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Greifenmagier 1 - Herr der Winde

Greifenmagier 1 - Herr der Winde

Titel: Greifenmagier 1 - Herr der Winde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neumeier Rachel
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urplötzlich fand er sich in einem heftigen Kampfgetümmel wieder: Sein Schwert krachte auf abwehrende Klingen; dann schlug er nach einem Mann zu Fuß, ohne zu registrieren, ob er ihn traf oder nicht - hieb auf ein Pferd, das sich schreiend aufbäumte, wehrte einen Speer ab, der ihn beinahe in der Seite erwischt hätte, und trieb sein Pferd zum Sprung an, um Iaors Flanke zu decken, wo ein anderer Speer den König bedrohte. Bertaud blickte auf, aber den Arobarn sah er nicht mehr. Er schüttelte den Kopf, um die Augen vom Regen zu befreien, und lenkte das Pferd seitwärts, um so neben Iaor zu bleiben.
    Sie gewannen inzwischen nicht weiter an Boden; man hatte sie zum Stehen gebracht oder doch beinahe, und das war nicht gut ... Eine freie Fläche tat sich vor ihnen auf, und Bertaud stieß einen Ruf aus und lenkte sein Pferd dorthin; Iaor blieb direkt neben ihm. Erneut drangen sie beide vor, gefolgt von Soldaten - farabiandischen Soldaten, wie Bertaud inständig hoffte -, während sie zugleich Soldaten vor sich erblickten. Iaor schrie, riss das Schwert hoch und wies damit kurz zur Seite, und alle seine Reiter schwenkten mit ihm in die angegebene Richtung und wandten sich dann wieder nach vorn. Auf einmal trommelten die Hufe auf Straßenpflaster.
    Sie waren jetzt in Minasfurt und ritten auf der einzigen Straße des Dorfes. Sie hatten die casmantische Linie glatt durchstoßen ... Unvermittelt wurde sich Bertaud darüber klar, dass ihnen der Arobarn den Durchbruch gestattet hatte, um seine Gegner alle in einer Falle sitzen zu haben. Bertaud erkannte, dass Iaor das ebenfalls sofort bemerkt hatte, denn der König, der neben ihm ritt, stieß einen konstanten Strom Flüche aus.
    »Er hat Euch durchgelassen!«, blaffte Eles den König an. Der Hauptmann trat zwischen den Verteidigern von Minasfurt hervor und hielt das Pferd des Königs am Zaumzeug fest. Er und seine Leute, Gardesoldaten und reguläre Soldaten sowie Dorfbewohner, wirkten so erschöpft und verzweifelt, als würden sie schon seit einer Woche belagert und nicht erst seit höchstens wenigen Stunden. Und die, die ihre Retter hätten sein sollen, sahen fast genauso schlecht aus.
    »Das weiß ich«, pflichtete Iaor ihm bei und verzichtete dann auf weiteres Fluchen, um eine rasche Einschätzung des Dorfes und seiner Verteidiger vorzunehmen. Bestürzend wenige waren das, fand Bertaud, um ihre Position gegen das vor dem Dorf aufmarschierte casmantische Heer zu halten. Und zu viele waren schon verwundet und alle erschöpft. Gewöhnliche Soldaten und Gardisten hatten sich leise um Iaor versammelt - ihre Rivalität hatten sie für den Augenblick vergessen -; in ihren Augen war die Hoffnung zu erkennen, dass der König sich eine wundersame Rettung für sie alle hatte einfallen lassen. Eine Dorfbewohnerin mit einem Jagdbogen und einer abgespannten Miene stand mitten unter Bogenschützen in der Uniform der regulären Soldaten; Männer in der grobgesponnenen Kleidung der Dörfler hatten sich Schwerter beschafft und füllten die Reihen der Fußsoldaten auf. Bertaud entdeckte Enned, Sohn von Lakas, unter den Übrigen und empfand eine absurde Erleichterung darüber, dass der Junge noch lebte - obwohl keineswegs garantiert war, dass er oder sonst jemand hier noch den kommenden Abend oder den nächsten Morgen erleben würde.
    »Nun, nun ... Minasfurt ist vielleicht eine Falle, aber sie kann sich noch immer in beide Richtungen schließen«, sagte der König. »Er kann es nicht wagen, diesen Ort ungesichert hinter sich zu lassen. Mit den Männern bei mir können wir das Dorf noch eine Zeit lang halten, denke ich, und ich habe Leute losgeschickt, um den Süden zu alarmieren. Eles, Mann ... Ihr habt gute Arbeit geleistet, als Ihr ihn hier festgehalten habt.«
    Der Gardehauptmann nickte mürrisch. »Ich habe Leute in den Westen nach Sihannas und Eheniand geschickt. Und Keoun von Sihannas hat nun wirklich Grips. Er wird bis spätestens morgen Nachmittag tausend Mann in Marsch gesetzt haben ... Was uns nicht viel nützen wird«, ergänzte er mit einem kurzen Blick zurück zu den casmantischen Linien.
    »Letztlich muss sich der Arobarn mit uns einigen. Und er wird es mit mir tun müssen, und inzwischen dürfte ihm das klar sein. Er kann Terabiand nicht mit dreitausend Mann einnehmen, und wir können den Greifen, die er uns netterweise geschickt hat, dafür danken, dass seine Truppenstärke nicht größer ist. Auch wenn die Greifen jetzt nicht hier sind, haben sie uns durch das gerettet, was sie

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