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Grim - Das Erbe des Lichts

Grim - Das Erbe des Lichts

Titel: Grim - Das Erbe des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gesa Schwartz
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Grim erschien es, als würde der Feenkrieger mit mehreren Stimmen zugleich singen, denn seine Worte wurden zu einem Kanon, wild und voll von schrecklichem Geheimnis. Da sprach Theryon das letzte Wort. Langsam und dunkel rollte es über seine Lippen.
    »Fharsa«, flüsterte er.
    Im selben Moment riss er die Hände nach oben. Grim sah einen gleißenden Blitz, der aus Mias Brustkorb schoss und sich mit unmenschlichem Kreischen ins Zimmer stürzte. In rasender Geschwindigkeit verwandelte der Blitz sich in eine riesige Flamme, Grim sah ein Gesicht darin, eine Gestalt — es war die Feenkönigin. Sie hielt die Augen geschlossen, Zorn flackerte über ihre Züge. Abrupt hob sie den Kopf, sie schaute in Grims Richtung. Schon sah Grim dunkles Feuer hinter ihren Lidern aufflackern, ein tödliches Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht.
Seht sie nicht an.
Grim hörte ein Flüstern, sein Name klang durch den Raum, doch es war nicht die Königin, die ihn rief. Mia war es. Entschlossen riss er den Blick los — gerade als die Lider der Fee sich öffneten und schwarzes Licht aus ihren Augen auf ihre weiße Haut fiel.
    Da kreischte die Fee mit ohrenbetäubender Lautstärke und wollte sich auf Mia stürzen, doch Theryon war schneller. Mit geschmeidiger Bewegung sprang er der Fee in den Weg, die umgehend zurückwich. Für einen Moment meinte Grim, etwas wie Erstaunen im Gesicht der Königin ablesen zu können.
    »Dann ist es also wahr«, hörte er ihre Stimme und wusste, dass sie zu Theryon sprach. »Du lebst.«
    Theryon rührte sich nicht, aber Grim sah die Abwehr in seinem Gesicht, gepaart mit einem dunklen Schleier der Verachtung. »Nicht überall vergeht die Zeit in schwarzen Stunden und Minuten«, erwiderte er. »Es überrascht mich nicht, dass die Ewigkeit dich nicht verändert hat.«
    Die Fee bewegte sich langsam auf Theryon zu. Sie lächelte sanft und betörend. »Es ist lange her«, flüsterte sie und strich beinahe zärtlich über seine Wange.
    Grim glaubte, etwas wie Sehnsucht in Theryons Augen zu erblicken. Doch dann wurde der Blick des Feenkriegers kalt. »So ist es«, flüsterte er und hob langsam die linke Hand. »Aber nicht lange genug!«
    Donnernd schlug seine Stimme gegen die Wände, als er den Zauber sprach. Goldene Schnüre flogen durch die Luft und wickelten sich um die Königin, bis sie unter markerschütterndem Geschrei auf eine faustgroße Flamme schrumpfte. Schnell stülpte Theryon ein rußgeschwärztes Glas über sie, entfachte ein Silberfeuer zwischen den Fingern und überzog das Gefängnis mit dessen Flammen. Grim schauderte, als er die Schreie der Fee hörte, die langsam verstummten. Im nächsten Moment sog Mia die Luft ein und öffnete die Augen. Grim strich ihr über die Stirn, das Fieber wich rasch aus ihrem Körper.
    »Was ist passiert?«, fragte sie heiser und trank einige Schlucke von dem Wasser, das Theryon ihr reichte. In knappen Worten berichtete der Feenkrieger, was geschehen war.
    Mia richtete sich auf. »Ich habe sie geschützt?«, fragte sie ungläubig. »Durch mich können sie in dieser Welt bleiben? Aber Jakob ...«
    Theryon nickte kaum merklich. »Vermutlich befindet er sich noch immer in der Gewalt der Königin.«
    »Ich dachte, die Fee wäre jetzt ... tot«, sagte Remis und schaute auf den schwarzen Glasbehälter.
    Theryon lächelte. »So einfach ist es leider nicht«, erwiderte er. »Das, was ich gefangen habe, war nur die Macht, die sie in die Scherbe gelegt hat.«
    Grim zog die Brauen zusammen. Düster schaute er auf Mias Brustkorb, in dem noch immer das glitzernde Stück Eis steckte, doch ehe er etwas sagen konnte, schüttelte Theryon den Kopf.
    »Ich habe den Einfluss der Königin aus der Scherbe verbannt«, sagte er. »Doch die Scherbe selbst kann ich nicht entfernen. Sie wird erst verschwinden, wenn ...« Er hielt kurz inne, für einen Moment flackerte etwas hinter seiner bleichen Haut auf wie unheilbarer Schrecken. Dann fuhr er sich über die Augen. »Die Stärke dieser Fee reicht weiter, als ihr vielleicht glaubt. Sie hasst die Menschen seit alter Zeit, und seit damals trachtet sie danach, ihnen zu schaden. Und genau das wird sie jetzt tun.«
    Mia setzte sich ein wenig auf. »Aber wie? Was hat sie vor? Und wer ist sie?« Sie hielt kurz inne. »Du redest, als würdest du sie kennen.«
    »Ja«, flüsterte Theryon, als hätte er nicht die Kraft, dieses Wort lauter auszusprechen. »Ich kenne sie. Und nicht nur ich.« Er hob den Blick und sah Remis an, der sich gerade auf Mias Schulter

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