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Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Titel: Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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verschiedene Beamte, einschließlich des Hüters des Königlichen Friedens und des Doyens der Stadt. Ebner wirkte müde, fast ein bisschen erschöpft. Vermutlich bekam er bei all der Aufregung nur wenig Schlaf. Natürlich achtete er nur auf den König und die Offiziere, Friedenshüter Chadde und Doyen Dyfrig jedoch warfen mir verstohlene Blicke zu. Chadde nickte mir grüßend zu. Die neue Wahrheitsrune auf ihrer Hand glühte schwach im Kerzenlicht, das mittlerweile fast überflüssig war. Dyfrigs jungenhaftes Gesicht wirkte abwesend, sein Blick unergründlich. Aber so hatte er mich bereits seit mehreren Tagen angesehen, und ich konnte den Blick mühelos ignorieren, ebenso wie die staunende Ehrfurcht auf den Gesichtern der anderen Anwesenden.
    »Wir unterhalten uns später weiter, Hase.« Jussons Worte lenkten meine Aufmerksamkeit wieder auf den König. Er warf einen vielsagenden Blick auf meinen nur halb geleerten Teller. »Ich lasse dir von Mistress Inga einen neuen Teller bringen.«
    Ich suchte nach einer passenden Erwiderung, aber in meinem Gehirn herrschte vollkommene Leere. »Euer Majestät«, versuchte ich es trotzdem.
    »Sie können wegtreten, Leutnant«, sagten Thadro, Ebner und Suiden gleichzeitig, während Javes mich mit hochgezogenen Brauen ansah.
    »Jawohl, Sirs«, lenkte ich ein. Ich verbeugte mich vor Jusson und verließ den Raum. Achtlos erwiderte ich die Grüße der anderen Leute, die sich in den Salon drängten. Ich muss wohl die Treppe hinaufgegangen sein, denn irgendwann fand ich mich vor der Tür meines Schlafgemachs wieder. Die Wachen davor waren verschwunden, und ich öffnete die Tür mit einem leichten Stoß, zumindest dachte ich das. Aber sie flog auf und knallte gegen die Wand. Das Zimmer war von Kerzen und einem neu angefachten Feuer im Kamin hell erleuchtet, zusätzlich zu dem grauen Tageslicht, das durch die geöffneten Fensterläden drang.
    Außerdem befand sich ein Haufen Menschen darin. Meine Stubenkameraden schienen nicht in ihren Betten geblieben zu sein, nachdem ich mit Suiden verschwunden war. Jeff war rasiert, Arlis’ Ziegenbart getrimmt und geölt, und beide trugen die blauweiße Uniform der Königstreuen. Laurels rotbraunes Fell war glatt gebürstet, und er hatte alle Perlen und Federn angelegt. Sie standen mit dem Zauberer Wyln vor dem Kamin, auf dessen Sims die Schmetterlinge saßen. Sie alle drehten sich bei meinem ungestümen Eintreten um. Arlis wirkte ungeduldig, während Jeff in einer Geste erstarrte, als hätte er gerade umständlich etwas erklärt.
    »Ist alles in Ordnung, Mylord?«
    Finn stand neben dem wackligen Waschtisch. Mit seinem runden Kopf und seiner zierlichen Gestalt ähnelte er in verblüffender Weise Cais, was andererseits nicht sonderlich überraschte, da er der Neffe des Haushofmeisters war. Der Bedienstete war fleißig gewesen: Unsere Betten waren gemacht, und er war gerade damit beschäftigt, heißes Wasser aus einer Kupferkanne in einen Krug zu gießen. Auf dem rissigen Holz neben dem Becken lag ein Stapel frischer Handtücher, auf der anderen Seite mein Rasierzeug. Meine Uniform hatte er auf meinem gemachten Bett sorgfältig ausgebreitet.
    »Nein«, erwiderte ich. »Nichts ist in Ordnung.«
    »Enthielten die Depeschen schlechte Nachrichten, Zweibaums Sohn?«, erkundigte sich Wyln.
    »Nein«, wiederholte ich. Ich ging zu meinem Bett und ließ mich darauffallen, ohne mich darum zu kümmern, dass ich meinen gestärkten und frisch geplätteten Wappenrock zerknitterte. Draußen trällerte ein Vogel. Er klang fast wie der Vogel, den ich unten im Salon gehört hatte. Ich blickte finster aus dem Fenster und fühlte mich verfolgt.
    »Warum seid Ihr dann so aufgeregt?«, erkundigte sich Laurel.
    Ich richtete meinen finsteren Blick auf den Berglöwen, der ihn gelassen erwiderte. Sein Schweif zuckte müßig hin und her, während er auf meine Antwort wartete. Seufzend sackte ich in mich zusammen.
    »Ich bin erledigt.«

3
     
    Vier Tage später verließen wir Freston.
    Es war ein beeindruckender Abschied. Er begann im Morgengrauen auf dem größten Platz der Stadt. Wir saßen alle auf unseren Pferden, und unsere Fahnen wehten im Wind. Die Garnisonstruppen waren ebenfalls aufgesessen und hatten in glitzernden Rüstungen Aufstellung genommen. Sie wurden von den Stadtwachen in ihrem Lederharnisch flankiert, die ihre Kurzschwerter am Gürtel trugen. Die Anwohner drängten sich in die freien Lücken. Alle blickten zu den Stufen des Rathauses hinauf, wo Jusson gerade in

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