Griffin, Forrest u. Krauss, Erich
auszusprechen versuchen, denn dann kriegt ihr den Allerwertesten dermaßen amtlich versohlt, dass ihr euch wundert, wie so etwas physikalisch überhaupt möglich sein kann … gestatten, Mr. Wanderlei Silva, the axe murderer … verstanden, ihr Arschgeigen?)
Auch wenn ihr – wie ich es vorhin getan habe – sechs Sachen ankündigt, listet trotzdem mehr auf. Dass ihr nicht einmal mehr richtig zählen könnt, spricht sehr dafür, dass ihr Profikämpfer seid. Und wenn ihr beim Auflisten von Sachen auch noch Buchstaben und Zahlen durcheinanderwerft – etwa so: Punkt 1, Punkt b –, werden alle denken, dass ihr irgendwann einmal irgendeinen Gürtel gehabt haben müsst.
Wenn ihr tatsächlich alle acht Anforderungen der obigen Checkliste erfüllt, kann ich euch mit absoluter Sicherheit garantieren, dass euer Aussehen und euer Ruf denen eines echten Schwachkopfs wie Richard Grieco in nichts nachstehen. Euer gesamter Wert als Mensch hängt dann völlig davon ab, ob ihr andere glauben machen könnt, dass ihr richtig harte Jungs seid. Früher, ja früher konnten dies nur große, breite Kerle erfolgreich vortäuschen. Aber dank der vor ein paar Jahren neu eingeführten Gewichtsklassen tut es nichts mehr zur Sache, wie schmächtig ihr seid. Hurra! Ihr wiegt nur 50 Kilo? Willkommen im Fliegengewicht.
Wie ihr seht, gibt es keinen Grund, sich die Ohren zu verunstalten. Ihr habt höchstens Angst, ein anderer Poser könnte euch in der Kneipe gefährlich werden. In dem Fall gilt natürlich: Je dicker die Ohren, desto weniger wahrscheinlich ist es, dass ihr angegriffen werdet. Aber warum belasst ihr es dann bei Blumenkohlohren? Wenn ihr einschüchternd wirken wollt, solltet ihr es mit einem Blumenkohlgesicht versuchen. Ich glaube nicht, dass ihr mich je aus der Nähe gesehen habt, und das ist auch gut so. Ich habe einen zusätzlichen Nasenhöcker, Narbengewebe oberhalb und unterhalb der Augen, über das ganze Gesicht verteilte Scharten und zwei riesige Blumenkohlohren, die rechts und links vom Kopf abstehen. Wer mir gegenübersteht, hat nur einen Gedanken: Mann, dieser komische Typ ist ja schon Gott weiß wie verprügelt worden. Und jetzt spaziert er hier breit grinsend herum, als gehörte ihm der ganze Laden. Mit dem leg ich mich lieber nicht an.
Sich ein Blumenkohlgesicht zuzulegen ist sehr viel schwerer, als Blumenkohlohren zu bekommen. Wenn ihr nicht bereit seid, euch die Narben und Schrammen im Training zuzuziehen, bleibt euch nur, eure blöde Fresse immer wieder gegen Wände und Türpfosten zu rammen. Ich schlage allerdings vor, dass ihr einfach die obigen acht Punkte abarbeitet und es dabei belasst. Vergesst nicht, mein Buch immer dabeizuhaben – dieser Punkt ist superwichtig. Am besten empfehlt ihr es gleich all euren Freunden. Wahrscheinlich liegt es inzwischen schon auf dem Alles-für-5-Euro-Ramschtisch, und was sind schon fünf Euro?
Blumenkohl richtig behandeln
Wenn ihr auf ehrliche, durch den oder die Verursacher bezeugbare Art an Blumenkohlohren gekommen seid (z. B. durch Training) und keinen Wert darauf legt, wie ein hässlicher Profikämpfer auszusehen, solltet ihr die Knollen entleeren, ehe sie zu groß werden. Wenn ihr nicht wisst, was »zu groß« bedeutet, könnt ihr euch mal den Cage-Rage-Kampf zwischen James Thompson und Kimbo Slice anschauen. Thompsons Ohren waren so groß, dass es wirkte, als hätte man rasierte Doggenklöten an seinem verschwitzten Kopf festgetackert (und als sie mitten im Kampf aufplatzten, sah das aus, als … nein, es ist zu schlimm, um es auszusprechen, und ruft böse Erinnerungen wach). Es gibt mehrere Möglichkeiten, Blumenkohlohren zu entleeren. Die sicherste Methode ist, zum Arzt zu gehen, aber das kommt nicht immer infrage. Einmal suchte ich einen Arzt auf, um mir die Ohren drainieren zu lassen, aber der Arzt war ein Oberidiot.
»Hören Sie einen Monat lang mit dem Ringen auf, wenn ich das mache?«, fragte er.
»Nein, natürlich nicht.«
»Dann können Sie gleich gehen.«
Vielen Dank auch, Blödmann.
Die zweite Methode ist die Do-it-yourself-Variante. Dazu braucht ihr folgende Dinge: eine Flasche Alkohol zum Desinfizieren, eine Flasche Alkohol zum Saufen, antibiotische Salbe und eine Spritze – eine saubere Spritze (nicht etwa eine von Junkies benutzte). Vor langer, langer Zeit verwendeten ich und meine Trainingspartner dieselbe Spritze. Wir erhitzten die Nadel mit einem Feuerzeug, tauchten sie in Alkohol und hielten das für sicher. Im Ernst. Wir hatten gesehen, dass die
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