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Grim - Das Erbe des Lichts

Grim - Das Erbe des Lichts

Titel: Grim - Das Erbe des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gesa Schwartz
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musste.
    Er hörte, wie die Angriffe der Alben und Feen von dem aktivierten Schutzschild zurückgeworfen wurden, der Boden bebte unter den Einschlägen. Mit zusammengekniffenen Augen sah er, wie ein leuchtend grünes Licht auf ihn zuschoss und dicht vor seinem Gesicht stehen blieb.
    »Und da sag noch mal jemand, Kobolde wären im Kampf nicht zu gebrauchen«, sagte Remis mit einem Grinsen und deutete auf das Schiff. »Meine Nase und ich haben die Zwerge zu euch geführt, und ...«
    Grim packte den Kobold mit der Klaue und bewahrte ihn in letzter Sekunde vor dem Feuertod durch einen Flammenwirbel, der direkt auf ihn zugerast war. »Wie ich schon sagte«, erwiderte Grim und lächelte. »Ohne dich bin ich aufgeschmissen.«
    Remis strahlte über das ganze Gesicht. Dann riss er in schneller Geste die Hand an den Haaransatz, zwinkerte übermütig und jagte über das Kampfgewühl hinweg, um sich in Sicherheit zu bringen. Gleich darauf wurden zahlreiche schwarze Seile über die Reling des Schiffes geworfen. Theryon sprang vor, legte einen flammenden Kreis um Grim, Carven und sich selbst und weitete diesen unter lauten Beschwörungen aus, während das Feuer mannshoch aufloderte und die Alben in ihrer Nähe zurücktrieb. Grim spürte die Macht dieses Zaubers, rasch hob er die Klauen und verstärkte ihn mit seiner eigenen Magie. Aus dem Augenwinkel sah er, wie die Zwerge sich an den Seilen direkt neben ihm herabließen, bis sie sich wie ein schützender Ring vor dem Flammenkreis aufgebaut hatten. Ihre Äxte schimmerten im Schein des Feuers, als warteten sie nur darauf, sich auf die Feinde hinter dem Kreis zu stürzen.
    »Hier gibt es also Albenunkraut zu beseitigen«, sagte da eine Stimme neben Grim.
    Er wandte den Blick und schaute in das Gesicht Folpurs. Der Zwergenbaron Dublins trug eine goldene Rüstung, und in seinen Augen blitzte ein Kampfeswillen, der Grim lächeln ließ. Doch ehe er etwas erwidern konnte, hörte er die Stimme der Schneekönigin, die wild und ungezügelt wie eine Welle über die Köpfe der Kämpfenden hinwegbrach. Sie hatte ihr Ritual beinahe beendet — sie mussten sich beeilen. Folpur nickte, als hätte er Grims Gedanken gelesen. Ohne ein weiteres Wort stieß er einen grollenden Zauber aus, den die Zwerge um ihn herum in rascher Folge wiederholten. Dann schlug der Baron die Fäuste zusammen und sprang in die Luft. Die übrigen Zwerge taten es ihm gleich. Mit einem Brüllen, das Gebirge zerbrochen hätte, wirbelten sie einmal um die eigene Achse und landeten donnernd auf dem Boden. Im selben Moment ließen Theryon und Grim den Flammenzauber fallen. Der Boden unter ihren Füßen begann zu glühen, die Steine innerhalb des Zwergenkreises hoben sich — und gleich darauf lief eine Vibration durch das Erdinnere, die den Boden des Platzes wie eine Welle aufwühlte und alle nahe stehenden Alben und Feen von den Füßen riss.
    Blitzschnell glitt der Kreis der Zwerge in spiralförmigen Bewegungen über die Gestürzten hinweg und wehrte die Alben und Feen ab, sobald sie auf die Beine kamen. Grim packte Carven an der Schulter. Er konnte die Aufregung spüren, die den Atem des Jungen flach werden ließ, als der Tempel vor ihnen auftauchte, und auch Theryons Anspannung lag fühlbar in der Luft. Nur noch wenige Schlachtreihen, dann hatten sie ihr Ziel erreicht und ...
    In diesem Augenblick erhob sich die Königin in ihren Bannkreisen mit einem gewaltigen Knall in die Luft und schwebte in ihrem fließenden weißen Kleid zwischen den gläsernen Tanks. Sie richtete ihren Blick auf die Kämpfenden, es war, als suchte sie etwas — oder jemanden. Als Grim ihren Blick auf sich spürte, glitt ein Schauer über seinen Rücken. Sie lächelte, dann riss sie die Arme in die Luft und schrie so markerschütternd einen Zauber, dass Grim vor Schmerzen die Klauen an die Ohren presste. Er sah den Wirbel, der über den Händen der Königin in der Luft entstand, sah das schwarze, wehende Haar, das sich aus ihm herausbildete, und das grausame, schneeweiße Gesicht Morrígans. Im nächsten Moment wurde er von einer gewaltigen Druckwelle erfasst und neben Theryon durch die Luft geschleudert. Er packte Carven am Kragen und milderte den Sturz des Jungen mit seinem Körper ab. So schnell er konnte, kam er auf die Beine und sah gerade noch, wie Morrígan als schwarze Schattengestalt innerhalb der Kreise schwebte, die Hände verlangend nach den Kindern ausgestreckt, den Mund zu einem Maul aus Gier verzerrt. Die Schneekönigin schwebte zu

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