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Greywalker

Greywalker

Titel: Greywalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Richardson
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anbrennt.«
    »Einen Zauber?«
    Mara errötete leicht. »Wissen Sie, ich bin eine Hexe.«
    Ich riss fassungslos die Augen auf. »Natürlich, das macht Sinn! Ein Experte für das Paranormale muss ja mit einer Hexe verheiratet sein.«
    Sie grinste und wurde noch röter. »Es ist nicht ganz so einfach. Ben und ich sind nicht immer einer Meinung, wenn es um Theorie und Praxis geht. Es fasziniert ihn natürlich, aber die reale Seite der Hexerei scheint ihm relativ gleichgültig zu sein. Geister und so etwas findet er eigentlich viel interessanter. Deswegen haben wir uns auch schon einige Male in die Wolle gekriegt.«
    Sie wandte mir den Rücken zu und werkelte eine Zeit lang vor sich hin. Schließlich trat sie erneut an den Herd und gab etwas in einen Topf. »So, schon besser. Verstehen Sie, dieses Grau ist im Grunde gar nicht so schlimm. Wenn Sie meinen kleinen Zauber bemerkt haben und Albert sehen können, sollte es Ihnen schon bald nichts mehr ausmachen.«
    »Sie meinen also, dass ich das alles – ich meine Ihren Zauber – nur deswegen sehen konnte?«
    »Selbstverständlich. Wenn Sie über die richtigen Fähigkeiten verfügen und das Energienetz berühren können, dann haben Sie auch keine Probleme damit, sich dieser Energie zu bedienen. Magie ist im Grunde nur eine Art, wie man sie manipuliert. Aber der Umgang mit der Energie braucht Übung, und welche Art von Magie dabei herauskommt hängt davon ab, wie man die Energie handhabt.«
    Meine Skepsis nahm eine neue Dimension an. »Ich kann zaubern?«
    »Oh, nein! Nicht Sie. Wie ich schon sagte, Sie sind eine Grauwandlerin. Aber Sie manipulieren nicht die Materie des Grau. Sie können das Grau betreten. Und darauf sollten wir uns konzentrieren. Sie müssen lernen, was Sie können und was nicht. Und wie Sie sich vor Kreaturen schützen, die sich von Ihnen angezogen fühlen. Ich bin mir sicher, dass schon einige von denen auf Sie warten. Denn Sie glühen – genauso wie dieses Haus.«
    Das beruhigte meine Zweifel keineswegs. Vielleicht war es mir momentan einfach zu viel, mich in diese Welt hinein zu versetzen. »Ich glühe? Woher wissen Sie das? Sehen Sie es?«
    »Ja, genauso wie Sie meine Magie sehen können. Aber was das andere angeht, so sind das vor allem Vermutungen. Ich bin nämlich jemand, der am Rand des Wassers steht und Eimer in die Tiefe hinablässt. Und Ben ist ein reiner Theoretiker. Wir sind nicht wie Sie. Wir können uns nicht einmal ausmalen, was Sie wissen und was Ihnen widerfahren ist. Zwar erahnen wir vieles und können einige fundierte Vermutungen anstellen, aber das ist nicht dasselbe.«
    »Wenn Sie das nicht wissen, wie wollen Sie mir dann helfen? Ich möchte keine Hexe oder Medium oder so etwas werden.«
    »Das können Sie auch gar nicht. Aber Sie müssen sich bestimmter Grundregeln bewusst sein. Ben und ich könnten Ihnen alles, was wir über das Grau wissen, vermitteln -einschließlich des Wissens über die darin wohnenden Wesen und wovor Sie sich schützen sollten. Natürlich werden Sie immer wieder improvisieren müssen, aber Sie hätten ein Fundament, auf das Sie zurückgreifen könnten. Allerdings ist die wichtigste Voraussetzung dabei, dass Sie Ihren Zustand akzeptieren. Er wird nicht wieder verschwinden. Und Sie werden nicht nur mit dem Grau leben, sondern auch immer wieder in sein Innerstes vordringen.«
    »Nein.« Ich erhob mich. »Im Augenblick ist mir das alles zu viel. Das ergibt doch alles keinen Sinn.«
    Mara ließ die Schultern hängen. »Doch, das tut es. Es wird Ihnen nichts anderes übrig bleiben als es zu akzeptieren. Ich werde Ihnen gern dabei helfen – natürlich nur, wenn Sie das möchten.«
    Ich schüttelte so heftig den Kopf, dass er schmerzte. »Nein, nicht heute. Ich brauche Zeit. Ich will mich in nichts stürzen, an das ich nicht glaube. Außerdem ist alles noch zu … zu fremdartig, um es einfach so akzeptieren zu können.«
    Ich nahm meine Tasche und wollte gerade die Küche verlassen, als Ben eintrat.
    »Sie bleiben nicht zum Essen? Maras Essen ist wirklich ausgezeichnet.«
    »Danke, das glaube ich gern, aber momentan würde ich keinen Bissen runterbringen. Ich muss erst einmal einiges anderes verdauen.«
    »Nun gut. Sie wissen ja, wo Sie uns finden. Mir ist klar, dass sich das alles total irrsinnig anhören muss und schwer zu schlucken ist.«
    Ich warf ihm einen eindringlichen Blick zu. »Und wenn ich mich weigere, es zu schlucken?«
    »Dann werden Sie über mich lachen und mich als Spinner abtun. Sie wären nicht

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