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Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Titel: Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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den Händen riss. Die Leute gingen hastig in Deckung und ließen Eimer und andere Geräte fallen, während die Pferdeknechte versuchten, erneut die Leinen zu packen. Dandelion wirbelte herum und trat erneut mit der Hinterhand aus, während er den Knecht, der sich an die letzte Führungsleine klammerte, mit sich riss. Ich wollte helfen, das Tier zu bändigen, aber wieder kam ich nicht weit. Jemand packte meinen Arm, wirbelte mich herum, und ich fand mich Idwal gegenüber.
    »Sind Sie ein Idiot?«, schrie er durch den Lärm und das aufbrausende Fauchen der Flammen.
    Ich sah ihn erstaunt an. »Wieso?«
    Idwal deutete kurz mit seinem Haken auf meine Feuerkugeln. »Die Pferde sind bereits vollkommen in Panik. Fehlt nur noch, dass Sie und Ihre Magie es noch schlimmer machen.« Er zog argwöhnisch die Augen zusammen. »Falls Sie das alles nicht sowieso verschuldet haben.«
    In dem Durcheinander hatte ich meine Aspekte vergessen. Trotzdem würde ich ihm das nicht durchgehen lassen. Ich riss meinen Arm los. »Erstens bin ich zum ersten Mal auch nur in der Nähe der Kasernen. Und zweitens, warum sollte ich wohl das Quartier meiner Kameraden in Brand setzen?«
    »Sie sind zum ersten Mal hier?« Idwals Blick wurde noch skeptischer. »Und wo waren Sie, als das Feuer ausgebrochen ist? Jedenfalls nicht in den Gemächern des Königs. Sie sind noch vor mir hier eingetroffen, und das Quartier Seiner Majestät liegt weiter von den Stallungen entfernt als meines. Viel weiter.«
    Ach, zum Teufel! Meine Gedanken überschlugen sich, und ich öffnete den Mund, um zu antworten. Glücklicherweise tauchte Suiden aus dem Dunkel auf, bevor ich etwas sagen konnte.
    »Leutnant Hase war bei mir, als Alarm geschlagen wurde, Mearden«, erklärte er.
    Letztlich und endlich stimmte das. Und offenbar war es nah genug an der Wahrheit, denn meine Wahrheitsrune blieb ruhig. Ich wartete halb verärgert, halb neugierig darauf, dass Idwal Suiden fragte, wo er denn gewesen wäre, aber der Lord von Mearden starrte den Hauptmann nur einen Moment an. Dann fuhr er sich mit der freien Hand über das Gesicht.
    »Ich bitte um Verzeihung, Hoheit, Lord Hase. Es war keine besonders gute Nacht. Obwohl sie wahrscheinlich noch viel schlimmer werden wird, wenn ich hier nur herumstehe und darüber lamentiere.« Er ließ die freie Hand sinken und wog den Haken in der anderen. Dann setzte er sich Richtung Kasernen und Stallungen in Bewegung. »Also gut! Reißen wir die Wände nieder, bevor das Feuer auf die anderen Gebäude übergreift …«
    »Das ist nicht notwendig, Eorl Mearden.« Wyln tauchte ebenfalls aus dem Dunkel auf. »Das Feuer ist gelöscht.«
    »Tatsächlich?« Idwal sah Wyln einen Moment verständnislos an und blickte dann an dem Zauberer vorbei auf die Kasernen und Stallungen. Die Flammen waren verschwunden, der Rauch war weniger geworden und löste sich gänzlich auf, noch während wir zusahen. Nur ein paar kleine, weiße Rauchfahnen ringelten sich noch um Türen und Fenster. Die Wassereimer wurden langsamer weitergegeben, bis die Männer schließlich ganz innehielten.
    »Wie …?« Idwal unterbrach sich und trat zurück, als er Wylns Augen bemerkte. Sie glühten wie Feuer in der Nacht. Der Elf lächelte liebenswürdig.
    »Ich habe es freundlich aufgefordert aufzuhören«, antwortete Wyln. »Laurel beruhigt gerade die Pferde.«
    Auch das traf zu. Die Tiere hatten aufgehört zu scheuen, und die Knechte hatten die Führungsleinen wieder gepackt, mit denen sie Dandelion hielten. Der Stallmeister eilte davon, um sicherzugehen, dass der Berglöwe den Pferden nichts antat. In diesem Moment jedoch schnappte Dandelion nach jemandem, der ihm zu nahe kam, und ich fragte mich, ob der Stallmeister sich nicht vor allem deshalb so beeilte, weil er verhindern wollte, dass dieses Vieh Laurel etwas antat.
    Der Wind frischte auf, vertrieb den Rauch und brachte den Duft des Meeres mit sich. Ich nahm mein Taschentuch vom Gesicht und blickte unwillkürlich zum Hof, wo Groskin die Soldaten hatte antreten lassen. Hastig prüfte ich, ob jemand fehlte. Zwar sah es so aus, als wären alle dem Feuer einigermaßen unverletzt entkommen, aber ich entspannte mich erst, als ich Jeff und Arlis bemerkte. Im nächsten Moment versteifte ich mich jedoch, als Jusson, Thadro und eine Gruppe von Königstreuen auftauchten. Thadro trennte sich von ihnen und ging zu den Soldaten. Jusson jedoch kam auf uns zu, und sein Blick ruhte kurz auf den Feuerkugeln, die immer noch über meinen Schultern

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