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Gregor und die graue Prophezeiung

Gregor und die graue Prophezeiung

Titel: Gregor und die graue Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Collins
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Unterländern erwartet. Alle hatten die gleiche durchscheinende Haut und lila Augen.
    »Einen späten Gruß«, sagte Vikus und nickte ihnen zu. »Ich stelle euch Gregor und Boots die Überländer vor, Bruder und Schwester, die erst eben in unsere Mitte gefallen sind. Badet sie bitte und geleitet sie dann zur Hohen Halle.« Ohne sich umzuschauen, schritt Vikus aus dem Raum.
    Gregor und die Unterländer sahen sich verlegen an.Keiner der Unterländer hatte Luxas Arroganz oder Vikus’ natürliche Autorität. Das sind ganz normale Leute, dachte Gregor. Die kommen sich bestimmt genauso komisch vor wie ich.
    »Freut mich, euch kennen zu lernen«, sagte er und setzte Boots auf die andere Hüfte. »Boots, sag mal hallo.«
    »Hallo!«, sagte Boots. Sie winkte den Unterländern zu und sah völlig begeistert aus. »Hallo! Hallo ihr!«
    Die Unterländer schmolzen dahin wie Butter an der Sonne. Alle lachten und wirkten sofort lockerer. Auch Gregor musste lachen. Seine Mutter sagte immer, Boots kenne keine Fremden, und das bedeutete, dass sie alle Welt für ihre Freunde hielt.
    Manchmal beneidete Gregor sie ein bisschen darum. Er hatte ein paar gute Freunde, aber von den Cliquen in der Schule hielt er sich fern. Es ging vor allem darum, mit wem man in der Mittagspause zusammensaß. Er könnte sich zu den Jungs setzen, mit denen er lief. Oder mit denen aus der Band. Stattdessen war er lieber mit Angelina zusammen, die immer in irgendeiner Schulaufführung mitspielte, und mit Larry, der nur … na ja, meistens zeichnete er irgendwas. Manche Leute, die Gregor nicht richtig kannten, hielten ihn für überheblich, aber eigentlich war er nur verschlossen. Seit sein Vater weg war, öffnete er sich nicht mehr so leicht. Aber auch vorher war er nie so kontaktfreudig gewesen wie Boots.
    Ein Mädchen, das Gregor auf fünfzehn schätzte, kamauf sie zu und streckte die Arme aus. »Man nennt mich Dulcet. Kommst du auf meinen Arm, Boots? Würde dir ein Bad gefallen?« Boots sah Gregor an und wartete auf seine Zustimmung.
    »Eine gute Idee. Badezeit. Möchtest du baden, Boots?«, fragte er.
    »Jaaa!«, rief Boots fröhlich. »Baden!« Sie streckte Dulcet die Arme hin, und Dulcet nahm sie Gregor ab.
    »Ich stelle Euch Mareth und Perdita vor«, sagte Dulcet und zeigte auf den Mann und die Frau neben sich. Beide waren groß und kräftig, und obwohl sie keine Waffen trugen, hatte Gregor das Gefühl, dass sie Wachen waren.
    »Hi«, sagte er.
    Mareth und Perdita nickten ihm förmlich, aber freundlich zu.
    Dulcet zog die Nase kraus und pikste Boots sanft in den Bauch. »Du brauchst ein sauberes Auffangtuch«, sagte sie.
    Gregor konnte sich denken, was ein Auffangtuch war. »Ja, stimmt, ihre Windel muss gewechselt werden.« Das letzte Mal war schon ganz schön lange her. »Sonst wird sie wund.«
    »Ich Kacka!«, sagte Boots selbstbewusst und zog an ihrer Windel.
    »Ich werde mich darum kümmern«, sagte Dulcet belustigt, und Gregor dachte, wie viel netter sie doch war als Luxa. »Folgt Ihr mir zu den Wassern, Gregor der Überländer?«
    »Ja, danke, ich folge dir zu den Wassern«, sagte Gregor. Es fiel ihm selber auf, wie förmlich das klang. Er wollte nicht, dass die Unterländer dachten, er mache sich über sie lustig. Die Kakerlaken waren so schnell beleidigt gewesen. »Ich meine, ja, danke.«
    Dulcet nickte und wartete auf ihn. Mareth und Perdita gingen ein paar Schritte hinter ihnen her. Sie sind also wirklich Wachen, dachte Gregor.
    Sie verließen die Eingangshalle und gingen durch einen geräumigen Flur. Sie kamen an zahllosen Rundbögen vorbei, die in große Zimmer, Treppenhäuser und Hallen führten. Gregor merkte bald, dass er einen Lageplan brauchen würde, um sich hier zurechtzufinden. Er könnte nach dem Weg fragen, aber wenn er versuchen wollte zu fliehen, wäre das nicht besonders schlau. Auch wenn sie ihn als Gast bezeichneten, änderte das nichts an der Tatsache, dass Boots und er Gefangene waren. Gäste konnten gehen, wann sie wollten. Gefangene mussten fliehen. Und genau das hatte er vor.
    Aber wie sollte er das anstellen? Selbst wenn er zu der Plattform zurückfände, würde ihn niemand hinunterlassen, und er konnte nicht fünfzig Meter in die Tiefe springen. Aber es muss noch andere Möglichkeiten geben, hier reinzukommen, dachte er. Es muss …
    »Ich habe noch nie einen Überländer kennen gelernt«, sagte Dulcet in seine Gedanken hinein. »Nur der Kleinen wegen lerne ich Euch jetzt kennen.«
    »Wegen Boots?«, fragte

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