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Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition)

Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition)

Titel: Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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oder Eifersucht oder irgendein anderer profaner Grund.« Gerade wollte er sich mit der Pranke über den Kopf streichen, als ihm einfiel, dass er sowohl Menck als auch dessen schmutzige Kleider berührt hatte, und sie wieder sinken ließ. Chaddes Augen weiteten sich kurz, als sie die Wahrheitsrune auf dem mittleren Ballen seiner Pranke bemerkte.
    »Warum wurde er ermordet?«, kam Thadro uns anderen zuvor.
    » Dauthiwaesp«, antwortete Laurel. Sein Schwanz peitschte über den Boden. »Ihr nennt es Todesmagie.«

8
     
    Das Schweigen, das Laurels Urteil folgte, wurde von einem metallischen Singen unterbrochen. Ich sah mich um. Lord Ranulfs Klinge glänzte, als er sie aus der Scheide zog. Doch bevor Laurel oder ein anderer von uns reagieren konnte, umklammerte Friedenshüterin Chadde Ranulfs Handgelenk. Ranulf versuchte sich loszureißen. »Verflucht, lassen Sie mich los!«
    »Meine Stadt, Lord Bainswyr«, erwiderte Chadde. »Meine Regeln. Regel Nummer eins: Niemand zückt sein Schwert gegen die Familie des Königs, seine Agenten oder seine Gäste.«
    »Der Magische hat es doch zugegeben!«, brüllte Ranulf. »Tödliche Zauberei!«
    »Meister Laurel sagte, dass Schwarze Magie gewirkt wurde, aber er hat nicht gesagt, dass er es getan hätte«, meinte Chadde und verstärkte ihren Griff. »Stecken Sie das Schwert wieder zurück, Mylord.«
    »Ranulf.« Beollan blickte von den Goldmünzen und Juwelen hoch. »Tun Sie, was die Friedenshüterin sagt.«
    »Wer sollte es sonst gewesen sein? Dieser Dämonenlord und seine Vertrauten.« Ranulf keuchte, während er sich gegen Chadde wehrte.
    »Die Grenzlande sind nicht das einzige Land, in denen mit der Gabe Geborene leben, Lord Ranulf«, antwortete ich, während ich zerstreut die Kraft der Friedenshüterin bewunderte, die diesen stämmigen Lord im Griff hielt. »Es gibt turalische Hexer, Meister in Caepisma und eine Magierpriesterkaste in Svlet. Ich habe sogar gehört, dass jedes Haus des Handelskonsortiums des Qarant seinen eigenen Kundigen der Gabe hat. Sie sorgen dafür, dass die anderen Händler ehrlich bleiben. Iversterre könnte das einzige Königreich sein, das keine offiziellen Gaben-Wirker besitzt.« Ich lächelte humorlos, als ich an die Diskussion zwischen Jusson und Laurel dachte. »Bis jetzt.«
    »Sehr gut, Lord Hase«, meinte Beol lan. »Haben Sie das selbst herausgefunden? Oder hat Seine Majestät Ihnen das erzählt?«
    »Das gehört hier nicht zur Sache«, kam Thadro mir zuvor und funkelte den Lord von Bainswyr an. »Ich würde Chadde bitten«, fuhr er dann mit einem gereizten Knurren fort, »zuzulassen, dass Sie den Faena angreifen, Ranulf, aber ich möchte dem König nur ungern erklären müssen, wie es dazu hat kommen können, dass Sie nur noch ein Blutfleck auf dem Boden sind. Stecken Sie Ihr Schwert ein, bevor Sie sich Schaden zufügen.«
    Laurel hatte Ranulfs Feindseligkeit keinerlei Aufmerksamkeit geschenkt, sondern war zu einer Schüssel Wasser gegangen, die auf einem der drei leeren Seziertische stand. Er nahm den kleinen Beutel, den er zuvor dorthin gelegt hatte, und begann seine Untersuchung. Er schüttete den Inhalt in die Schüssel, rührte mit meinem Dolch um, legte ihn dann weg und steckte seine Pranken in das Wasser. Ich erschauerte, als ich mir vorstellte, wie kalt das Wasser sein musste. Es stammte aus einer Pumpe im winzigen Hof des Totenhauses.
    »Ich versichere Ranulf Leofrics Sohn, dass weder Hase noch ich etwas mit dem Tod dieses Unseligen zu tun haben«, erklärte Laurel, während er seine Pranken heftig schrubbte. Ein beißender Geruch mischte sich unter den Gestank von Talg und Exkrementen. »Und nur weil es keine offiziellen Gaben-Wirker in diesem Königreich gibt, bedeutet das noch nicht, dass es gar keine hier gäbe. Aber darüber sollten wir uns nicht den Kopf zerbrechen. Wenigstens nicht jetzt.«
    »Also gut«, meinte Beollan. »Worüber sollten wir uns dann den Kopf zerbrechen?«
    »Todesmagie wurde gewirkt, ehrenwerte Lords«, sagte Laurel. »Ich frage: zu welchem Zweck?«
    Es wurde ruhig im Raum. Die Erinnerung an den Angriff dieser Geisterhand von heute Morgen lenkte mich von dem Gedanken ab, woher er Ranulfs Familiennamen kannte. Aber Menck war da noch lebendig und kriminell gewesen, was bedeutete, dass die Schwarze Magie vermutlich wie eine gespannte Armbrust auf der Lauer lag. Vielleicht jedoch war der Bolzen längst abgefeuert worden und schoss bereits auf sein Ziel zu. Es hatte nichts mit etwas so Gewöhnlichem wie Kälte zu

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