schmerz aus, sondern Mitgefühl.
    Gregor rannte zu ihr und wäre ebenfalls hingefallen, wenn Howard ihn nicht rechtzeitig am Arm festgehalten hätte. Sie standen am Rand einer mehr als fünf Meter tiefen, großen Grube. Die Obsidianwände waren sehr steil und glatt.
    »Gre-go, Gre-go!« Boots versuchte, aus der Grube zu klettern, aber sie rutschte immer wieder an der Wand ab.»Gre-go, guck mal, wer hier ist! Au!« Sie hielt sich die Hand vor den Mund und zeigte mit dem Zepter auf das Lebewesen neben ihr.
    Rechts von ihr lag eine magere Ratte und rang nach Luft. Ihre Zähne waren viel zu lang, mindestens dreißig Zentimeter, und hatten sich ineinander verkeilt. Dadurch war das Gesicht der Ratte zu einer fürchterlichen Grimasse verzerrt.
    Aber Gregor erkannte die Narbe in dem gequälten Gesicht. »Ripred«, sagte er.
    Die Ratte sah ihm in die Augen, konnte jedoch nicht sprechen.
    »Bleib, wo du bist«, sagte Gregor. »Wir kommen.«

Teil 3
    DIE KÖNIGIN
      

19. Kapitel
    G regor wandte sich an Howard, weil er der Fachmann für medizinische Probleme war. »Was können wir machen?«
    Doch selbst Howard war ratlos. »Ich weiß nicht. Vielleicht können wir die Zähne irgendwie abfeilen. Ich glaube nicht, dass wir sie ziehen sollten, aber wenn es sein muss …«
    »Oh, macht mal Platz!«, sagte Luxa ungeduldig und drängte sich an ihnen vorbei. Sie trat an den Abhang und rutschte, ein Bein gestreckt und eins gebeugt, direkt in die Grube hinein. Sie landete auf den Füßen, zog das Schwert und holte aus wie zum Angriff. »Zurück, Boots!«, befahl sie, und Boots ging aus dem Weg. Einen Moment lang glaubte Gregor, Luxa wolle Ripred töten. Als Ripred damals im Dschungel fast im Treibsand erstickt wäre, hatte Luxa nichts zu seiner Rettung unternommen. Doch statt Ripred die Kehle durchzuschneiden, schlug sie ihm dieKlinge in die verkeilten Zähne. Die Zähne in der linken Hälfte seines Mauls lösten sich krachend, sie waren spitz und zerklüftet. Bei dem Schlag stieß Ripred tief in der Kehle einen Schmerzenslaut aus, hob aber sofort den Kopf, damit sie noch einmal zuschlagen konnte. Mit dem zweiten Hieb schlug Luxa die Zähne auf der rechten Seite durch, und Ripred sank keuchend zu Boden. Die zackigen Kanten schnitten ihm ins Zahnfleisch, sodass es anfing zu bluten, aber immerhin hatte er die Kiefer wieder frei.
    Ripred starrte Luxa einen Augenblick an, dann flüsterte er heiser: »Weißt du noch … im Dschungel … Da hast du gesagt, du stehst in meiner Schuld …«
    »Wenn du mir Hamnets Geschichte erzählst. Vom Garten der Hesperiden«, sagte Luxa.
    »Betrachte die Schuld … als beglichen«, sagte Ripred.
    »Eine Geschichte gegen dein Leben? Das ist kein gerechter Tausch. Ich glaube, nun bist du mir etwas schuldig«, sagte Luxa.
    »So ein Mist«, sagte Ripred und seufzte.
    »Ich kann mir vorstellen, dass dir das nicht gefällt«, sagte Luxa und grinste. »Ares, kannst du ihn herausholen?«
    Ares flog hinab, packte Ripred bei den Schultern und zog ihn aus der Grube, während Aurora Luxa und Boots heraufholte.
    »Wasser«, war das Erste, was Ripred sagte, als er oben war.
    Howard öffnete einen Lederbeutel und hielt ihn, während Ripred seinen Durst löschte. »Ich habe einen kleinen unbehauenen Stein, den ich zum Schärfen von Klingen benutze. Soll ich versuchen, deine Zähne damit zu begradigen?«
    Gregor dachte, dass Ripred, der Unbesiegbare, von allen Gefürchtete, bestimmt tausend Tode starb, wenn er dasitzen musste, während ein Mensch ihm die Zähne abschliff. Und bestimmt war es für Ripred noch schlimmer, wenn er dabei Zuschauer hatte. Deshalb gab Gregor allen etwas zu tun. Er bat die Fledermäuse und Temp, in einem nahe gelegenen Fluss zu fischen. Hazard und Boots halfen Luxa, die Wasserbeutel zu füllen. Cartesian war von den Medikamenten so betäubt, dass er nicht richtig zählte.
    Als der Fisch kam, schnitt Gregor einen Teil davon in winzige Stückchen. Er rührte ein wenig Wasser und eine Handvoll trockener Brotkrümel dazu. Als Howard mit Ripreds Zähnen fertig war, hatte Gregor eine schöne große Schale Fischbrei für Ripred bereit. Boots wollte ihn füttern, aber Gregor dachte, dass Ripred diese Schmach nicht überleben würde, also schaufelte er ihm selbst das Essen ins Maul. Obwohl Gregor mehrere Pfund

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