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Grenzgänger

Grenzgänger

Titel: Grenzgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Behrmann
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Weges ging er zu Fuß.
    Dieses E-Book wurde von "Lehmanns Media GmbH" generiert. ©2012

Kapitel 14

    Etwas später saß Kay konzentriert über einigen Seiten Papierausdruck gebeugt, während Feng telefonierte. Als Feline das Büro betrat, sahen beide auf. Sie trug eine Topfpflanze unter dem Arm. Vorsichtig stellte sie den Topf auf den Tisch.
    »Wird das jetzt der weibliche Touch im Büro?«, fragte Feng.
    Feline erwiderte nichts, sondern setzte sich zu ihnen an den Tisch. Irgendetwas stimmte an ihr nicht. Als sie in Kays Richtung sah, war da auch keine Wut mehr oder Hass. Weder schien sie ihm seinen Ausbruch vor einigen Stunden übel zu nehmen, noch die Tatsache, dass er ein Fey war. Die blauen Augen wirkten eher flehend.
    »Was ist?«, fragte er, als sie stumm am Konferenztisch saß.
    Feline antwortete nicht mit Worten. Stattdessen öffnete sie den Mund und Kay sah, wie Fengs Augen groß wurden. Kein Wunder; anstatt eines menschlichen Gebisses hatte sie die Zähne eines Vampirs. Aber da war noch etwas anderes.
    Feline schloss den Mund wieder. »Das habe ich bekommen, nachdem Samhiel heute bei mir war.«
    »Ich dachte, er sei ein Engel, kein Vampir«, erwiderte Feng.
    Feline nickte. »Das dachte ich auch. Aber anscheinend haben wir uns alle geirrt. Sogar das paranormale Netz. Oder seit neustem gehört es auch zu den himmlischen Aufgaben, jungen Frauen Reißzähne zu verpassen.«
    »Hast du schon nach Bissmalen gesucht?« Feng schien zwischen Galgenhumor und Besorgnis zu schwanken.
    Sie schob den Kragen ihres Pullovers tiefer. »Da ist nichts.«
    »Vampire beißen lieber an anderen, wärmeren, gut durchbluteten Stellen«, grinste Feng. Das hatte er sich einfach nicht verkneifen können.
    »Das ist kein Porno!«
    Kay überließ die beiden ihrem Geplänkel und schloss die Augen, um ihre Stimmen und die Anwesenheit des Hausgeistes auszusperren. Das kleine Bäumchen war jung und hinter seinen Lidern sah er dessen Präsenz wie ein goldenes Schimmern aufleuchten. Arien hatte es aufgezogen und ihre Macht hatte sie von einem Seelie-Sidhe erhalten. Kein Wunder, dass es für Kay sehr einfach zu sehen war. Selbst wenn er versuchte, es zu ignorieren. Als er seine Aufmerksamkeit Feline zuwandte, riss er erstaunt die Augen auf. Er hatte bei ihrem Eintreten etwas geahnt, aber es wirklich vor sich zu sehen, war etwas anderes. Abermals schloss er die Augen, um sicher zu gehen. Tatsächlich, da war es wieder; das leise Glühen von Fey-Magie. Seelie-Magie, um genau zu sein. Nicht so stark ausgeprägt wie bei dem Ficus, aber sie war da.
    Er öffnete die Augen und stand auf. Feline und Feng verstummten und sahen ihn überrascht an, als er hinter Felines Stuhl trat und seine Hände auf ihre legte. Da er sich dabei vorbeugen musste, war sein Gesicht mit ihrem auf gleicher Höhe. Ihre blauen Augen sahen ihn fragend an.
    »Denk an Licht, Feline«, sagte er sanft. »Denk an den Garten, den ich dir gezeigt habe.«
    »Warum?«
    »Frag nicht, bitte tu es einfach.«
    Sie war wohl zu überrascht, um zu widersprechen. Von einem Augenblick auf den nächsten verschwand der Konferenzraum und Kay spürte die vertraute Nähe seines eigenen Reiches. Das Gefühl hielt nur den Bruchteil einer Sekunde an, dann verschwand es wieder und sie saßen noch immer im Büro am Hafen.
    Fengs Mund stand offen. Kay ließ Felines Hände los. Es war nur sehr wenig gewesen, aber es hatte genügt um seine Theorie zu untermauern.
    »Was war das?«, brachte Feline schließlich hervor und Kay setzte sich wieder an seinen Platz.
    »Fey-Magie. Ich musste zwar nachhelfen, aber das Übersetzen hast du selbst zustande gebracht.«
    Kay spürte sowohl Fengs fragenden Blick auf sich, als auch Felines. Selbst der Ficus schien ihn anzustarren.
    Kay fuhr sich über die Schläfe. Er war müde und ausgelaugt aber die Nacht war noch lange nicht zu Ende wie es schien. »Hat Arien dir erzählt, woher ihre Kräfte stammen?«, fragte er Feline.
    »Sie sagte, dass sich irgendeine Urahnin mal mit einem Elfen eingelassen hat. Einem Lichtelfen.«
    Kay nickte. »Wir haben Arien zugestimmt, als sie uns fragte, ob wir dir einen Job geben könnten, weil du rein von deiner Erbfolge ideal zu uns passt. Dein Vater hat ein wenig von der Grenzgänger-Seite mitgebracht, während Ariens Einfluss etwas von der Fey-Seite in sich trägt.«
    »Was mich zum unbeschränkten Menschen macht. Ja, ich weiß«, erwiderte Feline.
    Kay überging ihren Ton. »Ich weiß zwar nicht wie, aber auf irgendeine Art und Weise hat

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