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Griffin, Forrest u. Krauss, Erich

Griffin, Forrest u. Krauss, Erich

Titel: Griffin, Forrest u. Krauss, Erich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Voll auf die Zwölf
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UFC-Kämpfer Martin Kampman ist ein gutes Beispiel dafür. Als er bei Xtreme Couture anfing, war er eine leichte Beute für meine Submissions. Aber anstatt den Mut zu verlieren, analysierte er seine Fehler und rang mit Leuten, die noch besser waren als ich. Anfangs hielt ich ihn deswegen für einen Masochisten, doch dann fiel mir auf, dass er enorme Fortschritte machte, und zwar in kürzester Zeit. Er betrachtete seine Niederlagen als Chance, konnte darin seine Schwächen erkennen und nach Möglichkeit ausmerzen. Auf diese Weise entwickelte er sich schneller als alle anderen im Studio. Mit einer solchen Einstellung könnt ihr euren Kampfstil drastisch verbessern. Seid ihr hingegen dickköpfig und besserwisserisch, werdet ihr immer wieder die gleichen Fehler machen – und hoffentlich nie gegen mich kämpfen müssen, denn ich schaue mir eure Videos an, und wenn ihr im Kampf die gleichen Fehler macht wie in den Kämpfen zuvor, nutze ich das scham- und gnadenlos aus. Wenn wir dann nebeneinander im Krankenhaus liegen, könnt ihr euch bei mir für die kostenfreie Lehrstunde bedanken.
    Immer schön bescheiden bleiben
    Ob ich selbst bescheiden bin, ob meine Selbsteinschätzung stimmt oder ob ich einfach einen gehörigen Selbsthass pflege – ich weiß es nicht. Ich kann nur sagen, wie ich mich selbst sehe. Mir ist bewusst, dass ich ein paar gute Kämpfe hingelegt habe, aber ich habe noch nie phänomenal gut gekämpft, so wie etwa Anderson Silva oder BJ Penn. Ich habe noch nie eine Schreckensherrschaft ausgeübt wie Chuck Liddell. Der Grund dafür ist einfach: Ich bin nicht so begabt wie die. Im Training gehe ich körperlich und mental an meine Grenzen, aber ich bilde mir nicht ein, der größte Kampfsportler zu sein, der je gelebt hat.
    Ehrlichkeit sich selbst gegenüber ist das beste Lebensprinzip, denn es bewahrt euch vor den schlimmsten Abstürzen. Haltet ihr euch nämlich für unbesiegbar und bekommt plötzlich euren Allerwertesten auf einem Tablett serviert, bricht eure ganze Welt zusammen. Dann habt ihr plötzlich tausend Ausreden, aber wer nimmt euch die dann ab? Niemand. Nicht einmal ihr selbst. Wenn ihr aber anerkennt, dass euer Gegner einfach besser war, lösen sich alle Lügen in Luft auf, und ihr seid glücklichere Menschen.
    Es kann zwar deprimierend sein, sich einzugestehen, dass man nie der Beste sein wird, aber es ist auch befreiend. Anstatt immer besser sein zu wollen als alle anderen, was eigentlich arrogant ist, könnt ihr euch darauf konzentrieren, so gut wie möglich zu werden. Auch wenn ihr die Anderson Silvas und BJ Penns der Welt niemals besiegen werdet, könnt ihr stolz darauf sein, das Beste aus eurem Talent gemacht zu haben. Freut euch über das, was ihr erreicht. Was wollt ihr mehr? Der Wunsch, zehn Zentimeter größer zu sein oder einen zwölf Zentimeter längeren Schwanz zu haben, macht euch nur unglücklich, Brüder.
    Solltet ihr meinen Rat verschmähen und die Welt so behandeln, als gehörte sie euch, wird man nach euch treten, wenn ihr am Boden liegt. Wenn ihr euch in der Niederlage demütig zeigt, wird man euch trotzdem treten – aber nicht ganz so doll.
    Bluuuuuuuut
    Es gibt jede Menge hämophobe Leute. Und nein, ich spreche nicht von denjenigen, die sich vor zwischenmännlicher Liebe gruseln. Hämophob ist jemand, der mit dem Anblick von Blut nicht zurechtkommt. Es gibt mehrere Stufen dieser Phobie. Manch einem ist der Anblick von Blut einfach unbehaglich, während bei anderen Herzschlag und Blutdruck absacken, sodass sie in Ohnmacht fallen. Wenn man an die Tausende von verschiedenen Ängsten denkt, mit denen sich Leute herumschlagen müssen, ist diese eine von den sinnvolleren. Die Betroffenen fürchten sich vor Blut, weil es sie an die eigene Verletzbarkeit und Sterblichkeit erinnert, und das ist prinzipiell ja nicht unsinnig. Jedenfalls sinnvoller, als sich vor Männern zu entsetzen, die im stillen Kämmerlein Körperflüssigkeiten austauschen.
    Ich persönlich hatte nie Probleme mit Blut. Das liegt wohl teilweise daran, dass ich in meiner Jugend regelmäßig verprügelt wurde. Und mit »regelmäßig« meine ich wöchentlich. Ganz im Ernst, ich wurde an den staatlichen Schulen von Georgia so oft vermöbelt, dass mich meine Mutter schließlich auf eine katholische Schule schickte. (Bitte vergeben Sie mir die schlimmen Wörter in diesem Buch, Schwester Margaret.) Aber ich habe auch davon profitiert. Wenn einem die stadtbekannten Schlägertypen das Gesicht ein halbes Dutzend Mal zu Brei

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