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Grimes, Martha - Inspektor Jury 17 - Die Trauer trägt Schwarz

Grimes, Martha - Inspektor Jury 17 - Die Trauer trägt Schwarz

Titel: Grimes, Martha - Inspektor Jury 17 - Die Trauer trägt Schwarz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Wiggins, der sein Notizbuch gezückt hatte und auf Teufel komm raus die Stirn runzelte. »Wieso ist er aus Tynedale Lodge ausgezogen?«
    »Er wollte näher bei der City sein. Sagte er jedenfalls zu Mrs. MacLeish. Dort hat er gearbeitet.« Unzufrieden mit dieser Antwort, schrieb Wiggins sie trotzdem nieder.
    Jury fragte: »Wie oft haben Sie denn dorthin geliefert, Mr. Smith?«
    »Einmal die Woche, pünktlich wie die Uhr. Und zwischendurch auch noch, falls er mehr brauchte für Gäste oder Stehempfänge, ich glaube aber nicht, dass er viele hatte. Von Partridge's hat er sich ja auch beliefern lassen.«
    »Mrs. MacLeish muss doch mit Ihnen über ihn gesprochen haben.«
    »Mrs. Mac war nie eine von denen, die über ihre Arbeitgeber klatschen, was ich sehr bewundere.« »Ich auch«, bemerkte Jury mit einem etwas gequälten Lächeln, »aber das hilft uns jetzt nicht weiter. Trotzdem muss Ihnen beiden doch das eine oder andere aufgefallen sein.« Er wollte dem Mann keine Worte in den Mund legen.
    Mr. Smith hatte das Kinn in die Hand geschmiegt, sein Ellbogen ruhte auf dem Schreibtisch. Eingehend musterte er Jury, als wollte er seine Vertrauenswürdigkeit einschätzen. »Ich erinnere mich, ich saß mit Mrs. Mac in der Küche, als sie an die Haustür musste, um Maisie Tynedale zu sagen, Mr. Croft könne sie nicht empfangen, er fühle sich nicht wohl, aber das stimmte gar nicht, er saß nämlich in seiner Bibliothek und arbeitete.«
    Mr. Smith erinnerte sich noch weiter. »Das muss Ende Oktober gewesen sein - nein, Moment mal, Anfang November, genau, ich weiß nämlich noch, wir haben über Guy Fawkes gesprochen und die Feuerwerke und ob man sie am Fluss entlang sehen würde. Etwa um diese Zeit hat im Lodge oben einer geschossen. Naja, das war ja Stadtgespräch, nicht wahr? Schlimm, wie sich die Jugend heutzutage aufführt, manche. Es war in aller Munde, die Blumenknaben konnten sich gar nicht wieder einkriegen.«
    »Blumenknaben ?«
    »Na, die Lustknaben, die Blumenknaben, die zwei, denen der Blumenladen gegenüber gehört. Haben Sie mit denen schon geredet?«
    »Ja, kurz.«
    »Von denen hat Mr. Croft ja seine Blumen bezogen, bis ans Ende seiner Tage - Verzeihung, das sagt man eben so. Also, mit seinen Blumen, da war er schon sehr eigen.«
    »Mr. Peake und Mr. Rice?«
    »Ja, ja, die beiden. Die können Ihnen vielleicht was sagen, was ich nicht weiß.« An seinem Gesichtsausdruck ließ sich recht deutlich ablesen, dass Mr. Smith dies nicht im Entferntesten für möglich hielt. Er streckte sich in seinem Stuhl aus und strich sich ein paarmal flink über die Glatze. »Jetzt fällt mir wieder ein, die Blumenknaben haben ja geliefert, kurz bevor der Gute ermordet wurde.« Lächelnd wartete er auf die nächste Frage.
    »Sie haben uns sehr geholfen, Mr. Smith.« Jury erhob sich, Wiggins verstaute sein Notizbuch in der Innentasche seines Mantels und stand ebenfalls auf.
    Mr. Smith blieb jedoch sitzen, offenbar bereit, sich nicht vom Fleck zu rühren und bis in alle Ewigkeit Fragen zu beantworten.
    »Mr. Smith?« Sanft holte Jury ihn zurück in seine Gemüsehändlerexistenz.
    »Hä? Oh, Verzeihung. Ja, ich begleite Sie hinaus.«
    Pru schien die beiden ebenso ungern ziehen lassen zu wollen wie ihr Vater.
    Draußen sagte Wiggins: »Man könnte schon misstrauisch werden, wenn einer so bereitwillig Fragen beantwortet.«
    »Warum so zynisch?«, fragte Jury, der unbedingt bei Rot über die Straße wollte und nach einer Lücke zwischen einem heran donnernden Möbelwagen und zwei aus verschiedenen Richtungen kommenden Volvos Ausschau hielt. »Es gibt immer noch Leute, die es als willkommene Gelegenheit zum Klatschen sehen und denen es egal ist, ob die Polizei oder die Königinmutter ihnen zuhört. Los jetzt -«
    Sie machten einen Satz auf den gegenüberliegenden Bürgersteig.
    Der DELPHINIUM - Blumenladen war außen ebenso farbenfroh wie innen. Das Schild, das sich über eine Seite des Gebäudes hinzog, war mit Blumen, Pilzen und kleinen grünen Männchen bemalt, die Jury für Waldkobolde oder Außerirdische hielt.
    Drinnen duftete es einfach himmlisch, hier mischten sich die Wohlgerüche von Lavendel, Jasmin und Rosen. Odysseus hätte es bei den Lotophagen nicht besser ergehen können. Auf dem Boden standen große Krüge und hohe Blumenbehälter, und um in den rückwärtigen Teil des Ladens zu gelangen, mussten sich die beiden behutsam einen Weg durch einen von Kamelienstöcken gesäumten Gang bahnen. Tommy Peake und Basil Rice, zwei gut

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