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Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Titel: Grenzlande 3: Das Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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gemütlich gemacht. Hier jedoch sah es aus, als wären die Königstreuen, die Soldaten und die Bediensteten überwältigt worden und dort zusammengebrochen, wo sie gerade gestanden hatten. Erneut überkam mich ein Zittern, und ich zog meinen Mantel aus. Ich wollte ihn eben auf den Boden fallen lassen, als Bertram ihn mir aus der Hand nahm. Er legte ihn über einen leeren Stuhl, kniete sich dann vor den kalten Kamin und häufte geschickt Holz und Kienspäne übereinander.
    »Verzauberung«, wiederholte Munir und warf dem Feuerwandler einen Seitenblick zu. »Ihr seid ein Zauberer, Sro Wyln.«
    »Das bin ich allerdings«, erwiderte Wyln. »Aber ich bin kein Bannwirker mit dieser Fähigkeit. Meine Gabe liegt in einem anderen Bereich.« Er deutete auf mich. »Helft mir, den Königstreuen aus dem Stuhl des Königs zu heben, Zweibaums Sohn.«
    »Guter Gott, ja«, sagte ein Adliger und schüttelte sich. »Das hätten wir sofort machen sollen.« Er und zwei weitere Adlige halfen Wyln und mir, den Königstreuen aus dem Stuhl zu wuchten. Da wir keinen anderen Platz für ihn hatten, legten wir ihn behutsam auf den Boden. Dabei umkreiste mich meine Kugel. Ich nahm dem Mann den Helm ab, und entspannte mich vor Erleichterung, als ich sein entspanntes, schlafendes Gesicht sah. Seufzend legte ich den Helm auf den Tisch.
    »Kyrie capen , warum ist es hier so kalt?« Prinzessin Rajya betrat mit ihren Leibwächtern im Schlepptau den Saal und schob eine Wolke von Atemluft vor sich her.
    Munir sah sie finster an. »Geht in Eure Gemächer, Hoheit. Sofort.«
    Lord Idwal, einige andere Anwesende und ich sahen erst den Zauberer, dann Prinzessin Rajya verwirrt an. Bertram hielt in seiner Arbeit am Kamin inne und warf einen Blick über die Schulter. Ihre Hoheit reagierte jedoch nicht auf uns, ebenso wenig widersprach sie Munir. Sie machte auf dem Absatz kehrt und verließ den Saal, gefolgt von ihrer Leibwache.
    »Was zum Teufel sollte das denn?«, flüsterte Jeff.
    »Königliche Hoheiten gehorchen einem Hofhexer, Adeptus ?«, erkundigte sich Wyln. »Seid froh, dass Suiden nicht hier war und gesehen hat, wie Ihr seine Tochter herumkommandiert. «
    Diesmal war es an Munir, verblüfft zu blinzeln, und einen Moment zeichnete sich Bestürzung auf seiner Miene ab. Doch dann war diese Regung verschwunden, und er wirkte wieder so unerschütterlich wie zuvor. »Die Sicherheit Ihrer Hoheit obliegt meiner Verantwortung, Sro Wyln. Ich möchte weder Seiner Erhabenheit oder, noch schlimmer, Seiner Hoheit Rechenschaft ablegen müssen, wenn ihr etwas zugestoßen ist …«
    Er unterbrach sich, als wir Schritte hörten. Wir drehten uns um. Jusson, Thadro und Suiden kamen zügig auf uns zu. Thadro und Suiden trugen noch ihre nassen Uniformen, Jusson dagegen hatte sich die Zeit genommen, seine Rüstung anzulegen, den Helm aufzusetzen und sein Schwert zu gürten.
    »Cais und Finn, Euer Majestät?«, erkundigte ich mich.
    »Sie sind nicht da«, antwortete Jusson. »Sammeln Sie die restlichen Soldaten, Königstreuen und Bewaffneten, Thadro. Wir treffen uns in der Großen Halle.«
    »Sire?«, warf Idwal ein.
    »Ihre Bewaffneten ebenfalls, Idwal«, sagte Jusson. Er trat behutsam über die Schlafenden, als er zur Tür ging. »Und alle anderen waffenfähigen Leute ebenfalls. Wir werden die Burg und das Gelände, den umliegenden Wald und selbst die Stadt durchsuchen, bis Wir Unsere verschwundenen Leute gefunden haben.«
    Der verwirrte Ausdruck verschwand von Idwals Gesicht, als Jusson das Kommando über seine Burg und seine Männer übernahm. Er vertrat dem König den Weg. »Diese Wölfin hat bereits sämtliche Nischen und Winkel nach diesen verdammten Rumflaschen durchsucht, Euer Majestät«, sagte er und deutete auf Kveta, die stumm dagestanden hatte und ihre verletzte Pfote schonte. »Ich bin sicher, dass sie Eure Leute gefunden hätte, wenn sie irgendwo in der Burg oder auf dem Gelände wären.«
    »Die Flaschen wurden gesucht, bevor die Leute verschwunden sind«, widersprach Jusson. »Deshalb werden Wir erneut alles durchsuchen.«
    »Das könnt Ihr nicht wissen, Euer Majestät«, wehrte sich Idwal.
    »Alle waren an ihren Plätzen, als Euer Verwalter und ich die Burg durchsucht haben, Ehrenwerter Mearden«, warf Kveta ein.
    Idwal ließ sich nicht beirren. »Und wenn wir sie nicht finden, Euer Majestät?«, fragte er, ohne sich zu rühren. »Was dann? Werdet Ihr mein Haus niederreißen, Stein für Stein?«
    Jussons schwarze Augen warfen goldene Blitze. »Wenn nötig,

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