Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Grim - Das Erbe des Lichts

Grim - Das Erbe des Lichts

Titel: Grim - Das Erbe des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gesa Schwartz
Vom Netzwerk:
grüne Blitze an Theryon vorbei auf die Panther zu. Krachend schlugen die Zauber in die Tiere ein, grüne Schübe aus Licht zuckten über ihre Körper. Die Panther brüllten vor Schmerzen, schon stürzte der erste in die Finsternis unter ihnen. Von ferne hörte Mia, wie Grim und Alvarhas sich mit Feuerzaubern zusetzten. Die roten und goldenen Magieschübe flackerten am Himmel wie Wetterleuchten.
    Da stieß der verbliebene Panther einen Schrei aus. Sein Reiter trieb ihm ein Messer ins Fleisch, schwarzes Blut quoll aus der Wunde, doch der Panther riss die gerade noch vor Schmerz verdrehten Augen auf und tat einen Satz nach vorn. Theryon hob noch die Arme, um ihn abzuwehren, aber es war zu spät. Der Panther prallte gegen Theryons Schutzwall, doch noch im Fall schlug er nach Asmaels Flanke und grub seine Krallen tief ins Fleisch des Hippogryphen. Asmael stieß einen schrecklichen Schrei aus, der Panther stürzte mit seinem Reiter auf die Erde nieder, ein langsam erlöschendes Licht in der Dunkelheit. Dann sah Mia, wie schwarze Adern aus Gift über Asmaels Körper liefen, sie breiteten ein Netz des Todes über ihm aus. Theryon ging in die Knie, er schien die Schwankungen und die Windböen nicht zu spüren, die seinen sicheren Stand erschwerten. Seine Hand legte sich auf Asmaels Rücken und hinterließ einen goldenen Abdruck, der sich jedoch sofort wieder schwarz färbte. Mia fühlte Gedanken auf sich einprasseln, wilde, freie Gedanken, sie klangen wie vom Sturm getragen. Noch ehe sie wusste, dass es Asmael war, der in seiner schönen und fremden Sprache mit ihr redete, bäumte der Hippogryph sich auf und sackte gleich darauf in sich zusammen. Theryon sprang vor, packte Mia an der Hüfte und riss sie von Asmaels Rücken. Sie sah noch den gefrorenen Boden, der wie eine todbringende Mauer auf sie zuraste. Dann rief Theryon einen Zauber. Für einen Augenblick wurde die Erde von goldenem Licht durchflutet. Mia entglitt Theryons Griff, sie schlug auf dem Boden auf — und sank in ihn ein wie in Wasser. Gleich darauf wurde sie emporgezogen, schon verfestigte sich die Erde wieder. Eine Hand griff nach Mias Arm und riss sie auf eiskalten Grund.
    Schnell rappelte sie sich auf. Theryon rannte an ihr vorbei zu Asmael, der zusammengesunken in einiger Entfernung lag. Sein gerade noch schneeweißer Körper war bereits zur Hälfte vom Netz des Panthers überzogen. Es würde den Hippogryphen in die Tiefe reißen, das wusste Mia, es würde ihn töten. Kaum hatte sie das gedacht, zerriss ein Blitz den Himmel über ihr. Erhellt von grün flackerndem Licht sah sie Grim und Alvarhas, die sich im Kampf gegenüberstanden, der Alb auf seinem Ungeheuer von einem Panther und Grim mit nichts als seinen flammenden Fäusten — und seiner höheren Magie. Mia hielt den Atem an, als Grim die Arme ausbreitete und die Augen schloss. Seine Schwingen hielten ihn beinahe regungslos in der Luft, während Alvarhas ihn mit seinem Raubtier umkreiste, als wollte er sich jeden Augenblick vorstürzen. Mia wusste, dass Grim die Magie in sich rief, fast meinte sie, deren goldene Schleier selbst zu spüren, die sanft und glühend Grims Körper durchzogen. Sie hörte die Panther der anderen Alben, die sich keuchend über die Erde schoben, und taumelte auf Theryon zu, um einen Schutz um sie zu bilden. Doch den Blick wandte sie nicht von Grim und Alvarhas ab.
    Schon sah sie, wie sich die Muskeln des Panthers spannten, sein Maul öffnete sich, und sie sah Alvarhas, der plötzlich den Blick senkte und sie ansah. Sie erstarrte in ihren Bewegungen, es war, als hätte er sie mit Messern an eine unsichtbare Wand gefesselt. Alvarhas streckte die Hand vor, der Panther setzte zum Sprung an. Mia schrie, und im selben Moment riss Grim die Augen auf. Feuer loderte aus seinem Blick, doch diese Flammen verblassten gegen das Inferno, das aus seinen Fäusten brach, als er Alvarhas und den Panther im Sprung packte und seine höhere Magie in gewaltigen Schüben in ihre Körper schickte. Mia atmete nicht mehr, sie konnte es nicht. Dort oben in der Luft schwebte Grim, umlodert von seinen goldenen Flammen, und hielt Alvarhas und sein Untier an den Kehlen, um ihnen das Leben herauszupressen.
    Da hörte sie wieder das Keuchen der anderen Panther, sie waren nah, viel zu nah. Mit einem Schrei fuhr sie herum, ließ drei Scherben aus Eis aus ihren Fingern schießen und traf einen der Panther im Gesicht. Heulend warf er sich herum, sein Reiter wurde zwischen dem Tier und dem Boden eingequetscht.

Weitere Kostenlose Bücher