Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Grim - Das Erbe des Lichts

Grim - Das Erbe des Lichts

Titel: Grim - Das Erbe des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gesa Schwartz
Vom Netzwerk:
murmelte Grim fassungslos und stieß die Luft aus, da ihm kein auch nur einigermaßen elegantes Wort einfiel, das seine Gemütslage beschrieben hätte.
    »Ich habe versprochen, ein Reittier aufzutreiben«, erklärte Theryon mit zum Wahnsinnigwerden ruhiger Stimme. »Und das habe ich getan. Dies ist Asmael. Er ist ein Ritter vom Hof König Lorpors, des Herrschers über das Volk der Hippogryphen, und stammt von den höchsten Gipfeln des Riesengebirges. Seit Langem sind wir einander freundschaftlich verbunden, und nun ist er gekommen, um uns nach Irland zu tragen. Hippogryphen sind hochintelligente Geschöpfe, die keine bösen Absichten in sich tragen. Allerdings erachten sie nur die wenigsten Kreaturen als wertvoll genug, um mit ihnen zu sprechen. Wundert euch also nicht, wenn er in eurer Gegenwart schweigt.«
    Grim schnaufte verächtlich, aber Mia lächelte. »Ihr seid genau im richtigen Augenblick gekommen.«
    Sie legte Grim die Hände auf die Stelle, an der ihn der Pfeil getroffen hatte, und schickte einen Heilungszauber durch seinen Körper. Grim schloss die Augen. Er hörte Asmaels Schwingen wie das Rauschen von Wäldern, während sie über die Stadt dahinflogen. Seine Bewegungen waren fließend, als durchschwömme er einen unsichtbaren Fluss. Vorsichtig bewegte Grim die Schwingen.
    »Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren«, grollte er. »Die Nacht wird nicht ewig dauern, und zumindest einer von uns ist auf die Dunkelheit angewiesen, was seine Flugkünste betrifft. Und ich hasse es, nicht selbst zu fliegen.«
    Mit diesen Worten ließ er sich von Asmaels Rücken gleiten und schwang sich auf seinen noch schmerzenden Schwingen durch die Luft. Doch Mias Zauber war stark gewesen, er spürte die Heilung wie flüssiges Gold in seinem Körper.
    Remis ließ sich auf seiner Schulter nieder, ein schelmisches Grinsen lag auf seinem Gesicht. »Und du meinst, dass du schnell genug sein wirst?«, fragte der Kobold mit verschmitztem Zwinkern. »Schnell genug, um es mit einem Hippogryphen aufzunehmen?«
    Gerade wollte Grim ihm statt einer Antwort eine Lehrstunde in rasend schnellen Kobold-Loopings geben, als ein Brüllen die Nacht durchdrang. Erschrocken sah Grim zurück und erkannte drei dunkle Gestalten mit ledernen Schwingen, die über die Dächer von Paris hinwegjagten.
    Alvarhas folgte ihnen.

Kapitel 22

    rei Alben auf geflügelten Panthern hetzten ihnen nach, allen voran Alvarhas, dessen kristallenes Auge Mia umfasst hielt, während er eine goldene Flammenpeitsche über seinem Kopf wirbelte. Sein Panther riss das Maul auf und brüllte, dass die Luft erzitterte, und Mia sah gerade noch, wie Alvarhas' Schergen Eisgeschosse aus ihren Fäusten schleuderten, ehe Asmael auf Theryons Befehl die Schwingen an den Körper legte und auf den Boden zuraste. Grim flog über sie hinweg, Mia spürte die Hitze des Flammenzaubers, den er wirkte, und sah Remis, der schreckensbleich in seiner Manteltasche verschwand. Kurz über der Erde bremste Asmael ihren Sturz ab und schoss über ein gefrorenes Feld vor den Toren der Stadt dahin. Mia warf einen Blick zurück. Die Luft brannte in grünem Feuer, Grim erhob sich zwischen seinen Flammen wie ein Racheengel und erwartete die Alben mit brennenden Fäusten. Doch diese zerschlugen seine Flammen mit gleißenden Peitschen, und während Alvarhas sich Grim zum Kampf stellte, jagten die anderen Alben Asmael hinterher.
    Mit schreckgeweiteten Augen sah Mia die aufgerissenen Mäuler der Panther, hörte ihr geiferndes, gieriges Keuchen und das Zischen ihrer glühenden Krallen in der Luft. Im nächsten Moment raste ein blaues Geschoss an Mias Gesicht vorbei, traf ihre Wange und zerstob über Asmaels Kopf in glühende Funken. Blut rann über Mias Wange, sie fühlte, wie sich ihr Magen um sich selbst drehte, als Asmael beinahe senkrecht in die Luft schoss. Theryon schleuderte einen Hitzezauber zurück, doch die Reiter setzten hindurch, als wären die Flammen nichts als eine Wand aus kühlem Nebel. Schon schlug der vorderste Panther nach Asmaels Flanke. Theryon sprang auf den Rücken des Hippogryphen, fuhr herum und entfachte zwei glühende magische Degen in seinen Händen. Flackernd zerschnitten sie die Luft, als er nach dem Panther stach, doch das Wesen war schnell und wich ihm immer wieder aus.
    Mia krallte sich mit beiden Händen an Asmaels Rücken fest, schwang die Beine auf die linke Seite und drehte sich um, sodass sie rücklings auf ihm saß. Mit fester Stimme beschwor sie ihre Magie und schickte zwei

Weitere Kostenlose Bücher