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Grimes, Martha - Inspektor Jury 17 - Die Trauer trägt Schwarz

Grimes, Martha - Inspektor Jury 17 - Die Trauer trägt Schwarz

Titel: Grimes, Martha - Inspektor Jury 17 - Die Trauer trägt Schwarz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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hatte.
    »Miss Gessup, Sie haben im Tynedale Lodge gearbeitet.« Sie schrak zurück und wurde etwas argwöhnisch, fand Jury.
    »Das kann man wohl sagen.«
    Jury lächelte. »Lange waren Sie aber nicht dort, oder?«
    Ihre Stimme wurde im T rotz etwas lauter. »Ich hab den Job sowieso bloß zum Spaß angenommen.«
    »Laut Miss Tynedale sind Sie dann einfach nicht mehr gekommen.«
    Jenny tat es mit einer wegwerfenden Handbewegung ab. »Ach, die! Die führt sich auf wie die Dame des Hauses.«
    »Ist sie auch. Wieso mögen Sie sie nicht?« Jury konnte fast sehen, wie bei ihr die Klappe runterging. Schulterzuckend betrachtete sie ihre abgekauten Fingernägel. »Warum sind Sie denn weggegangen?«
    »Hab ich doch gesagt. Mir war's nicht so ernst mit dem Job.«
    »Wieso haben Sie ihn dann überhaupt angenommen?«
    »Na, um ein bisschen was dazuzuverdienen. Ich spar nämlich auf ein Auto.«
    »Und arbeiten Sie im Moment?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Haben Sie seit Ihrem Weggang vom Lodge gearbeitet?«
    »Ich find nichts, was mir passt.«
    Wie unlogisch diese Antwort in Anbetracht der Tatsache war, dass sie den Job als Gärtnerin angenommen hatte, obwohl der ihr ebenfalls nicht gepasst hatte, wollte Jury nicht weiter erörtern. Bei ihr war schnell der Punkt erreicht, an dem die Antworten entweder nichtssagend oder aber Lügen waren.
    »Erinnern Sie sich an Gemma Trimm?«
    »Gemma?« Jennys Miene hellte sich ein wenig auf. »Ja, natürlich. Wir waren so was wie Freunde. Ich konnte Gemma gut leiden, aber sonst hat sie keiner sonderlich beachtet. Traurig.« Ihre Stimme klang versonnen. »Dann fiel dieser Schuss. Die Polizei von Southwark meinte erst, es wären Einbrecher gewesen, und dann hieß es, ein paar Jungs hätten rumgeballert. Hm, Gemma dachte, jemand wollte sie umbringen. Ist doch verrückt.«
    »Und wenn der Schuss nicht versehentlich abgefeuert wurde? Wenn der Schütze hinter jemand anderem her war?«
    Ihre schmalen braunen Augenbrauen zogen sich verwundert zusammen.
    »Wäre es möglich, dass der Killer dachte, im Gewächshaus wären Sie gewesen?«
    Ihre Augen weiteten sich erschrocken. »Ach, das ist doch lächerlich.« Ohne ihn anzublicken, zupfte sie an einem Stückchen Haut an ihrem Fingernagel herum.
    Jury beließ es dabei. Er schwieg.
    »Na, jedenfalls«, fuhr sie fort, »wenn die auf jemand anders schießen wollten als auf Gemma, dann kommt ja auch Angus Murphy in Frage, nicht? Der war viel öfter im Gewächshaus als ich.«
    »Zu groß und kräftig. Den könnte man nicht mit Ihnen verwechseln.«
    »Wenn Sie etwas wissen, was Sie für jemanden anderen gefährlich machen könnte«, sagte Wiggins, »dann rücken Sie besser raus damit.«
    In dem Moment erschien eine Frau mit ein paar belaubten Zweigen im Arm, wie man sie zum Kränzewinden sammelt. Stechpalmen vielleicht. Sie stand in der Terrassentür und lächelte.
    Jury und Wiggins erhoben sich. Jenny blieb auf dem Sofa sitzen. »Meine Tante Mary.«
    Die Tante legte die Stechpalmenzweige auf einen Tisch neben der Tür und streckte die Hand aus.
    »Mary Gessup.« Sie sprach es mit einem weichen »Tsch« aus.
    Jury erwiderte ihr Lächeln und stellte sich und Wiggins vor. Er zeigte noch einmal seinen Ausweis vor.
    »Liebe Güte.« Ihr Blick wanderte von ihnen zu ihrer Nichte. »Was geht hier vor?«
    Jenny sagte: »Die wollen bloß wissen, was im Lodge passiert ist. Du weißt doch, wo sie geschossen haben.«
    »Aber das ist doch schon über zwei Monate her.«
    »Wir ermitteln im Fall Simon Croft. Er stand der Familie Tynedale sehr nahe.«
    »Croft. Ja, ich habe darüber gelesen, dass er tot ist. Er hatte etwas mit Finanzen in der City zu tun.« »Es besteht vielleicht eine Verbindung zu dem Schuss im Gewächshaus. Wir versuchen einfach, etwas Licht in die Sache zu bringen.«
    »Bitte, setzen Sie sich doch. Hätten Sie gern einen Tee?« Bevor Jury sagen konnte, nein, sie hätten gerade einen getrunken, redete sie weiter: »Jenny, geh doch und mach uns einen, ja?«
    Jenny stand verdrossen auf und ging hinaus. Ihre Tante sah ihr nach und meinte dann: »Ich dachte, Sie möchten vielleicht reden, ohne dass Jenny dabei ist. Es geht doch um mehr als um die Tatsache, dass Jenny im Lodge gearbeitet hat.«
    »Stimmt. Derjenige, der auf das Gewächshaus geschossen hat, hatte es vielleicht auf Ihre Nichte abgesehen.«
    Mary Gessup starrte ihn ungläubig an. »Auf Jenny? Aber wieso denn -?«
    »Das wollen wir ja herausfinden. Ich könnte mich allerdings auch völlig

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