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Greifenmagier 1 - Herr der Winde

Greifenmagier 1 - Herr der Winde

Titel: Greifenmagier 1 - Herr der Winde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neumeier Rachel
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nach erklärt, dass er Terabiand als Eckpfeiler einer neuen Provinz erobern möchte, aber ich zweifle daran, dass er glaubt, dieses Ziel ohne Schwierigkeiten erreichen zu können.«
    Der König stand eine ganze Weile völlig reglos da. Schließlich sagte er: »Eine wertvolle Nachricht. Gut, dass du sie mir überbracht hast.« Er zögerte und fragte dann in wärmerem Ton: »Bist du deshalb ... Bist du mit dem Magier der Greifen verschwunden, um von ihnen die Information zu erhalten, die sie mir nicht geben wollten?«
    Ja! , hätte Bertaud am liebsten geschrien. Das wäre wirklich die beste Erklärung gewesen: ein edles Wagnis, eingegangen aus Treue und Pflichtgefühl. Aber ... es wäre auch eine Lüge gewesen. Und was wäre dann aus Treue und Pflichtgefühl geworden? So gestand er stattdessen Iaor die schmerzliche Wahrheit: »Ich kannte an jenem Abend nicht den Grund für irgendetwas, das ich tat. Ich kenne ihn immer noch nicht.« Er sah auf und begegnete dem Blick des Königs, voller Furcht, was er dort wohl entdeckte ... Zweifel? Misstrauen?
    Was er entdeckte, war ... wohl beides, vermutete er, und er senkte bedrückt den Kopf.
    »Du hast mir erklärt, dass du deinem eigenen Urteil nicht getraut hast«, sagte der König leise. »Damals habe ich nicht verstanden, was du mir damit sagen wolltest. Vielleicht verstehe ich es jetzt besser.«
    Bertaud sah ihn hilflos an.
    Der König trat vor, legte ihm mit unerwartetem Mitgefühl die Hand auf die Schulter und gab ihm mit einem Wink zu verstehen, er möge sich erheben. »Auf«, erklärte er freundlich. »Auf. Alles in allem ... bin ich froh, dass du zu mir zurückgekehrt bist. Ich gebe zu, dass ich nicht wusste, ob ich damit rechnen konnte. Auf, sage ich! Ich bin dankbar für die Warnung, die du mir überbracht hast. Aber geht es dir auch gut?«
    Bertaud fand darauf einfach keine Antwort und schüttelte nur den Kopf. Recht unsicher kam er wieder auf die Füße und stellte dabei fest, dass ihn Iaor mit der Hand unter dem Ellbogen stützte.
    »Setz dich!«, forderte der König ihn auf und deutete auf den nächststehenden Stuhl. »Sebes ... Wein. Eles!«
    Der Gardehauptmann trat einen Schritt vor. »Eure Majestät?«
    »Geht und führt eine Besprechung mit Adries und Uol. Entwickelt Pläne, die uns aus dieser Zwangslage heraushelfen. Ein Frontalangriff, bei dem wir die Gebirgshöhen erstürmen müssen, ist wahrscheinlich nicht die beste Taktik. Denkt Euch Alternativen aus.«
    Eles verbeugte sich und ging hinaus. Der König gab den anderen Gardisten mit einem Wink zu verstehen, sie sollten dem Hauptmann folgen, und setzte sich ebenfalls auf einen Stuhl. Sebes kehrte zurück, stellte zwei Becher mit Wein ab und ging wieder hinaus.
    Iaor nahm eines der Trinkgefäße zur Hand, trank aber nicht. Stattdessen blickte er Bertaud an. »Nun? Erzähle mir alles! Versuche, wenn du kannst ... damit anzufangen, warum du den Greifen in meiner Halle befreit hast. Und fahre von dem Punkt aus fort.«
    Wurde mir hier vergeben, fragte sich Bertaud. Wohl nicht, urteilte er widerstrebend. Im Grunde keine vollständige Vergebung und im Grunde kein wirklicher Freispruch, obwohl vielleicht noch beides daraus wurde. Aber auch so lief es besser, als er mit irgendeiner Berechtigung hätte erwarten können.
    Er trank seinen Weinbecher mit einem schnellen Zug aus und stellte ihn mit leisem, entschlossenem Klacken auf der Armlehne ab. Dann tastete er langsam nach Eindrücken, die er eine lange Nacht und einen Tag lang in eine schlüssige Form zu bringen versucht hatte. Mit einiger Verwunderung stellte er fest, dass er vielleicht stockend begann, aber im Grunde gar nicht so lange brauchte, um die Ereignisse der vorangegangenen Stunden zu erläutern. Ja, es waren tatsächlich nicht Tage, sondern nur Stunden, so unglaublich ihm das auch erschien. So wenig Zeit war zwischen dem einen Augenblick, an dem er noch seinen Platz in der Welt gekannt hatte, und dem anderen Augenblick verstrichen, an dem er ... nur noch wenig mit Bestimmtheit wusste, wie es schien.
    Iaor schwieg und dachte nach. Über viele Dinge vermutlich: Wüsten und Feuer, Casmantium und Kälte ...
    »Ich denke ... dass Kairaithin wirklich keine Schlacht gegen dich führen möchte. Gegen uns. Und dass sich seine Meinung vermutlich nicht durchsetzen wird, wenn er sich nicht bei seinem Volk aufhält. Ich glaube, die Greifen werden ohne starke Führung alle möglichen Richtungen einschlagen, nicht nur eine, und damit umso gefährlicher sein.

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