Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Grim - Das Erbe des Lichts

Grim - Das Erbe des Lichts

Titel: Grim - Das Erbe des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gesa Schwartz
Vom Netzwerk:
der Brücke empor, goldene Streben verbanden sich mit dem Ufer des Flusses.
    »Lauft!«, brüllte er den Menschen zu, die fassungslos auf die Beine kamen. »Lauft um euer Leben!«
    Diese Worte brachten Bewegung in die Menge. Grim spürte die Tritte ihrer Füße auf der Brücke, fühlte auch, wie sich das glühende Metall in seine Hände fraß. Wütend starrte er in die Flammen der Liffey.
Zur Hölle noch eins,
dachte er mit allem Zorn, den er auftreiben konnte.
Ich bin ein Kind des Feuers! Wenn jemand die Menschen auf dieser Brücke retten kann — dann doch wohl ich!
    Gleich darauf hörte er peitschende Flammen nach seinem Zauber ausschlagen. Die Alben hinter ihm zielten auf die fliehenden Menschen, sie wollten die Verbindungen zum Festland zerstören. Auf der linken Seite hatten sie es bereits geschafft.
Beeilt euch,
schoss es Grim durch den Kopf, als die ersten Menschen das Ufer erreichten. Er hörte, dass Theryon Jakob und Mia mit sich zog, auch Hortensius, Carven und Remis erreichten das Ufer. Nur noch wenige Menschen befanden sich auf der Brücke, gleich konnte er ... Der Rest seines Gedankens ging im Tosen eines Feuerzaubers unter, der auf ihn zuraste. Er stieß einen Schrei aus, der den Flammenball dicht vor seinem Gesicht teilte und an seinen Wangen vorbeischießen ließ. Keuchend atmete er ein — und erstarrte.
    Alvarhas hielt über den Fluss direkt auf ihn zu. Seine Hände hatte er rechts und links neben seinem Panther ausgestreckt und brüllte mächtige Zauber. Das Feuer des Flusses loderte auf, schon türmten sich meterhohe Wellen, die rasch weiter anwuchsen und wie ein lebendiges Wesen auf die Stimme des Albs reagierten. Inmitten einer riesigen Feuerwand blieb Alvarhas stehen. Zuckend traten gewaltige Feuerbeine auf Grim zu, ein Ungeheuer erstand aus den Flammen — es war, als hätte der Alb eine Bestie aus Hitze und Tod geschaffen, die nur darauf wartete, entfesselt zu werden, um die fliehenden Menschen auf der Brücke ebenso wie Grim auf einen Schlag in einem magischen Flammenmeer zu verbrennen. Wütend zog er die Brauen zusammen und fixierte Alvarhas mit düsterem Blick. Dieser Alb würde ihn nicht ums Leben bringen, so viel stand fest.
    Da riss Alvarhas die Faust hoch zum Zeichen, dass das Feuer befreit werden sollte — und Grim stieß einen Schrei aus, der seine Lunge in Brand setzte und die Häuser rings am Ufer erzittern ließ. Goldenes Feuer schoss aus seinem Schlund und warf sich der Flammenwand des Albs wie eine gewaltige Druckwelle entgegen. Die Menschen auf der Brücke rannten, so schnell sie konnten, Grim fühlte, wie sie ans Ufer sprangen. Funken sprühten durch die Luft, als seine Magie sich in Form einer riesigen goldenen Welle auf das rote Feuer des Albs warf. Donnernd umschlangen Grims Flammen Alvarhas' Feueruntier, das immer wieder mit seinen Klauen ausschlug und den Fluss aufpeitschte, doch Grims Zauber ließ es nicht los. Unbarmherzig drückte er seinen Gegner in die Lava zurück, aus der er gekommen war, und grub seine flammenden Klauen tief in dessen Fleisch, bis das Ungeheuer sich schwarz verfärbte und nichts von ihm übrig blieb als ein gewaltiger Wirbel aus Asche, in dessen Mitte Alvarhas auftauchte. Grim umfasste die Brücke fester und schleuderte sie mit voller Wucht auf den Alb. Er sah noch, wie Alvarhas trotz Schutzzauber von dem Geschoss mitgerissen wurde und in einiger Entfernung im Fluss unterging. Dann breitete er die Schwingen aus und erhob sich aus den Flammen.
    Glühende Lava floss von seinem Körper auf die Straße. Noch immer liefen schreiende Menschen vor den Alben davon, die immer wieder Einzelne aus der Menge der Fliehenden rissen und sie in die Nacht verschleppten. Atemlos suchte Grim die Straßen und Dächer nach Mia und den anderen ab, aber er konnte sie nirgendwo entdecken. Hatten die Alben sie in ihre Gewalt gebracht? Wütend ballte Grim die Klauen. Nein, sie mussten sich versteckt haben, er würde ...
    Weiter kam er nicht, denn in diesem Moment schlug eine Feuerfaust mit solcher Wucht neben seinem Gesicht in einer Wand ein, dass er von splitternden Steinen getroffen wurde. Alarmiert fuhr er herum und sah Alvarhas, der mit hassverzerrtem Gesicht auf ihn zustürzte. Grauer Nebel strich über dessen verbrannte Haut, die in rasender Geschwindigkeit heilte. Grim stieß einen Fluch aus und eilte dicht über den Häuserdächern davon. Der Alb folgte ihm und schleuderte Flammenkugeln hinter ihm her, denen Grim nur durch waghalsige Ausweichmanöver entkommen

Weitere Kostenlose Bücher