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Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Titel: Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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Haut und glitt zwischen den Leuten hindurch. Ich folgte ihr argwöhnisch mit dem Blick und veränderte meinen Standort, als der Mann hinter einer Gruppe von Leuten verschwand.
    »Am Stand für die Bogenschützen ist niemand«, erklärte Berenice.
    Abgelenkt sah ich sie an, und sie erwiderte meinen Blick mit einem schwachen Lächeln.
    »Allerdings. Wollt Ihr beide uns eine Demonstration geben?«
    Ich schaute nach unten. Kveta war neben mich getreten, nachdem Wyln sie verlassen hatte, um sich Jussons Gruppe anzuschließen. Vielleicht hatte der König ja auch nichts damit zu tun. Denn sein Gefolge hatte sich mit dem Ihrer Hoheit vermischt, und der Zauberer stand jetzt hinter dem König, ohne Munir aus den Augen zu lassen.
    »Nein …«
    »Aber natürlich«, erklärte Berenice im selben Moment. Ihre braunen Augen funkelten fröhlich, als sie mich von dem Schwertring wegzog. »Können Sie mit Pfeil und Bogen umgehen, Lord Hase?«
    »Ich bin geschickter mit dem Schwert als mit dem Bogen, Lady Berenice«, erwiderte ich. »Und die wenige Erfahrung, die ich mit dieser Waffe habe, bezieht sich vor allem auf die Armbrust. «
    »Gut.« Berenice wurde nicht langsamer, sondern zog mich weiter zum Schießstand. Meine Luft- und Feuerkugeln, die Leibwache und die Bediensteten folgten uns. »Dann sollten wir in etwa gleich stark sein.«
    »Sie schießen mit Pfeil und Bogen?«, erkundigte ich mich.
    Das fröhliche Funkeln in ihren Augen verstärkte sich. »Ein bisschen.«
    Kveta lachte bellend. »Vielleicht sollte ich Javes Wolf Damas’ Sohn suchen und mit ihm eine Wette auf das Ergebnis abschließen.«
    Ich blieb so abrupt stehen, das Jeff, Arlis und Berenices Diener beinahe gegen mich geprallt wären. Im Trubel des Festes hatte ich Javes vollkommen vergessen.
    »War Hauptmann Javes gestern Nacht mit dir zusammen, Kveta?«, erkundigte ich mich.
    Kveta spitzte die Ohren, obwohl sie weitergrinste. »Wyln hat mir dieselbe Frage gestellt, aber er ist Munir gefolgt, bevor ich antworten konnte. Ja, Damas’ Sohn hat mir gestern Abend die Bestätigung unseres Treffens mit Seiner Majestät überbracht. Warum?«
    »Er ist sehr krank«, erwiderte ich. »Laurel glaubt, er könnte vergifteten Wein oder Schnaps getrunken haben.«
    »Vergifteten Wein?«, wiederholte Berenice. Ihr Griff um meinen Arm verstärkte sich. »Weiß Papa das?«
    »Wir haben es Lord Idwal gesagt, als er uns heute Morgen zum Frühstück geholt hat«, erklärte ich.
    Kvetas Lächeln war verschwunden. »Ich habe mich bereits gefragt, warum ich heute Morgen nicht in die königlichen Gemächer gerufen wurde. Ich dachte mir, das Treffen wäre wegen des Jahrmarktes verschoben worden.«
    »Gewissermaßen«, gab ich zu. »Aber auch ohne den Jahrmarkt wäre dein Treffen mit dem König vermutlich nicht zustande gekommen. Jedenfalls nicht mit Javes.«
    »Der Onkel von Damas’ Sohn, Jakub, hat ihm ein halbes Dutzend Flaschen mit gewürztem Rum geschickt, und er hat darauf bestanden, eine Flasche sofort zu öffnen.« Kveta zog eine Grimasse. »Ich habe es abgelehnt, mit ihm ein Glas zu trinken, aber das schien ihm nichts auszumachen. Und als er ging, wirkte er noch ganz gesund, vielleicht ein bisschen beschwipst, das schon, aber er konnte noch gerade gehen.«
    Ich runzelte die Stirn. »Javes hatte keine Flaschen bei sich, als er zurückkam. Hat er sie bei dir gelassen?«
    »Nein, in meinem Quartier sind sie nicht.« Kveta sah sich suchend in der Menge um. »Geht Ihr beide nur und genießt Euer Bogenschießen. Ich gehe zum König und erzähle ihm von Wolf Damas’ Sohn.«
    Mit diesen Worten verschwand Kveta in der Menge. Ich blieb stehen und überlegte einen Moment, ob ich ihr folgen sollte. Aber Kveta brauchte meine Hilfe nicht, und vor allem wollte ich nicht in der Nähe von Prinzessin Rajya sein. Also ging ich weiter in Richtung des Bogenschießstandes, begleitet von Berenice, die immer noch meinen Arm umklammerte.
    »Papa muss diese Sache mit dem Rum erfahren«, sagte sie. »Und er muss auch wissen, dass er nicht aus seinem Keller kam.«
    »Ihr Vater ist beim König, also wird er sicherlich hören, woher der Rum kam«, erwiderte ich. »Ich mache mir mehr Sorgen darüber, wo der Rum jetzt ist. Dass sechs Flaschen verschwinden, ist ein bisschen viel …«
    »Fünfeinhalb«, warf Berenice ein, deren Augen wieder fröhlich funkelten.
    Ich grinste. »Wahrscheinlich fünfdreiviertel«, meinte ich. »Aus den Bemerkungen Seiner Majestät von gestern Abend schließe ich, dass Hauptmann Javes

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