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Greywalker

Greywalker

Titel: Greywalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Richardson
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Brandon persönlich sprechen. Das wäre wohl das Beste. Die Besichtigung hat um fünfzehn Uhr begonnen und endet um neunzehn Uhr.«
    Ich notierte mir die Adresse und erklärte ihm, dass ich mich gleich auf den Weg machen würde. Als ich einen Blick auf die Uhr warf, war es Viertel vor sechs.
    »Quinton, ich muss los. Sind Sie fertig?«
    Er summte leise vor sich hin, als er aufstand und zu mir trat.
    »Ja, beinahe.« Er schob eine Diskette in den Computer. »Ich muss nur noch diese Software hier installieren.«
    Der Rechner gab einige knirschende Geräusche von sich, ehe eine Nachricht auf dem Monitor aufblinkte. Quinton tippte eine Reihe von Befehlen ein und sah dann zu, wie sie ihre Wirkung zeigten.
    »Okay, das sieht schon mal gut aus und sollte uns weiter keine Probleme bereiten. Also, um die Tür und das Fenster zu sichern, müssen Sie auf der Menü-Leiste nur dieses Pulldown-Menü anklicken …« Er zeigte mir, wie man die Alarmanlage an- und ausschaltete und wie das neue System insgesamt funktionierte.
    Dann wies er mich auf die Unterkante meines Schreibtischs hin, wo eine kam sichtbare rote LED-Anzeige angebracht war. »Sehen Sie dieses Licht hier? Wenn die Bewegungsmelder ausgelöst werden, also sich zum Beispiel jemand an Sie heranschleichen will, fängt es an zu blinken. Außerdem ruft Sie das System auf Ihrem Piepser an, falls es ausgeschaltet sein sollte, während es sich in Alarmbereitschaft befindet. Dann verfügt es noch über einen Passiv-Modus und einen Alarmknopf. Wenn Sie den Panik-Ferncode auslösen oder den Alarmknopf drücken …« – Er wies auf einen Schalter unter dem Schreibtisch – »… wird hier ein Höllenlärm losgehen. Sie können zudem Ihren Computer anrufen und sich Ihr Büro mit Hilfe einer Kamera über der Tür aus sicherer Entfernung ansehen. Und schließlich haben Sie jetzt einen Zungenschalter an der Tresortür, der Ihnen zeigt, ob er in Ihrer Abwesenheit geöffnet wurde. Gefällt es Ihnen?«
    »Oh ja, sehr. Wie viel schulde ich Ihnen?«
    Er winkte ab. »Ich habe es noch gar nicht ausgerechnet. Ich bringe Ihnen die Rechnung einfach demnächst mal vorbei. Einverstanden?«
    »Klar. Aber jetzt muss ich los. Kann ich Sie irgendwohin mitnehmen?«
    »Nein, danke. Ich glaube, ich gehe jetzt ins Kino. Möchten Sie …?« Er sah mich fragend an.
    Ich war bereits dabei, meine Tasche zu nehmen und eilig das Büro zu verlassen. »Heute Abend kann ich nicht, trotzdem danke. Aber wir sehen uns ja wieder, wenn Sie mir die Rechnung bringen.«
    Er zögerte einen Moment, packte dann aber seinen Rucksack und folgte mir. »Kein Problem. Sie wissen ja, wo Sie mich finden. Ich bin fast immer in der Bibliothek.« Damit verabschiedete er sich und ging.
    Ich wartete, bis er verschwunden war. Diesen Typen verstand ich einfach nicht. Einmal benahm er sich wie ein guter Freund, den ich schon seit Jahren zu kennen schien, und dann verwandelte er sich plötzlich wieder in einen Fremden. Es wurmte mich, aber doch nicht genug, um mir groß den Kopf darüber zu zerbrechen. Ich musste mich sputen. Mit etwas Glück würde ich heute Abend herausfinden, was mit der Schiffsbaufirma Ingstrom und mit Sergeyevs Erbstück passiert war.

Neun
     
     
    Ich fuhr am Lake Union entlang zum Nordufer und stand schon bald vor dem Lagerhaus der Schiffsbaufirma Ingstrom, das östlich von Gasworks Park lag. Der Parkplatz war so voll gestellt, dass mir nichts anderes übrig blieb, als einige Runden zu drehen. Währenddessen begann es zu nieseln. Ich bemerkte, wie eine große Limousine ebenfalls nach einem Parkplatz suchte. Ich fuhr in eine schmale Lücke zwischen zwei Autos und rannte dann hastig zum Eingang des Lagerhauses, wobei ich mich so gut es ging in meiner Lederjacke verkroch. Wäre ich nur klug genug gewesen, meinen Regelmantel anzuziehen!
    Als ich im Lagerhaus war, schüttelte ich mich erst einmal wie ein nasser Hund. Ein Junge im Teenageralter saß hinter seinem Laptop, der auf einem Tapeziertisch stand, und beobachtete mich misstrauisch.
    »Hi«, begrüßte ich ihn. »Ich würde gern mit Will oder Brandon sprechen.«
    Seine Miene hellte sich sogleich auf. »Dann haben Sie vorhin angerufen? Brandon ist schon weg, aber Will befindet sich gerade mit der Familie im Büro. Es dürfte nicht lange dauern. Möchten Sie sich in der Zwischenzeit ein bisschen umsehen? Vielleicht finden Sie ja das Möbelstück, das Sie suchen.«
    »Gerne – obwohl es mir sicher gleich ins Auge springen würde.« Ich ließ meinen Blick über die

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