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Grim - Das Erbe des Lichts

Grim - Das Erbe des Lichts

Titel: Grim - Das Erbe des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gesa Schwartz
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parierte Alvarhas' Hieb und traf den Alb an der Schulter. Wutschnaubend fuhr Alvarhas zurück, doch Tomkin setzte ihm bereits nach. Blitzschnell zog er sein Schwert über die Messer auf der Brust seines Gegners, die aus ihrem Riemen glitten und klirrend zu Boden fielen. Tomkin trieb Alvarhas zurück, ergriff drei der Messer und drängte seinen Gegner über den Platz, bis dieser mit dem Rücken gegen eine Hauswand stieß. Im selben Moment schleuderte Tomkin die Hand mit den Messern nach vorn. Grim hörte das silbrige Klirren, als sie die Luft zerschnitten — und direkt neben Alvarhas Gesicht, über seiner Schulter und neben seiner Hüfte in der Wand einschlugen. Keines der Messer hatte auch nur die Haut des Albs gestreift, dessen Gesicht sich nun zu einer Fratze aus Zorn verzerrte. Wutentbrannt sprang er vor, seine Uniform zerriss an der Schulter, an der ein Messer den Stoff durchbohrt hatte. Grim hörte Tomkin schnell atmen, als Alvarhas hoch in die Luft sprang. In einer raschen Folge aus Wirbelattacken raste er auf den Barden nieder, bis dieser stolperte und zu Boden fiel. Im letzten Moment riss Tomkin sein Schwert hoch und trieb Alvarhas zurück. Der Alb taumelte, er fiel auf den Rücken, und sein Rapier glitt aus seiner Hand. Klirrend landete es auf den Steinen, ein Geräusch, das Grim zusammenfahren ließ. Tomkin stand über ihm, er hielt die Klinge seines Schwertes an Alvarhas' Kehle.
    Der Alb rührte sich nicht. »Wer bist du«, zischte er tonlos, »dass du so gut kämpfen kannst?«
    Grim hielt den Atem an. Er wusste, dass Alvarhas nach einer List suchte, um den Barden zu übertölpeln, irgendetwas, um aus dieser misslichen Lage zu entkommen, ohne die Regeln zu brechen, die er selbst für diesen seltsamen Kampf erdacht hatte.
Tu es,
flüsterte Grim in Gedanken und fixierte Tomkin mit seinem Blick.
Und wenn du ihn schon nicht töten kannst — füge ihm Schmerzen zu, diesem verfluchten Albengewächs, bis dein Schwert schwarz ist von seinem Blut!
    »Ich bin niemand, Herr«, erwiderte Tomkin leise. »Aber ich kenne Euch gut. Und ich werde nicht weiter gegen Euch kämpfen, wenn das Ziel darin besteht, dass einer von uns stirbt.«
    Mit lautloser Geste ließ der Barde das Schwert sinken. Grim krallte seine Klaue ins Mauerwerk der Gasse, um nicht zu brüllen.
Verfluchter Narr von einem Menschen!
    Alvarhas war so schnell bei seiner Waffe, die er im nächsten Augenblick an Tomkins Kehle hielt, dass es Grim wie ein Zauber vorkam. Doch er tötete den Barden nicht. Etwas ließ ihn zögern, und da, erst leise und heiser, dann immer klarer, begann Tomkin zu singen. Es war eine Melodie aus uralter Zeit, das konnte Grim hören, und ein seltsamer Zauber legte sich auf die Szene, als Tomkin die Zeilen vortrug.
    »Ein Traum, geboren aus den Sehnsüchten der Nacht, geweiht im Blut der Ewigkeit, durch Schlachten und Tränen der Zeit gewandert, um dich zu finden — dich und dein ... Herz.«
Er hielt inne und lächelte. »Ich habe viele Lieder über Euch gehört und selbst gesungen«, sagte er dann. »Und ich habe lange auf diese Zeit gewartet, die mit Euch hereingebrochen ist — auf die Zeit, da die Magie in unsere Welt zurückkehrt.« Er wandte sich halb zu der Menge der Menschen um, das Schwert wie eine große Last in seiner Hand, die seinen Körper halb zu Boden zog. »Die Feen haben unsere Welt verlassen«, sagte er, als wäre Alvarhas' Klinge an seiner Kehle nicht mehr als eine Illusion. »Sie haben es getan, weil sie wussten, dass die Welt mehr sein muss als das, was wir aus ihr gemacht haben. Wie hat unsere Stadt sich verwandelt, wie verzaubert ist jeder Platz, seit die Feen zurückgekehrt sind! Und wie verändert sind wir selbst in unserem Inneren gewesen, ehe der Schrecken über Dublin hereinbrach und uns unsere Kinder raubte. Die Magie der Feen hat uns verwandelt. Sie hat uns zurückgegeben, was uns fehlte.« Er sah Alvarhas an, eine tiefe Ruhe stand auf einmal in seinem Blick. »Ich habe von Euch geträumt«, fuhr er mit leisem Lächeln fort. »Es waren Träume voll dunkler Schönheit, voll Gefahr und Geheimnis. Ich habe Eure Welt gesehen, eine Welt in rauschenden Tüchern, und ich habe mich in die Welt der Feen gesehnt, von der schon mein Großvater mir erzählte, lange bevor ich seine Worte verstand. Wir haben viel verloren, wir Menschen, und Ihr habt es uns vor Augen geführt, indem Ihr zurückgekehrt seid. Offenbar ist großer Hass zwischen unseren Völkern — zwischen den Menschen und der Anderwelt. Und nun seid

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