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Grimes, Martha - Inspektor Jury 17 - Die Trauer trägt Schwarz

Grimes, Martha - Inspektor Jury 17 - Die Trauer trägt Schwarz

Titel: Grimes, Martha - Inspektor Jury 17 - Die Trauer trägt Schwarz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Uzis herausgerissen und ballerten los.
    Danny wandte sich wieder an die beiden: »Ist dieser Besuch geschäftlich oder zum Vergnügen?«
    »Eigentlich beides. Ich interessiere mich für den mutmaßlichen Diebstahl von Gemälden aus der Sammlung Duncan. Der ehemaligen Sammlung, sollte ich sagen. Und für den daraufhin erfolgten Mord an dem Fahrer der Limousine, in der die Gemälde weggeschafft wurden. Zugetragen hat sich das Ganze in Wapping in der Nähe des Town of Ramsgate. An den Wapping Old Stairs wurde der Fahrer von der Themse-Polizei gefunden.«
    »Woher wissen Sie, dass die Limousine angehalten wurde, weil man es auf die Gemälde abgesehen hatte?«
    »Aus dem einfachen Grund, dass sie verschwunden waren.«
    Als Danny die Achseln zuckte, bewegten sich seine von Stegna verhüllten Schultern unmerklich. »Es hätte auch bloß eine Finte sein können. Vielleicht hatten sie es auf den Fahrer abgesehen.«
    In diesem Moment wurden dampfende, mit silbernen Hauben abgedeckte Schüsseln an den Tisch gebracht. Danny hob jede Haube kurz an, um den Inhalt zu überprüfen, und ließ unter einem weiteren Dialektbombardement die Ente zurückgehen.
    »Ist es an der Zeit, dass ich mich über polizeiliche Belästigung beschwere?«, fragte Danny, der die Landessprache tadellos beherrschte.
    »Zeit ist es schon seit langer Zeit. Das Problem ist nur, mein Chef will Sie wegen des Mordes an dem Zuhälter in Limehouse letztes Jahr hops nehmen.«
    »Aha! Er hat das alles also ausgeheckt.«
    »Nicht alles. Aber manches. Wieso haben Sie die juwelengeschmückte Ente zurückgehen lassen?«
    »Die Diamanten waren unecht. Sie entschuldigen mich?«
    Er ging quer durch den Saal zu dem Pärchen hinüber, das sich beschwert hatte, als Jury und Wiggins ihnen den Tisch weggeschnappt hatten. Obwohl die beiden mittlerweile einen Tisch bekommen und sich über verschiedene Gerichte hergemacht hatten, waren sie immer noch sauer. Nachdem Danny ein paar Worte gesagt hatte, lächelten sie und wandten sich wieder ihrem Essen zu. Bestimmt hatte Danny sie wissen lassen, sie speisten auf Rechnung des Hauses.
    Jurys letzter Besuch in Newcastle war schon einige Jahre her (er wollte gar nicht daran denken, wie viele). Damals hatte er an einem Fall in Durham gearbeitet. Old Washington. Jerusalem Inn. Hör auf, solange du obenauf bist. Jeder Name hieb wie mit einem kleinen Hammerschlag auf ihn ein, als er aus dem Zug auf den Bahnsteig trat. Heute war nicht viel los. Er beschloss, das Bahnhofslokal aufzusuchen und sich einen Drink zu genehmigen. Die Vorstellung, er wolle sich vermutlich nur Mut antrinken, war ihm zuwider. Doch er tat es trotzdem.
    Seit Jahren schickte er seiner Cousine regelmäßig Geld, machte sich allerdings bei ihr nicht sonderlich beliebt dadurch. Sie hasste es, auf welche Art auch immer von ihm abhängig zu sein. Schließlich war er damals der Eindringling gewesen, der Almosenempfänger.
    Brendan, ihr Mann, bemühte sich wirklich redlich, einen Job zu ergattern. Es war nicht seine Schuld, dass er seit über einem Jahr keine Arbeit hatte. Das wusste Jury. Einmal hatte er Brendan in die »Nietenbude« begleitet, um sich die spärlichen Angebote durchzusehen. Brendan sagte, er würde andauernd bei den Vermittlungsstellen nachfragen, keine auslassen, wo im Fenster die Kärtchen mit den »Jobangeboten« klebten. Doch sobald man den Fuß über die Schwelle setzte, stellte sich alles als Luftnummer heraus. In den letzten fünf Jahren hatte Brendan vielleicht ein Jahr gearbeitet. Er war ein netter Kerl, dieser Brendan, der sich einen gewissen Sinn für Humor hatte bewahren können. Ihm gefiel es, wenn Jury auf Besuch kam, denn dann hatte er einen, der mit ihm ins Pub ging, einen mit Geld. Jury gab gern ein paar Drinks aus. Er wusste, dass Brendan ihn wirklich mochte. Immerhin war Jury »Verwandtschaft«, also jemand, mit dem Brendan offen und ehrlich sein konnte.
    Im Bahnhofslokal ließ sich Jury sein Pint nachschenken.
    Auch wenn man einmal außer Acht ließ, was für einen hohen Rang er bei der Polizei einnahm - die hier im Lokal versammelten Männer würden allesamt mit ihm tauschen. Der Kerl, der da an der Theke saß und sein Wurstbrötchen aß -der hätte doch bestimmt gern eine sturmfreie Bude in London, ohne eine Ehefrau, die ihm dauernd unter die Nase rieb, was für ein Versager er doch war, ohne kreischende Gören. Die Vorstellung, dass man seine Tür abschließen oder ins Pub runter gehen konnte, jede Menge Geld in der Tasche, und später

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