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Grimes, Martha - Inspektor Jury 17 - Die Trauer trägt Schwarz

Grimes, Martha - Inspektor Jury 17 - Die Trauer trägt Schwarz

Titel: Grimes, Martha - Inspektor Jury 17 - Die Trauer trägt Schwarz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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hinderte, höher als bis zur Oberkante der Weißdornhecke zu reichen, was dazu führte, dass eine Viertelmeile Liguster- und Eibenhecken ungestutzt blieben. Zumindest bis Mr. Tynedale einen Gehilfen eingestellt hatte, der derartige Stutzarbeiten erledigte, für die ein kräftiger Rücken und die nötige Körpergröße vonnöten waren. Außerdem waren da noch die zwei kunstvoll in Schwanengestalt geschnittenen Büsche zu beiden Seiten des großen Eingangstors. Mr. Murphy konnte seinen neuen Gehilfen nicht ausstehen, der es dann auch nicht lange ausgehalten hatte. Mr. Murphy hatte sich ständig über dessen »neumodische« Methoden beklagt.
    Ha, da schwafelt dieser Kerl jetzt dauernd von »Design« und will meine Dahlien und Phlox rausreißen und dafür rotes und bisschen stahlblaues Fingerkraut pflanzen. Meine Rosen will er rausreißen und was »Struppigeres« rein tun. Ist das denn zu fassen! Struppig, das sei der letzte Schrei, und ich sag zu ihm, lass du bloß meine Rosen in Ruhe, Jungchen. Und er meint, na, dann tun wir doch wenigstens bisschen Treibholz dazu. Treibholz? Du hast sie wohl nicht alle?, sag ich zu ihm. Eine mickrige Schwuchtel ist das, sag ich euch, so wie der hier rumschwebt mit seiner Hermes-Baumschere. Hat ihn über zweihundert Mäuse gekostet, sagt er. Der hat sie doch nicht alle. Und von Hermes auch noch!
    Dieser Gärtnergehilfe war dann durch ein Mädchen ersetzt worden, das Mr. Murphy eher gepasst hatte, wenn auch nur ein klein wenig, denn er fand sie zu jung und »ein bisschen dämlich«. Sie war ebenfalls wieder gegangen, aber aus eigenem Entschluss. Hatte sich einfach nicht mehr blicken lassen. Also war Mr. Murphy wieder auf sich gestellt, und es war ihm vielleicht lieber so. »Vielleicht«, sagte Benny, während er Sparky zusah, der mit Mr. Murphy an der Hecke entlangging, »vielleicht war es die junge Gärtnerin. Die ist urplötzlich verschwunden.«
    Gemma ließ sich gegen den Baumstamm plumpsen. »Jenny? Wieso soll die mich ermorden wollen?«
    Benny seufzte. Sie war so unlogisch! »Ich glaube, dich will überhaupt niemand ermorden -«
    »Was ist mit Maisie Tynedale? Die hasst mich.«
    Maisie war Mr. Tynedales Enkelin. Sie hatte nie geheiratet, hatte immer in Tynedale Lodge gewohnt. »Was für einen Grund sollte die denn haben?«
    »>Geld< trifft in dem Fall ja nicht zu, also weiß ich es auch nicht. Sie hat als Baby einen Luftangriff erlebt, sagte Mrs. MacLeish. Eine Bombe hat das Gebäude getroffen und es völlig zertrümmert.
    Mrs. Riordins Baby ist in die Luft geflogen.« Gemma schmückte es noch weiter aus. »Alles ist in die Luft geflogen. Überall lauter Staub und ganze Körperteile. Leichen waren in Stücke gerissen. Hände, die durch die Trümmer ragten, und wenn man dran zog, war kein Körper dran.«
    »Ich glaube nicht, dass Mrs. MacLeish dir das alles erzählt hat.«
    »Doch, hat sie. Es geht mir immer noch im Kopf rum. Da gab's ein Pub, wo in den Biergläsern Augäpfel schwammen.«
    »Das ist doch lachhaft. Wie soll ein Augapfel aus dem Gesicht fliegen und ganz von allein in einem Bierglas landen?«
    Sie legte ihre Puppe wieder hin, lehnte sich an ihren Ast zurück und baumelte mit den Füßen. »Ich sag bloß das, was sie mir erzählt hat.«
    »Das hat sie dir aber nicht erzählt. Ach, reden wir nicht mehr drüber. Es hat nichts damit zu tun, dass die Familie dir den Tod wünscht.« Er sah zu, wie Gemma der Puppe das Gesicht mit einem weißen Papiertaschentuch abwischte. »Mr. Tynedale, der hinterlässt dir ja wahrscheinlich ein Treuhandkonto.« Bennys Kenntnisse über Treuhandkonten waren etwas spärlich, wie über die meisten komplizierten Finanzangelegenheiten. »Freust du dich denn nicht drüber? Das ist doch vielleicht ein Ausgleich dafür, dass du dich mit so jemand wie Mrs. Riordin rumschlagen musst.«
    »Ich wüsste schon, was ich mit dem Geld machen würde, wenn ich es jetzt hätte.«
    »Was?«
    »Einen Detektiv anheuern.« Einen Augenblick betrachtete sie ihre nach einem Namen lechzende Puppe und hielt sie hoch, damit Benny sie sehen konnte. »Rhonda?«
9
    »Ich weiß gar nicht, was Sie jetzt von mir erwarten«, sagte Fiona Clingmore, während sie erfolglos versuchte, ihren schwarzen Rock herunterzuziehen, der sich aber nicht so weit dehnte, dass er ihre Knie bedeckte.
    »Ich erwarte, dass Sie ihn in der Luft zerreißen, Miss Clingmore.« Racer stand da und suchte immer noch ziemlich dumm in seinem Büro herum nach dem Kater Cyril, der aus dem kleinen Samtkästchen

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