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Greywalker

Greywalker

Titel: Greywalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Richardson
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kann ich mir die Bude nämlich nicht leisten. Cams Mutter hatte nichts dagegen.«
    »Haben Sie vor kurzem mit ihr gesprochen?«
    »Ja. Ich habe sie angerufen, um ihr zu sagen, dass ich Sie treffen würde. Wissen Sie, ich wusste ja nicht, ob Sie auch seriös sind und so. Aber sie meinte, ich könnte Ihnen ruhig alles anvertrauen, und das habe ich ja nun auch gemacht. Ich weiß wirklich nicht viel über Cam, wie Sie bemerkt haben dürften. Gibt es noch etwas, womit ich Ihnen helfen kann?«
    »Nein, eigentlich nicht. Etwas hätte ich allerdings noch gerne erfahren. Hatte er vielleicht eine Lieblingskneipe? Oder gibt es einen Ort, an den er schon immer wollte? Gehörte er vielleicht zu irgendeiner Clique?«
    RC grunzte. Es war mir nicht ganz klar, ob er damit das Essen loben wollte oder ob er es immer tat, wenn er nachdachte. »Ich bin mir nicht sicher. Aber ich weiß, dass er auf Musik gestanden hat. Einmal wollte er seine Schwester in der Stadt treffen, aber wo das war, weiß ich nicht. Mehr kann ich dazu leider auch nicht sagen.«
    »Gut«, sagte ich. »Ich werde Ihnen meine Visitenkarte geben, und falls Ihnen noch etwas einfallen sollte – irgendetwas, wie zum Beispiel der Name dieses Anrufers –, dann melden Sie sich bitte bei mir. Okay?«
    »Alles klar«, erwiderte er und verputzte den letzten Bissen Spinakopita. Er fuhr sich mit der Zunge über die Zähne und entfernte damit jeglichen Spinat, ehe er seine Limonade leerte. Ich holte währenddessen eine meiner Visitenkarten hervor und reichte sie ihm.
    »Sie haben sich als sehr hilfreich erwiesen, RC.«
    »Ehrlich? Cool.« Er nahm die Karte, steckte sie in seine Brusttasche, griff nach seinem Rucksack und machte sich auf den Weg zur Tür. »Vielen Dank für die Einladung.«
    Ich sah ihm nach, ehe ich mich zum Verwaltungsgebäude der Universität aufmachte. Nachdem ich dort eine Liste von Camerons Dozenten zusammengestellt hatte, schlenderte ich zum Ingenieur- und Maschinenbautrakt hinüber.
    Ich traf dort nur einen seiner Dozenten an, der ziemlich ungehalten reagierte, als ich ihn auf Cameron ansprach. »Nein, den habe ich schon lange nicht mehr gesehen, weder bei den Vorlesungen noch in einem der Seminare. Und gehört habe ich auch nichts von ihm. Es sieht so aus, als ob er das fahr nicht bestehen wird. Warten Sie, seit wann war er schon nicht mehr hier?« Er blätterte in seinem Terminkalender. »Mindestens seit einem Monat. Wenn er sich nicht bald bei mir meldet, fallt er durch. Richten Sie ihm das bitte von mir aus!«
    »Das werde ich bestimmt, wenn ich ihn gefunden habe. Vielen Dank.«
    Ich verließ sein Büro – verdammt froh, dass ich meine Studienzeit hinter mir hatte.
    Auf dem Rückweg über den Campus fing mein Piepser auf einmal zu vibrieren an. Ich sah mich um, konnte aber keine Telefonzelle entdecken. Also lief ich zum nächstgelegenen Gebäude, wo ich neben dem Institut für Mathematik einen öffentlichen Apparat fand. Irgendwann werde ich mir ein Handy anschaffen, das schwöre ich! Für den Moment jedoch blieb mir nichts anderes übrig als meine Piepser-Nummer anzurufen und mir die neue Nachricht anzuhören.
    »Hi Harper, hier Quinton. Ich habe jetzt alles für Ihr Alarmsystem zusammen, möchte aber vor der Installation noch einige Details mit Ihnen besprechen. Am liebsten wäre es mir, wenn wir das heute noch erledigen könnten, sofern Ihnen das passt. Rufen Sie doch bitte zurück.« Er ratterte eine Telefonnummer herunter. »Aber noch vor zwei wenn möglich, weil ich dann einen anderen Termin habe und nicht erreichbar bin. Danke und bis bald.«
    Ich schaute auf die Uhr. »Ach, was soll’s.« Es war fünf Minuten vor zwei. Ich wählte die angegebene Nummer und hörte, wie es klingelte.
    Als jemand abnahm, konnte ich durch den Höllenlärm, der im Hintergrund herrschte, gerade noch eine männliche Stimme ausmachen. Ich verstand nur das letzte Wort: »… Werkstatt.«
    »Könnte ich bitte mit Quinton sprechen?«, brüllte ich in den Hörer.
    »Einen Augenblick.«
    Kurz darauf hörte ich Quintons Stimme und das Hintergrundgeräusch war so gut wie verschwunden. »Quinton am Apparat. Wie kann ich Ihnen helfen?«
    »Harper Blaine hier. Sie hatten mich angerufen.«
    »Ja, vielen Dank, dass Sie sich so schnell melden, Harper. Ich bin jetzt soweit und kann Ihren Auftrag ausführen, sobald Sie mich in Ihr Büro lassen. Wann würde es Ihnen am besten passen?«
    War das der gleiche Typ? Man konnte förmlich hören, wie ihm eine Krawatte den Hals zuschnürte.

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