Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Titel: Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
Vom Netzwerk:
dufteten. Zunächst spürte ich nur eine schwache Sehnsucht, dann ein Ziehen, worauf ich unwillkürlich einen Schritt vortrat. Im nächsten Moment sprang ich hastig zurück und stieß gegen die Luftkugel, die hinter mir schwebte. Erneut sprang ich zur Seite und prallte diesmal gegen Wyln.
    »Vorsichtig, Zweibaums Sohn.« Er schob mich zur Seite und trat ein. Dann musterte er die Runen kritisch. »Wundervoll gezeichnet, Laurel.«
    »Von mir aus können sie so hässlich sein wie der Arsch einer Ziege«, erwiderte Suiden. »Solange sie wirken.«
    »Werden sie das tun, Meister Katze?«, erkundigte sich Jusson. Wir drehten uns um und sahen König und Lordkommandeur in der Tür stehen. Ihre Mienen waren ernst. »Werden sie wirken?«
    »Sie sollten ihm das Gift aus dem Körper saugen, Ehrenwerter König«, antwortete Laurel. Er trat an den Waschtisch und legte ein Tuch über die Schüssel mit dem Trank, bevor er seine Kräuter und Phiolen einpackte. »Jetzt braucht er nur noch Ruhe.«
    »Gut«, antwortete Jusson.
    »Ich habe mir die Freiheit genommen, einen Boten zu Kapitän Kveta und Idwal zu senden, Euer Majestät«, sagte Thadro. »Um in Erfahrung zu bringen, ob sie weiß, woher der vergiftete Schnaps stammte.«
    »Ausgezeichnet«, erwiderte Jusson. »Informieren Sie mich sofort, wenn Sie es herausgefunden haben …« Er unterbrach sich, als Cais rasch an der offenen Tür vorüberging. Einen Moment später hörte ich, wie die Saaltür geöffnet wurde. Wir sahen uns an und traten aus Javes’ Raum in den Saal. Leutnant Groskin und Soldat Ryson kamen herein; ihre Augen glänzten, und sie grinsten. Sie waren warm angezogen, und ihre Gesichter waren aufgrund der Kälte leicht gerötet. Vor der Mauer aus Leibern, die sie begrüßte, blieben sie wie angewurzelt stehen und nahmen Haltung an, während sie gleichzeitig schlagartig nüchtern wurden.
    »Sir!«, sagten sie unisono und salutierten.
    »Rühren«, sagte Thadro mit einem kaum merklichen Grinsen. »Wir hatten gedacht, Sie wären ein Bote, der mit Informationen über gewisse Getränke zurückkommt.«
    Rysons Gesicht blieb ausdruckslos, Groskins Leutseligkeit jedoch kehrte schlagartig wieder, als er erneut grinste. »Ich weiß nichts von einem Boten, Sir, aber Getränke gibt es da unten jede Menge.«
    Jusson war unterwegs zum Tisch, wo ein Teeservice stand, aber bei Groskins Worten blieb er stehen und runzelte die Stirn. »Tatsächlich, Leutnant?«, erkundigte er sich.
    »Ja, Euer Majestät«, setzte Groskin an, wurde jedoch von Jeff, Arlis und Bertram unterbrochen, die aus meinem Gemach kamen. Finn war offenbar fleißig gewesen, denn sie waren alle vollständig angezogen. Auch ihre Augen glänzten vor Aufregung, selbst die von Arlis, dessen Miene so fröhlich war wie schon seit Wochen nicht mehr.
    »Sirs!« Jeff grinste genauso strahlend wie Groskin. »Haben Sie das schon gesehen? Man stellt draußen Zielscheiben fürs Bogenschießen auf.«
    »Allerdings«, bestätigte Groskin. Sein Blick glitt zu Suiden. »Ryson und ich sind da unten zu den Kasernen gegangen, Sir, um ein bisschen herumzuwühlen und zu überprüfen, ob wir etwas finden, was ans Tageslicht kommen sollte. Da haben wir es gesehen … nicht nur Zielscheiben, sondern auch Strohpuppen für Lanzenreiter und Ringe für Speerwerfer und andere Sachen. Man veranstaltet ein Turnier.«
    Noch während Jeff und Groskin redeten, drangen Gehämmer und die Schreie von Männern zu uns hoch. Erneut sahen wir uns alle an, doch diesmal waren Boten und Javes’ Krankheit vergessen, als wir alle zum Fenster rannten, um hinauszusehen.
    »Der Hufschmied der Burg wird Gewichte stemmen und mit Freiwilligen ringen«, erklärte Ryson, während wir unsere Nasen an die Glasscheiben pressten. »Außerdem gibt es Jongleure, Artisten, Musiker, Tänzer, Künstler und Handwerker …«
    »Sie haben sogar einen Platz für den Schwertkampf abgesteckt«, berichtete Groskin. »Und später gibt es ein Pferderennen …«
    »Und heiße Kuchen und Getränke«, fiel Ryson ihm ins Wort. »Und Marktstände mit Händlern, die ausländische Waren anbieten. «
    »Und Messerwerfer und Faustkämpfe und Tierbändiger«, fuhr Groskin fort. »Und erst die Gewinne …«
    »Wir haben zwei gesehen«, meinte Ryson aufgeregt. »Ein Schwert und einen Schild.« Seine Augen funkelten. »Wundervolle Arbeiten.«
    »Heho«, sagte ich leise. Mein Atem ließ die Scheibe beschlagen. »Wir sollten besser nicht bei den Wettkämpfen mitmachen. Es wäre nicht fair, weil wir

Weitere Kostenlose Bücher