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Greywalker

Greywalker

Titel: Greywalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Richardson
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Aber ihre Verbindung zur Macht ist eine andere, und sie wären wohl in der Lage, große Teile ihrer eigenen Energie zu speichern und davon zu zehren, indem sie während ihrer Rituale töten. Natürlich nur, wenn sie noch ein Messer oder ähnliches halten können.« Sie sah mich an. »Aber wieso fragst du?«
    »Weil ich glaube, dass ich einen Nekromanten kenne.«
    »Um Himmelswillen, Harper – wen?«
    »Das kann ich nicht sagen.«
    Sie sah mich ernst an. »Du musst sehr vorsichtig sein. Benutze die Fähigkeiten, die ich dir beigebracht habe, um dich zu schützen. Diese Mächte können dir großen Schaden zufügen. Ich weiß, dass du nicht so recht daran glaubst, aber –«
    »Ich fange gerade damit an.«

Dreiundzwanzig
     
     
    Mara hielt in der Nähe meines Büros und ließ mich aussteigen. Ehe ich Sergeyev anrief, wollte ich mehr über das Harmonium in Erfahrung bringen. Obwohl mir davor graute, wusste ich diesmal, wo ich anfangen musste. Ich machte mir nicht einmal die Mühe, im Büro vorbeizuschauen, sondern ging schnurstracks zu meinem Wagen.
    Die Straße vor dem Haus der Ingstroms war mit Autos vollgeparkt. Die Auktion der privaten Gegenstände war in vollem Gange und überall waren Interessenten unterwegs. Ich wünschte mir, ein nützliches Gefühl wie etwa Wut im Bauch zu spüren, aber als ich die Stufen zur Veranda hinaufging, war ich einfach nur verwirrt.
    Im Flur entdeckte ich Michael an seinem Tisch. Seine Augen weiteten sich, als er mich erkannte.
    »Hallo, Michael«, sagte ich.
    »H-Hi, Miss Blaine.«
    »Ist Will gerade in Aktion?«
    Er ließ sich etwas Zeit, ehe er antwortete: »Ja.«
    »Und Brandon? Ist er auch hier?«
    »Nein, Brandon ist nicht da.«
    »Wieso nicht?«
    Michael schien in sich zusammenzusinken. »Das weiß ich nicht. Er hätte eigentlich hier sein sollen, ist aber einfach nicht aufgetaucht. Wollten Sie mit ihm sprechen?«
    »Nein, ich wollte ihm eigentlich eher aus dem Weg gehen.«
    Michael nickte. »Ja, er ist in letzter Zeit nicht gerade gut drauf.«
    Ich hörte, wie Wills Auktionshammer auf das Pult niederging. Kurz darauf näherte sich ein Raunen und schon bald erschien eine Traube von Leuten, die sich Richtung Ausgang schob. Ich trat beiseite und suchte im Schatten der Menge Zuflucht.
    Michael warf mir einen peinlich berührten Blick zu. »Mittagszeit«, erklärte er. »Ohne Brandon sind wir leider etwas spät dran.«
    »Kein Problem.«
    Er lächelte, ehe er sich den ersten aufgeregten Auktionsteilnehmern zuwandte. Ich wurde von der immer größer werdenden Menge weiter in die Ecke gedrückt und konnte deshalb nicht entkommen, als Will aus dem Auktionsraum trat.
    Er klopfte seinem Bruder auf die Schulter und warf einen Blick auf den Computerbildschirm. »Alles in Ordnung bei dir, Mikey?«
    »Ja.« Michael deutete mit einer Kopfbewegung auf mich, bevor er sich wieder seinem Rechner und den zwei Männern, die vor ihm standen, zuwandte.
    Will hob den Kopf und sah in meine Richtung. Als er mich entdeckte, wurde ihm sichtlich unbehaglich und er blieb wie angewurzelt hinter Michaels Stuhl stehen, bis dieser seinem Bruder einen Ellbogen in die Seite stieß.
    »Hey, ich versuche hier zu arbeiten«, knurrte Michael ihn an.
    Will bewegte sich steif in meine Richtung, blieb aber wohl ganz bewusst hinter dem Tisch. »Was … Was kann ich für dich tun?« Seine Stimme klang kühl, und ich glaubte sie beinahe sehen zu können, wie sie in der Luft schwebte -so zart wie weißer Rauch. Ich sah zu ihm auf und das Erste, was mir durch den Kopf schoss, war: ›Mein Gott, ist er groß!‹ Ich fühlte mich wie ein dummes Schulmädchen und etwas in mir tat auf einmal weh – etwas, was ich schon lange nicht mehr gespürt hatte. »Ich wollte … Ich wollte mit dir reden – geschäftlich.«
    Wills Miene blieb ausdruckslos. »Geschäftlich? Mehr nicht?«
    »Genau.«
    Er warf einen Blick auf die Menge und wandte sich dann wieder zu mir. »Dann würde ich einen ruhigeren Ort vorschlagen.«
    »Das hört sich vernünftig an«, stimmte ich zu, sträubte mich aber innerlich dagegen, mit ihm allein zu sein.
    »Mrs Ingstrom hat uns in der Küche etwas zu essen vorbereitet und ich komme beinahe um vor Hunger. Hast du etwas dagegen?«
    »Ganz wie du willst.« Ich folgte ihm zur Tür.
    »Hey!«, rief Michael uns hinterher. »Ich könnte auch etwas zu essen vertragen. Bring mir etwas mit, wenn du fertig bist. Schließlich muss ich als junges Genie bei Kräften bleiben!«
    »Alles klar, Mikey. Ich werde dich schon

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