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Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Titel: Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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»Etliche Soldaten haben berichtet, dass du den Suchtrupp verlassen hast. Stimmt das also nicht?«
    Ich öffnete den Mund und schloss ihn wieder, als mir klar wurde, dass alles, was ich sagen würde, mich nur tiefer in den Schlamassel hineinreiten würde. Jussons Miene verfinsterte sich, als ich schwieg.
    »Du bist mein Thronerbe, Hase«, sagte er. »Du kannst nicht einfach Gänseblümchen suchen und den Kopf in den Sand stecken.«
    Ich zuckte zusammen. »Ich weiß, Euer Majestät«, sagte ich.
    »Die Pocken sollen es holen, dann benimm dich auch so!«, fuhr Jusson hoch. »Im Moment bist du selbst eine größere Gefahr für dich, als Slevoic und seine Freunde es je waren.«
    Ich rutschte unbehaglich im Sattel hin und her und fragte mich zerstreut, ob Bertram eingeschlafen war, denn er lag überraschend schwer in meinen Armen. »Jawohl, Euer Majestät«, erwiderte ich. »Es war nur so, dass ich abgelenkt war …«
    »Nein«, schnitt mir Jusson das Wort ab. »Nein, nein und nochmals nein. Keine Entschuldigungen. Absolut keine. Schon gar keine, wo unsere verzauberten Leute immer noch verschwunden sind.«
    »Laurel und die anderen wurden noch nicht gefunden?«, fragte ich.
    »Nein«, wiederholte Jusson ungeduldig. »Und selbst wenn …« Er durchbohrte mich mit einem Blick. »Du weißt, was mit Mearden passiert wäre, wenn dieser Hinterhalt Erfolg gehabt hätte? Was mit deinen Wachen passiert wäre? Was mit ihnen passieren wird, weil sie ohne dich zurückgekommen sind?«
    Ich richtete mich auf. »Es war nicht Jeffs Schuld …«
    »Glaubst du etwa, ich könnte hier ein Auge zudrücken? Du meinst, weil er dein Freund ist, sollte ich das durchgehen lassen? Meine Mutter, die Königin, hätte meinen Leibwächtern höchstpersönlich die Köpfe abgeschlagen, wenn sie mich jemals im Stich gelassen hätten, und anschließend hätte sie mich in den Kerker geworfen, weil ich es geduldet habe.« Die goldenen Augen blitzten. »Vielleicht bin ich zu nachsichtig mit dir gewesen und habe dir Freiheiten gewährt, die ich nicht hätte gewähren dürfen. Das wird ebenfalls aufhören, und zwar insofern, als du selbst die Strafe für die Königstreuen Jeff und Arlis festlegen wirst, weil sie den Thronerben des Königs aus den Augen verloren haben …«
    »Es wurde Magie gewirkt, Euer Majestät«, warf ich fast verzweifelt ein.
    Jusson ließ sich nicht aufhalten. »Das sagtest du bereits. Und vielleicht ist diese Magie dafür verantwortlich gewesen, dass du von den anderen getrennt wurdest und dich verirrt hast. Aber sag mir eines: Wo waren deine Leibwächter, als du von den anderen getrennt wurdest? Waren sie da bei dir?«
    Offensichtlich hatte jemand den Streit zwischen Jeff und Arlis ausgeplaudert. »Sie waren in unserer Gruppe …«
    »Danach habe ich nicht gefragt«, unterbrach Jusson mich.
    Ich schloss die Augen. »Nein, Euer Majestät«, gab ich zu. »Sie waren nicht bei mir.«
    »Mir scheint, als nähmen sie ihre Pflichten nicht ernst genug«, bemerkt Jusson. »Das wird sich ebenfalls ändern.«
    »Ich glaube, Sire, es hat keine Rolle gespielt, wo sie waren. In dem einen Augenblick war ich noch bei den anderen Reitern und dann nicht mehr.« Ich wollte auf die Kugeln deuten, als mir einfiel, dass sie verschwunden waren. Verärgert ließ ich meine Hand sinken. »Und kurz bevor die Falle zuschnappte, haben meine Aspekte eine Verteidigungsstellung bezogen.«
    »Deine Leibwächter wussten nicht, dass du verschwunden warst, bis sie die Burg fast erreicht hatten«, fuhr Jusson fort. »Wären sie dort gewesen, wo sie hätten sein sollen, hätten sie zumindest viel früher Alarm schlagen können.«
    »Wenn die Illusion nicht gewirkt worden wäre …«
    »Wir werden niemals erfahren, ob sie bemerkt hätten, dass etwas nicht stimmte, denn sie waren nicht da, um es sehen zu können«, fiel Jusson mir ins Wort und hob eine Hand. »Schluss mit den Einwänden, Hase. Nur durch Gottes Gnade und dein eigenes teuflisches Glück hast du diesen Hinterhalt unbeschadet überstanden. Sie können froh sein, dass dem so ist. Sehr froh.«
    Ich verstummte angesichts dieser königlichen Drohung gegen meine Leibwächter, aber auch weil ich realisierte, dass er gesagt hatte, niemand hätte mein Verschwinden bemerkt. Ich konnte mir zwar vorstellen, dass Arlis mich mit einem gereizten Stoßseufzer einfach abgeschrieben hatte, aber dass Jeff, Meister Allesmerker, nicht bemerkt hatte, dass ich nicht beim Suchtrupp war, war einfach unglaublich. Andererseits kam es mir

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