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Griffin, Forrest u. Krauss, Erich

Griffin, Forrest u. Krauss, Erich

Titel: Griffin, Forrest u. Krauss, Erich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Voll auf die Zwölf
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einen langsamen Tanz auf und sagte dabei: »Würdest du mich ficken? … Ich würde mich ficken.« Er hat sich diese Filmszene immer wieder angeschaut und den Tanz so lange geübt, bis er ihn draufhatte. Und ich soll der sein, der gestört ist.
    Visualisation
    (oder: was ich von den Hippiefrauen gelernt habe)
    Je näher ein Kampf heranrückt, desto stärker drängt er sich ins Bewusstsein. Wenn es mir wenige Tage vor dem Kampf nicht mehr gelingt, die mentale Beschäftigung damit im Studio zu lassen, wende ich eine Visualisationstechnik an, um meinen Kopf freizubekommen. Sie ist ganz einfach, und das ist nur logisch, denn ich habe sie im Alter von 13 Jahren in einem Basketballcamp erlernt. Man muss sich nur ein Bad einlassen, in die Wanne steigen und sich alle möglichen Kampfergebnisse durch den Kopf gehen lassen, positive wie negative. Wenn man jedes denkbare Szenario durchgespielt hat, zieht man den Stöpsel heraus und stellt sich vor, wie sämtliche Sorgen und Ängste mit dem Wasser im Abfluss verschwinden. Sobald das Wasser abgelaufen ist, springt man unter die Dusche und wäscht sich alle Gedanken, die mit dem Kampf zu tun haben, aus dem Kopf. Ich habe diese Technik schon mehrfach angewendet, und sie funktioniert erstaunlich gut.
    Eine ähnliche Methode kann man einsetzen, um das Gehirn vom Rumhängmodus in den Trainingsmodus umzuschalten. Etwa 20 Minuten bevor ich ins Studio gehe, springe ich unter die Dusche. Sobald das Wasser auf mich herunterplatscht, denke ich an all die Kleinigkeiten, die ich an diesem Tag noch erledigen sollte, und an all die kleinen Siege, die ich erringen muss. Nach der Dusche trinke ich noch einen Starbucks-Espresso (bitte, bitte, sponsert mich!). Sobald der Kaffee getrunken ist, weiß ich: Es ist Zeit zu arbeiten. (Falls Starbucks mich nicht sponsern sollte, könnt ihr das Kaffeetrinken weglassen und stattdessen einen Proteinshake zu euch nehmen.) Ein solches kleines Ritual nennen Psychologen, soweit ich weiß, Phase Changing Activity (»Phasenwechselaktivität«). Es ist also etwas, was den Übergang von einer mentalen Einstellung zu einer anderen erleichtert. (Ja, mein IQ liegt über 67, ihr Arschlöcher … nämlich bei 87. Ohne Scheiß, das ist der IQ, der mir am College bescheinigt wurde. Gut, oder was?) Es müssen nicht zwingend Duschen und Kaffeetrinken sein – genauso gut könnt ihr kacken und ficken, egal, in welcher Reihenfolge. Ich finde dieses Ritual sehr hilfreich, denn der Übergang vom häuslichen Frieden in die adrenalinschwangere Studioluft kann ganz schön krass sein. Je weicher er vonstattengeht, desto besser läuft danach das Training.
    Sieht aus wie ein Poser, riecht wie ein Poser …
    Vor einiger Zeit brachte die New York Times einen Artikel über einen neuen, das ganze Land heimsuchenden Trend – nämlich dass sich Teenager so an den Ohren zerren und diese verbiegen, bis der Knorpel geschädigt ist und jene fiesen, eitergefüllten Beulen entstehen, die man gemeinhin als »Blumenkohlohren« kennt. Dem Bericht zufolge ist der Sinn der Sache, so cool zu wirken wie ein MMA-Profi. Ich persönlich halte das nicht für einen Trend. Ich glaube, der Reporter hat irgendein Studio in den Appalachen aufgesucht. Er traf dort auf einen Inzuchtsprössling, der vor der Eingangstür hockte, und das Gespräch muss ungefähr so verlaufen sein:
    »Guten Tag, mein Name ist A. Loch, ich bin Reporter für die New York Times . Ich schreibe eine Story über eine sensationelle neue Kampfkunst, Mixed Martial Arts, und möchte Sie dazu interviewen.«
    »Öh, Kunst ist was für Schwuchteln«, sagt der Junge. »Findet meine Mutter.«
    »Ja, super. Also, wie oft in der Woche machst du MMA?«
    »MDMA? Hab ich jeden Tag geschmissen, aber dann hat Mama mir das ganze Ecstasy weggefuttert. MDMA ist geil.«
    »Super«, meint der Reporter und kritzelt in sein Notizheft. »Sagen wir fünfmal die Woche. Sag mal, ich sehe, dass dein rechtes Ohr zerquetscht ist. Du hast ein Blumenkohlohr, wie man in der Branche sagt. Hast du dir das selbst zugefügt, um cool zu wirken? So wie die großen, erwachsenen Fighter, die deine Idole sind? So Typen wie Randy Couture?«
    »Zu … zugefü … Was ham Sie gesagt?«
    »Hast du das selbst gemacht? Das mit deinem Ohr?«
    »Ach Scheiße, ja. War ich selber. Da hatt ich schön einen geschmissen gehabt und war umgekippt und mi’m Gesicht auf die heiße Herdplatte gefallen.«
    »Super. Ihr trainiert also auch zu Hause. Richtig engagiert. Machen das alle deine Freunde

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