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Grimes, Martha - Inspektor Jury 17 - Die Trauer trägt Schwarz

Grimes, Martha - Inspektor Jury 17 - Die Trauer trägt Schwarz

Titel: Grimes, Martha - Inspektor Jury 17 - Die Trauer trägt Schwarz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Joanna die Wahnsinnige, Vivian Rivington.
    »Stellen Sie sich vor, wir sind in dieser prächtigen Kapelle, Auge in Auge mit den Fresken. Schließen Sie nur die Augen-«
    Theo wollte nicht.
    »Und stellen Sie sich vor, Sie sehen Adam und Eva und die Vertreibung aus dem Paradies.« Trueblood hatte ganz ähnlich wie die Gestalt des Adam den Kopf in die Hände gestützt, und Joanna, die bei einem Lachkrampf den Kopf in den Nacken geworfen hatte, besaß eine verblüffende Ähnlichkeit mit der klagenden Eva. Melrose machte diese Inszenierung ziemlichen Spaß.
    »Und dann haben wir noch den Zinsgroschen -« Dick Scroggs war am Fenster ins Blickfeld getreten. »Und als nächstes Petrus, Kranke mit seinem Schatten heilend.« Melrose vollführte mit der Hand eine wischende Geste, als tauchten die Szenen auf und verschwänden wieder, als betrachteten sie eine Pantomimen Vorführung. Nun schob sich Mrs. Withersby ins Blickfeld, veritables Vorbild für das arme, erbärmliche Geschöpf, das Petrus um Hilfe anbettelte. Im Fall der Withersby handelte es sich dabei ums Schnorren von Zigaretten und allem, was das Leben sonst noch bot.
    »Äh, Mr. Plant, ich glaube, was da klingelt, das ist mein Telefon !«
    Melrose zog ihn noch fester an sich. »Lassen Sie es klingeln, lassen Sie es klingeln. Lassen Sie mich von San Gimignano erzählen -« Und Melrose tat es, erzählte ihm in nervtötender Ausführlichkeit von San Gimignano und Siena; dabei hielt er den Buchhändler die ganze Zeit in seinem eisernen Griff gepackt.
    Schließlich ließ er ihn los und sagte: »Ich muss jetzt gehen. Sie kommen doch noch rüber ins Pub, nicht?«
    »Äh, nein. Nein, ich glaube nicht. Heute Abend nicht.« Er wich ein paar Schritte zurück.
    »Schade. Na, dann Guten Abend.« Melrose zwitscherte ab.
    »Gütiger Himmel, Melrose! Wo waren Sie denn? Wir dinieren heute Abend alle in Ardry End. Es ist Heiligabend.« Diane Demorney machte diese Ankündigungen, als wären sie ihr gerade unversehens eingefallen, ungebeten durch äußere Notwendigkeit. »Verteilen wir heute Abend eigentlich Geschenke? Sollten wir denn für jeden etwas besorgen? Das wären ja dann -«, sie zählte reihum ab, indem sie tatsächlich mit dem Finger auf die Umsitzenden deutete. »Wenn Agatha auch kommt, dann sind es, Moment mal, sechs. Wenn jeder dem anderen ein Geschenk überreichen soll, dann sind es -« Weil sie nicht genügend Finger hatte, kniff sie die Augen zu und hielt die Hand an die Stirn.
    »Mich brauchen Sie nicht mitzuzählen, Diane«, sagte Joanna. »Ich muss heute Nachmittag noch nach Devon. Habe versprochen, dass ich morgen zum Weihnachtsessen dabei bin.«
    »Wohin in Devon? «, wollte Diane wissen, die nicht sehr erfreut darüber war, dass ein Problem, das sie noch nicht gelöst hatte, zusätzlich verkompliziert würde.
    »Nach Exmoor.«
    Dianes Martiniglas verharrte auf dem Weg zu ihrem Mund in der Luft. »Nach Exmoor Aber dort wohnt man doch nicht, oder? Das ist doch ein Moor.«
    »Haargenau, Diane, Sie sagen es.«
    Alle warteten geduldig auf Dianes Geschenkabzählerei. Schließlich meinte Vivian: »Diane, wenn es sechs Leute sind, und alle sechs einander ein Geschenk überreichen, dann -«
    Vivian stieß ein aufmunterndes »Na?« aus.
    »Sie haben leicht reden, Vivian, Sie haben ja Ihre schon besorgt.«
    »Das spielt doch keine Rolle, es geht um die Anzahl.«
    Melrose wünschte sich sehnlichst zurück in die Brancacci-Ka-pelle. »Eigentlich werden es sieben sein, nicht sechs.«
    Diane fixierte ihn, als hätte er ihr nun endgültig Sand ins Getriebe geworfen.
    »Wer denn noch?«
    »Ich habe Mr. Steptoe eingeladen.«
    Verblüffte Blicke allerseits.
    »Unseren neuen Obst- und Gemüsehändler.«
    Immer noch sahen alle verdutzt drein. Schließlich meinte Vivian: »Das ist aber süß von Ihnen, Melrose. Dann lernt er ein paar Leute kennen.«
    »Ja, das dachte ich mir auch.«
    Vom Tresen, wo er gerade das Sidbury-Lokalblättchen las, rief Dick Scroggs herüber: »Ich sehe heute Ihre Horoskopspalte gar nicht, Miss Demorney.«
    »Die Sterne machen Urlaub, Dick.«
    »Und keine Geschenke«, sagte Melrose. »Das müssen Sie schon selber machen, gehen Sie von mir aus reihum von Haus zu Haus, oder was weiß ich.«
    Diane stieß einen Seufzer der Erleichterung aus, tippte mit dem roten Fingernagel an ihr leeres Martiniglas und winkte Dick Scroggs nonchalant zu. »Haben Sie schon festgelegt, um welche Zeit, Melrose? Ich meine, gibt es denn davor noch ein Schlückchen?«
    »Das

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