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Grießnockerlaffäre: Ein Provinzkrimi (German Edition)

Grießnockerlaffäre: Ein Provinzkrimi (German Edition)

Titel: Grießnockerlaffäre: Ein Provinzkrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Falk
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Hallen. Er weiß sofort, was ich meine.
    »Ja, Menschenskinder! Weil ich die Schnauze voll hab, kapiert«, knurrt er mir her. »Weil mir die Sau heut schon zweimal hier alles vollgekotzt hat. Und zwar nicht in die Schüssel. Nein, immer schön daneben. Genau daneben. Irgendwann hat dann auch bei mir der Spaß mal ein Loch!«
    Ja, das kann man verstehen. Da braucht man gar nicht erst groß drüber nachzudenken. Ich hau ihm mitfühlend auf die Schulter und wir machen uns wieder von dannen.
    Früher oder später verlässt aber auch der hartnäckigste Dultbesucher die wunderbare Grieserwiese und es kehrt endlich wieder Ruhe ein. Der Karl und ich bestellen uns noch ein Bier, und der Besitzer vom Kettenkarussell gesellt sich zu uns her. Er gibt eine Fahrt aus, sagt er. Wenn wir wollen, können wir fahren, so lange bis wir schwarz sind.Zuerst mag er ja nicht recht, der Karl. Und so allein hab ich dann auch keine Lust. Aber nach einer weiteren und zugegebenermaßen recht süffigen Mass ist auch er so weit. Also hocken wir zwei uns erwartungsfroh in das Kettenkarussell und schon geht’s los. Und los. Und los. Und … irgendwann sehen wir, dass der Besitzer, dieser Volldepp, einfach zurück zu seinem Bierkrug gegangen ist. Und wir drehen hier Runde um Runde und schreien uns die Seele aus dem Leib. Wie der Arsch endlich wiederkommt, sind wir zwar nicht schwarz, aber grün. Und das Bier verlässt uns auf dem gleichen Weg, wie es zuvor reingekommen ist. Der Karl hockt wie verreckt auf dem Boden und sein Schädel baumelt wie bei einem Wackeldackel. Ich ruf mal lieber sein Eheweib an. Besser, sie kommt und holt ihn ab.
    »Das war ja wohl sonnenklar, Franz«, sagt sie beim Anblick ihres geliebten Gatten. »Dass eine Dultwache ausgerechnet mit dir so enden muss.« Ich weiß gleich gar nicht, was ich sagen soll. Und so helf ich ihr einfach nur, den Karl wieder auf die Füße zu stellen. Und das, obwohl sich bei mir selbst alles dreht.
    »Komm, Schatz, gehen wir heim«, sagt sie. Und so kreiseln die beiden dem Ausgang entgegen.
    Am nächsten Tag brauch ich zusätzlich zum Frühstück einige Aspirin, um überhaupt einigermaßen zu funktionieren. Trotz des immer noch vorhandenen Schwindels ruf ich gleich mal den Birkenberger an und informier ihn über den neuesten Erkenntnisstand im Barschl-Fall.
    »Zimmernachbarinnen? Bist du sicher?«, fragt der Rudi mit einem Hauch ins Euphorische.
    »Todsicher!«
    Und so verabreden wir uns für den Nachmittag in einem kleinen Straßencafé.
    Bevor ich mich mit dem Rudi treffe, muss ich aber noch kurz nach Freising rein. Die Frau Barschl wundert sich schon ein bisserl, wie sie mich sieht, bittet mich aber trotzdem, hereinzukommen.
    Ich schüttel den Kopf.
    »Nein, Gnädigste, wir zwei Hübschen, wir machen heut einen kleinen Ausflug. Haben Sie Lust? Einen schönen Kaffee irgendwo außerhalb vielleicht? Bei diesem herrlichen Wetter«, sag ich und schmeiße meinen ganzen Charme in jedes einzelne Wort.
    Sie wirkt leicht verunsichert. »Einen Ausflug? Aber, warum denn? Wir können doch auch ganz prima hinten im Garten …«
    »Nein«, sag ich jetzt ziemlich bestimmt. »Nicht im Garten und nicht im Wohnzimmer. Und erst recht nicht im Schlafzimmer. Ich hab Ihnen was Wichtiges mitzuteilen, und dafür braucht’s dringend ein neutrales Umfeld. Und aus.«
    Sie seufzt leicht genervt und gibt sich geschlagen. Nickt ein wenig ratlos, holt dann aber ihre sieben Sachen und hockt sich in den Streifenwagen. Wir fahren los.
    Am Ziel angekommen, bestellen wir Cappuccino und Kuchen und ein Schnapserl für die Nerven.
    »Jetzt machen Sie’s nicht so spannend, Herr Kommissar. Können Sie mir jetzt bitte sagen, was das alles hier soll«, fragt sie mich und schaut dabei einfach umwerfend aus. Ein leichter Wind bläst ihr die Haare aus dem Gesicht, und es ist wohl die Aufregung, die ihre Wangen rosa färbt. Oder der Schnaps. Oder beides. Egal. Schaut jedenfalls umwerfend aus. Wirklich.
    Und noch bevor ich ein einziges Wort sagen kann, kommt er auch schon um die Ecke, der Birkenberger Rudi. Mitsamt seiner Begleitung.
    »Servus, Franz«, sagt er und zieht einen Stuhl unterm Tisch hervor. »Bitte nehmens’ doch Platz, liebes Fräulein Hausladen«, sagt er zu seinem Gefolge. Sie ist ein Mörderweib, aber nicht direkt im positiven Sinn. Eher im Gegenteil. Mehr so der Typ dicker Arsch und dünnes Haar. Miese Kombination. Und so knallt sie auf dem Stuhl nieder, dass gleich der ganze Tisch vibriert.
    Die Frau Barschl blickt

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