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Gregor und der Fluch des Unterlandes

Gregor und der Fluch des Unterlandes

Titel: Gregor und der Fluch des Unterlandes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Collins
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»Meine Lieben, es gibt nur einen Ort ohne Wiederkehr.«
    Ripred wartete, bis die anderen begriffen hatten.
    »Der Tod«, flüsterte Luxa.
    »So sieht es aus«, sagte Ripred.
    »Willst du damit sagen, dass er sie umbringen will? Alle Huscher?«, fragte Howard.
    »So ist es geplant, ja«, sagte Ripred.
    »Aber es gibt Tausende Huscher. Sie lassen sich vielleicht irgendwohin treiben, aber sie werden sich nicht kampflos töten lassen«, sagte Howard. »Wie kann er so viele umbringen?«
    »Jetzt hast du mich erwischt«, sagte Ripred. »Die Huscher sind gute Kämpfer, wenn sie mit dem Rücken zur Wand stehen. Ich schätze, hier gibt es zehnmal so viele Huscher wie Nager. Es würde zu einem blutigen Kampf kommen, sie würden einige verlieren, aber wenn sie wollten, könnten sie die Armee des Fluchs besiegen. Die Nager müssen sie also glauben machen, dass sie nur in eine neue Heimat gebracht werden. Dass sie ihr Leben retten können, wenn sie keinen Widerstand leisten. Aber so viel ist sicher: Der Fluch will auch den letzten Huscher töten.«
    »Das sage ich auch!«, krächzte jemand. »Das sage ich auch!«
    Alle wandten sich zu Cartesian um. Er hatte sich auf den Bauch gedreht und versuchte auf die Vorderbeine zu kommen.
    Howard lief schnell zu ihm. »Ganz ruhig. Ich gebe dir etwas, das dich gesund macht.« Er nahm die große grüne Flasche und öffnete sie.
    »Wir müssen kämpfen! Diesmal ist es anders als sonst. Die Nager haben es nicht auf das Land am Quell abgesehen. Das würden ihnen die Menschen nicht überlassen!«, sagte Cartesian.
    »Warte, Howard! Lass ihn reden!«, rief Luxa. Sie lief zu Cartesian und kniete sich neben ihn.
    »Er glaubt sich noch immer am Quell«, sagte Nike.
    »Ja«, sagte Luxa. »Cartesian. Cartesian, ich bin Königin Luxa von Regalia.«
    »Oh, die gute Königin. Die gute Königin«, sagte Cartesian und beruhigte sich ein wenig. »Sag ihnen, sie sollen jetzt kämpfen! Hier am Quell!«
    »Ich werde es ihnen sagen«, antwortete Luxa und strich ihm mit der Hand über den Rücken.
    »Ich habe es ihnen schon gesagt, aber nur wenige sind auf meiner Seite. Die meisten glauben den Nagern, wenn sie sagen, sie wollen uns nur in ein anderes Gebiet bringen«, sagte Cartesian. »Glaub ihnen nicht!«
    »Nein, ich glaube ihnen nicht. Ich glaube dir!«, sagte Luxa.
    »Was sollten die Nager mit dem Land am Quell anfangen? Ihr Menschen würdet es ihnen wieder wegnehmen«, sagte Cartesian.
    »Und was sollten sie mit dem Dschungel anfangen?«,sagte Ripred. »Hier würde auch kein Nager freiwillig leben wollen.«
    »Das sage ich auch!«, sagte Cartesian. Er starrte Ripred mit fiebrigen Augen an, und beim Anblick der Ratte rastete er aus. »Wo sind die anderen?! Wo sind die anderen?!« Er fletschte die Zähne und versuchte, sich auf Ripred zu stürzen. Doch sein gebrochenes Bein gab unter ihm nach. »Wo sind die anderen?!«, fragte er wieder.
    »Ich glaube, jetzt ist mal wieder eine Portion Medizin fällig«, sagte Ripred.
    »Wo sind die anderen?!«, kreischte Cartesian.
    Schnell flößte Howard Cartesian das Schmerzmittel ein, bevor Cartesian völlig durchdrehte. Wenige Augenblicke später wurde sein Körper schlaff.
    Jetzt hatte Gregor eine Ahnung, was sich abgespielt hatte, als die Ratten die Mäusekolonie überfallen hatten. Die Mäuse waren sich uneins gewesen, ob sie kämpfen oder sich widerstandslos vertreiben lassen sollten. Und Cartesians Seite hatte verloren. Gregor hätte gewettet, dass es Cartesian gewesen war, der das Sensenzeichen in die Höhlenwand geritzt hatte.
    »Also, entweder glaubt ihr jetzt mir und eurem Huscherfreund hier, oder ihr tröstet euch weiter mit dem Gedanken, dass die Huscher sich irgendwo ein wunderbares neues Leben aufbauen«, sagte Ripred.
    Gregor dachte an die Mäusebabys, an die toten Mäuse unter der Klippe und an die Rede des Fluchs. »Nein,das kann ich jetzt nicht mehr. Wir müssen die Mäuse finden und sie warnen. Kannst du reisen?«, fragte er Ripred.
    »Ja. Ich bin noch ein bisschen steif, aber nach ein paar Kilometern gibt sich das schon«, sagte Ripred.
    »Ich habe nicht eingewilligt, dass du uns begleiten darfst«, sagte Luxa.
    »Dann flieg mal los«, sagte Ripred. »Könnte allerdings passieren, dass du mich vermisst, wenn du am Ziel angekommen bist.«
    Zwischen Luxas Augenbrauen bildete sich eine steile Falte, als sie überlegte, was sie machen sollte.
    »Es ist besser, sich ein wenig zu beugen, als zu brechen, liebe Cousine«, sagte Howard. »Wir brauchen ihn.

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