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Griffin, Forrest u. Krauss, Erich

Griffin, Forrest u. Krauss, Erich

Titel: Griffin, Forrest u. Krauss, Erich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Voll auf die Zwölf
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naturgemäß dazu, euch zu einem Meister auf seinem Gebiet zu machen. Doch je mehr ihr an einem Aspekt des Kampfsports arbeitet, desto weniger könnt ihr die anderen beackern. Wenn alle eure Trainer so drauf sind, werdet ihr sehr schnell übertrainiert sein. Um dies zu vermeiden, müsst ihr euer Trainingspensum ständig kontrollieren. Wenn ihr meint, dass euch in einem Teilbereich des Trainings zu viel abverlangt wird, solltet ihr nicht brav weitermachen, sondern eure Trainer zu einem gemeinsamen Meeting bitten. Das mag euch vielleicht schwerfallen, denn schließlich seid ihr Schüler und die Trainer eine Art Lehrer, aber wenn es gute Trainer sind, werden sie in eurem Interesse handeln. Ein solches Meeting kann anstrengend werden, es können sogar langwierige Diskussionen über die richtigen Prioritäten entstehen, und ich kann nur empfehlen, genug Geduld mitzubringen. Lasst die Trainer die Sache unter sich klären, und seid offen für das, was sie gemeinsam vorschlagen. Wenn sie sich nicht auf einen einheitlichen Trainingsplan einigen können und euer Training weiterhin darunter leidet, wisst ihr, dass ihr auf euch allein gestellt seid und im falschen Studio trainiert.
    Woran erkennt man die Schwanzlänge eines Mannes? Daran, wie er mit Niederlagen umgeht
    (Anmerkung: Macht euch nie Gedanken über den Schwanz eines
    anderen Mannes, es sei denn, er hatte was mit eurer Alten)
    Selbst wenn ihr die gemeinsten Submissions der Welt draufhabt und so stark seid wie ein Silberrücken – ihr müsst nur lang genug als MMA-Profi unterwegs sein, um irgendwann auch mal besiegt zu werden. An diesem Tag solltet ihr euch selbst und euer Training auf den Prüfstand stellen. Wenn ihr euch bestmöglich auf den Kampf vorbereitet habt und trotzdem übelst k. o. geschlagen wurdet, macht euch keinen Kopf. So was passiert den Besten der Besten. Es ist ganz normal, dass man direkt nach einer Niederlage eine Art Übelkeit in der Magengrube verspürt und seinem Gegenüber nur schwer in die Augen schauen kann. Falls dieses Gefühl aber länger anhält, will euch euer Unterbewusstsein etwas sagen. Ihr solltet euch fragen: Habe ich die Sache wirklich ernst genommen? Habe ich mich richtig ernährt? Habe ich mich im Training in jeglicher Hinsicht genug gefordert?
    Damit es beim nächsten Mal besser läuft, müsst ihr euch das Video des Kampfes anschauen und eure Leistung analysieren. Es kann echt hart sein, wieder und wieder mitanzusehen, wie ihr von einer harten Rechten ins Reich der Träume geschickt werdet, aber nur so findet ihr heraus, ob die Flüsterstimme in eurem Kopf recht hat oder nicht. Ich habe meinen Kampf gegen Jardine angeschaut, und was ich da sah, gefiel mir gar nicht. Immer wenn ich mich aus dem Clinch befreite, machte ich einen Schritt nach rechts und lief so in seine starke Linke. Um alles noch schlimmer zu machen, tat ich das ohne Deckung und schenkte ihm damit praktisch einen Schlag in mein Gesicht. Außerdem war meine Beinarbeit miserabel. Schon vor dem Kampf wusste ich, dass er viel treten würde, und ich hatte mir vorgenommen, ihn dabei zu überbieten. Nur leider ließ ich bei jedem Tritt die Hände sinken. All diese Versäumnisse führten schließlich zu dem einen gnadenlosen Treffer, der mich niederstreckte. Auf diese Vollnarkose folgte das böse Erwachen. In der Vorbereitung auf einen Kampf redet man sich leicht ein, dass man sein Bestes gibt, doch nach einer Niederlage liefert der Bildschirm immer den Gegenbeweis. Es geht nämlich nicht darum, wie sehr man sich anstrengt, sondern darum, dass man das Richtige tut – das, was euch voranbringt und stärker macht.
    Also stellte ich sofort meinen kompletten Trainingsplan um und konzentrierte mich auf all die Details, die ich bisher übersehen oder vernachlässigt hatte. Wenn ihr euch meinen darauffolgenden Kampf anschaut, den gegen Hector Ramirez, werdet ihr sehen, welche Wirkung solche kleinen Änderungen haben können. Ich hatte alle Aspekte meines Trainings überdacht und konnte anschließend mit klaren, knackigen Kombinationen punkten. Natürlich ist das ein Lernprozess, und man kann nicht erwarten, beim ersten Mal gleich alles richtig zu machen. Lasst euch einfach nicht entmutigen, wenn etwas mal nicht funktioniert, und fangt noch einmal von vorne an.
    Von Kampfsportlern hört man oft, dass sie durch Niederlagen am meisten gelernt hätten, und das ist meistens die Wahrheit – zumindest bei denen, die sich durch ihre Niederlagen weiterentwickelt haben. Der

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