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Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Titel: Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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Moment regungslos stehen und starrte den König an, während sie mit den Zähnen auf ihrer Unterlippe kaute. Dann knickste sie kurz.
    »Gewiss, Euer Majestät.«
    Jusson gab einem Königstreuen an der Tür ein Zeichen. »Bringen Sie die Lady in ihre Gemächer.«
    Berenice blickte auf. »Stehe ich auch unter Arrest, Euer Majestät? «
    »Nein«, meinte Jusson. »Er dient nur als Ihre Eskorte.«
    »Ich … ich verstehe.« Sie erhob sich etwas unsicher, drehte sich um und ging wieder hinaus. Der Königstreue folgte ihr und schloss die Tür hinter sich. Aber vorher gelang es ihr, mir noch einen Blick über die Schulter zuzuwerfen. Einen Blick, den sowohl Jusson, Suiden und Thadro bemerkten, sowie jeder andere in dem königlichen Gemach, der bereits wach war. Ich seufzte und rieb mir die Nasenwurzel. Mittlerweile war nicht nur Jusson bereit, mich in Ketten zu legen, weil ich mit einer Frau kollaborierte, die sich statt einer möglichen Braut als möglicher Feind entpuppt hatte; ich spürte förmlich, wie Spekulationen aufkeimten, ob zwischen Berenice und mir mehr geschehen war als eine unverbindliche Plauderei an einem lauen Herbstabend unter den wachsamen Augen fast eines halben Dutzends weiterer Personen. Ich überlegte, wer sich wohl gedrängt gefühlt hatte, Jusson von Berenices Wunsch nach einem Treffen zu berichten, und trat etwas zur Seite, als Bertram mit einem großen Topf ankam, den er an den Haken über dem brennenden Feuer in der Esse hängte. Ich blickte auf den Jungen und dann auf das Strohlager auf dem Boden. Es war leer.
    »Leutnant.«
    Als ich mich umdrehte, bemerkte ich, dass Suiden irgendwie an meinen beiden Wachen und den Aspekten vorbeigekommen war. Er stand direkt vor mir.
    »Sir«, antwortete ich müde und wappnete mich gegen einen Sturm von Fragen.
    »Sie blockieren die Wärme des Kamins«, meinte Suiden.
    Ich blinzelte verwirrt, sah meinen ehemaligen Hauptmann an und blickte mich dann um. Ich war für Bertram zwar zur Seite getreten, stand aber immer noch vor dem Kamin. Ich hatte die Wärme nicht bemerkt.
    »Entschuldigung, Sir.« Ich trat zur Seite und wollte dann zu meiner Pritsche gehen, weil es vielleicht hilfreich wäre, wenn ich mich anzog. Aber die Wachen, die mich umringten, hinderten mich daran, und erneut legte sich ein roter Schleier wie der von gestern über meine Augen. Ich wollte herumfahren und Suiden und Thadro sagen … Ich wollte ihnen irgendetwas sagen, aber erneut wurde ich daran gehindert. Diesmal von einer Hand, die sich auf meinen Arm legte. Mein Blick zuckte erst auf sie herab, dann zu ihrem Besitzer hoch. Suiden betrachtete mich ungerührt.
    »Ziehen Sie Ihre Reiteruniform an.«
    Ich erstarrte. »Sir?«
    Suiden antwortete nicht, sondern drehte sich zu Jeff und Arlis herum. Arlis war wach und lag noch auf seiner Pritsche, während Jeff bereits aufgestanden war. »Sie beide ebenfalls«, befahl Suiden. »Ihr drei bleibt bei mir.«
    »Bin ich nicht mehr bei den Königstreuen?«, fragte ich, ohne mich zu rühren.
    »Was Sie sind oder nicht sind, steht hier nicht zur Debatte«, erwiderte Suiden. »Sie haben einen Befehl bekommen, Leutnant. Ich schlage vor, Sie befolgen ihn.«
    Dann ging Suiden zu seiner Pritsche, wo seine Uniform lag. Ich sah ihm nach, bevor ich zu Suiden und Thadro blickte. Die beiden schenkten mir keinerlei Aufmerksamkeit. Und sie waren nicht die Einzigen. Die Königstreuen und Soldaten um mich herum sahen mich nicht an, als sie ihre Morgentoilette erledigten. Ich bewegte mich immer noch nicht, selbst als Bertram begann, meine alte Uniform herzurichten. Ich bemerkte, dass sie frisch geplättet war, und überlegte, ob das auf eine geflüsterte Diskussion zurückzuführen war, die offenbar während meines Schlafs stattgefunden hatte. Der rote Schleier wurde dichter.
    »Hase«, meinte Jeff.
    Ich drehte mich um zu meinem … Was war er? Leibwächter? Kamerad? Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, wusste Jeff das ebenfalls nicht. Und außerdem schien er zu besagen, dass meine Miene ziemlich beeindruckend sein musste. Jeff wich nicht zurück, nicht direkt jedenfalls. Aber ich registrierte, wie er sich aufrichtete und sich zusammenriss. »Das ist ein verdammter Unsinn!«, sagte ich sehr leise.
    »Ja«, stimmte Jeff mir zu. »Aber welche Wahl haben wir schon?«
    »Glaubst du, ich hätte wegen Berenices Ansinnen zum König laufen sollen?«, wollte ich wissen.
    »Seine Majestät scheint das jedenfalls zu denken«, erwiderte Jeff. »Und darauf kommt es an.«
    Ich

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